1.Joh.2:18-23

"Liebe Kinder! Die letzte Weltzeit ist angebrochen. Nun habt ihr gehört, dass der Widerchrist kommen soll. Widerchristen sind bereits in Menge vorhanden. Daran erkennen wir, dass die Endzeit angebrochen ist. Aus unserer eigenen Mitte sind diese Widerchristen hervorgegangen. : in Wirklichkeit gehörten sie nie zu uns. Hätten sie wirklich zu uns gehört, so wären sie bei uns geblieben. Aber durch sie sollte es allen vor Augen geführt werden, dass nicht alle, die bei uns sind, wirklich zu uns gehören. Ihr jedoch gehört zu denen, welche die geistige Salbung der Wahrheit von dem Heiligen empfingen und daher in die ganze Wahrheit eingeführt sind. Ich habe euch ja auch nicht geschrieben, als ob euch die Wahrheit unbekannt wäre, sondern gerade deshalb, weil ihr sie kennt und weil ihr wisst, dass keine Lüge ihren Ursprung in der Wahrheit haben kann.

Wer ist der Lügner, den ich meine? Kein anderer als der, welcher leugnet, dass Jesus der Messias ist. Ein solcher ist der Widerchrist und leugnet sowohl den Vater als auch den Sohn; denn jeder, der den Sohn leugnet, erkennt auch nicht den Vater an. Und wer sich zum Sohn bekennt, der ist auch in Gemeinschaft mit dem Vater. n


Predigt:

Liebe Christengemeinde,

wenn schon vor 2000 Jahren ein Apostel davon spricht, die "letzte Weltzeit" sei angebrochen, um wieviel näher sind wir dann dem, was geschrieben steht?!

Widerchristen sind bereits in Menge vorhanden, woran wir erkennen, dass die Endzeit angebrochen ist!

Welche sind die Zeichen, woran wir erkennen könnten, wie nahe uns die Ereignisse sind? Mt.24,5 zeigt eine der massiven Erscheinungen auf. Hören wir sie uns an: "Jesus entgegnete: Denn viele werden unter meinem Namen kommen und sagen: Ich bin der Messias, und werden viele irreführen. "

Im 24er Vers gleichen Kapitels wird diese ungeheure Ankündigung nochmals vertieft: "Denn es werden falsche 'Messiasse' und falsche Propheten auftreten und große Zeichen und Wunder verrichten.."

Wir leben tatsächlich in einer Zeit, in der sich Prediger, Verkünder und selbsternannte Heilsbotschafter benehmen, als seien sie die Messiasse! Sie schaffen es Massen zu begeistern, was im Zeitalter der Massenmedien unschwer ist. Und sie verleihen sich den Ausdruck, als seien sie vom höchsten Himmel begabt, Wunder zu vollbringen. Wisst ihr, liebe Geschwister, auch der Herr der Unterwelt hat so seine Möglichkeiten, unkritischen und glaubensschwächelnden Menschen zu imponieren - glaubt es nur! Das war zu Jesu Zeiten nicht anders. Die Welt ist ebenfalls voller Propheten. Ich erinnere mich, alleine in meinem Leben mindestens achtmal den Weltuntergang prophezeit bekommen zu haben... Gott alleine bestimmt den Weltengang und dass - wer sich solcherlei Verkündigungen hingibt und womöglich vor lauter Verzagtheit nicht mehr freuen kann - in sich einen Untergang bewirkt, ist schlimm genug; aber vom Höllenfürsten und seiner Dunkelmacht durchaus bezweckt.

Wir sind Christen, wir sind mit Christus, wir sind wieder dem Lichte zugewandt! Dies ist Widersachern Christi ein Dorn im Auge! Bedenkt bitte stets das unermüdliche Kräftemessen, welches um uns - und oft genug auch in uns stattfindet. Und es geht darum, um dich zu buhlen. Sei also auf der Hut, lieber Bruder, sei wachsam, liebe Schwester, denn wenn wir uns bereits in einem Endspurt befinden, dann werden beiderseits besondere Anstrengungen eingesetzt! Es ist wie ein riesiges Tauziehen.

Damit sind wir beim Thema Prüfungen.

Es wird sich verstärkt bemüht, dich zum Stolpern zu bringen. Auch das zeigt eine ungute Aufgeregtheit, die für die Endzeit spricht! Warum sprechen wir - mit den Aposteln - von einer "Endzeit"? Weil sie mit dem Kreuzestod - und darüber mit dem Sieg über Luzifer, angebrochen ist. Die Macht Luzifers und seines Reiches geht unaufhaltsam dem Ende zu. Das Rückholungswerk Christi: die gefallene Schöpfung wieder in sich und mit sich zu versöhnen, führt zum guten Ende. Deshalb täuschen und verwirren dunkle Strömungen möglichst alles und alle, was irgendwie zu beeinflussen ist. Deshalb, meine Mitchristen: Zeigt euch stark und lasst euch nicht von solchen zu anderem, als ihr es gelernt habt und wisst, überzeugen. Es ist so, dass nur ein Erlöser, nur ein Heiland, nur ein Auferstandener, nur ein König unsere Freiheit durch Leid und Kampf bewirkte: Jesus Christus!

Wenn wir uns die Gesamtheit des weltweiten Christenvolkes anschauen, dann verliert sich unser Auge - und oft genug auch unser Verständnis -in den vielen, vielen Facetten. Christsein ist nicht gleich Christ sein!

Nicht nur in Mode gekommene Auslegungen verfälschen derb das wahre Wort, sondern auch die zuverlässige, altbewährte und frühchristliche Unverfälschtheit wird dem Kirchen-Wort hie und da geopfert. Wir haben, diese Mängel zu sehen - ob es nun gefällt oder nicht; wären wir denn nicht sonst von jener Blindheit geschlagen und von solcher Selbstgefälligkeit gefangen, wie einst Pharisäer, Älteste und Jesusgegner? Wenn wir gemeinsam ein neues, ein verbessertes und glaubwürdiges Lehrbewusstsein den Augen des Herrn unterbreiten wollen, dann sollten wir zuerst jene Widerchristen entlarven, die womöglich "aus unserer eigenen Mitte hervorgegangen" sind oder sich zu diesem frevelhaften Ausscheren noch entscheiden werden.

Schauen wir also darauf, was sich in unseren Reihen tut, liebe Gemeinschaft und überlassen wir das, was in anderen Ballungen gärt, getrost dem lieben Gott. Er kennt die Seinen und Er erkennt die Widersacher. Und, wie wir gehört haben, nimmt Gott den Widerstand gegen seinen Sohn sehr persönlich, "denn jeder, der den Sohn leugnet, erkennt auch nicht den Vater an."

Wir Christenmenschen bekennen uns zum Sohne, zu dem, der sich zum Opferlamm machte. Also sind wir damit in Gemeinschaft mit dem Vater!

Keiner, der sich einer Gemeinschaft treuer Christen und wahrlich bemühter Glaubensgeschwister anschließt, und zwar im Geiste der Gemeinschaft, wird die Stärke der Gemeinde missen und sich ihr entziehen wollen. Keiner. Gleich und gleich gesellt sich gerne, das ist schon wahr. Wenn sich eine Gemeinschaft in Demut übt und bereit ist zu lernen, ohne auf andere herabzublicken und ohne sich für besser zu halten als andere, die man nur nicht verstehen kann oder will, dann kann sie in die Gnade einer geistigen Salbung und damit in eine Würdigkeit "in die ganze Wahrheit eingeführt" werden.

Die Wahrheit, so darf ich lehren, ist derart komplex und einerseits für unser Begriffsvermögen wohl überdimensioniert. Damit jedoch wäre uns kaum geholfen, denn wir möchten ja verstehen können, was unser Herr Jesus gemeint hat, als er uns wissen ließ:

"Ich bin der wahre Weinstock, und mein Vater ist der Weingärtner." Jede Rebe an mir, die keine Frucht bringt, entfernt er; jede fruchtbare Rebe aber reinigt er, damit sie noch mehr und bessere Frucht trage. Ihr seid bereits gereinigt, infolge der Lehre, die ich euch verkündete."

Ich sehe das Geheimnis, ahne die Weisheit des Höchsten, der nicht nur die Wahrheit ist, sondern diese Wahrheit ohne jeden Horizont Seiner Allmacht angepasst hat. Also brauchen wir nie aufzuhören zu lernen, denn jede Antwort birgt in sich neues Begehren nach Weiterem. Ein unermessliches Gefäß enthält die Wahrheit und doch - höre es mit Freude - vermagst du, vermögen wir alle, die wir zur Vervollkommnung bereit stehen, bis tief an den Grund des Gefäßes zu gelangen; denn die Wahrheit ist Liebe!

Die Liebe zu Gott, die Liebe zum Nächsten, ja, auch die Liebe zu dem in dir, was begabt, was gesegnet ist, was nach Wohnung für den Heiligen bereitgestellt ist, das führt dich in die Reifung deines Geistes und lässt dich erleben, wie einfach dem Demütigen, dem Reumütigen, dem Gerechten und Bescheidenen, sich die Wahrheit ausbreitet! Mit dem Grad der Liebe, weitet sich die Erkenntnisfähigkeit! Vervollkommnung ist Reinigung, Reinigung deines Geistgewandes. Wenn du i diese: Reinigung, die leider nicht immer und nicht überall ernsthaft und umsetzbar gelehrt wird und die allzugerne auf die leichte Schulter genommen wird, ernsthaft betreibst, dann wirst du fern den Armseligen und Verblendeten sein, die Lügner sind; Lügner, weil sie Jesus leugnen, ihn bestenfalls als Propheten gelten lassen, nicht aber als den, der er in Wahrheit ist: Der Messias!

"Ein solcher ist der Widerchrist" wird uns streng gesagt und damit wird etwas ganz deutlich gemacht: "jeder, der den Sohn leugnet, erkennt auch nicht den Vater an."

Seht ihr, liebe Mitchristen, damit wird gesagt, dass es eben nicht genügt, die Allmacht ständig und in allem im Munde zu haben und zu meinen, man müsse nur sagen, dies oder jenes sei "in Seinem Namen" geschehen oder "nach Seinem Willen" zu tun, um als untadelig und gerechtfertigt, womöglich vor aller Welt dazustehen. Nein, das genügt eben nicht!

Christus, Jesus Christus ist der Schlüssel und wer ihn nicht als Weg und Wahrheit ehrlichen Herzens annimmt - und bekennt!, steht nicht in Gemeinschaft mit dem Vater und damit vor verschlossener Tür. So lernen wir.

Lasset deshalb die Wahrheit in uns bleiben und der Liebe zugewandt sein und diese Liebe trägt einen herrlichen Namen.

Gelobt sei Jesus Christus.

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