1.Joh. 3:1-4

"Sehn, eine wie große Liebe uns der Vater dadurch erwies, daß wir. um wieder Kinder Gottes nennen dürfen, und es auch wirklich sind! Und weit die Welt Gott nicht kennen lernte, will sie auch von uns als seinen Kindern nichts wissen. Schon jetzt, meine Lieben, sind wir, Kinder Gottes, obschon es nach außen noch nicht sichtbar. hervortritt, was diese Kindschaft alles in sich schließen wird. Wir wissen jedoch, daß wir in dem Augenblick, in dem Er unserem Auge sichtbar wird, Ihm ähnlich sein werden und Ihn so sehen werden, wie Er ist. Jeder, der diese Hoffnung auf Ihn so setzt, wird sich bemühen, heilig zu werden, weil Er die Heiligkeit selbst ist. Jeder aber, der die Sünde des Abfalls begeht, trennt sich von Gott; denn Abfall ist Trennung."



Wer von uns, meine Lieben, ist nicht schon von Menschen enttäuscht worden? Tief verletzt sind wir womöglich, wenn es Menschen waren oder sind, denen wir den Zugang zu unserem Herzen erlaubt, denen wir vertraut haben und die unsere Offenheit schlecht dankten.

Oft kommt ich in Häuser, in denen die Unversöhnlichkeit wohnt. Da waren es der Sohn, die Tochter die sich abgewendet haben oder Dinge taten, die unvereinbar mit elterlichen Vorstellungen sind. Aus solchen oder ähnlichen Gründen sind Familien gespaltet und es mangelt an Kontakt! Zu oft passiert es, dass sich Mann und Frau entzweien. Auch dann: Schuldzuweisungen, Vorwürfe, Wut, bis hin zum Hass; immer aber Zerbrochen-heit bei einem oder gar bei beiden!

Was geschieht da, liebe Brüder und Schwestern?!

Was vermag Vorstellungen und Versprechungen von Menschen; die glaubten auf

ewig in Liebe, Vertrauen und Zusammengehörigkeit geeint zu sein, zu zerschmettern? Gute Vorsätze werden zur Farce, Nähe zur Qual. Einen anderen zu erschließen und sich anderen zu erschließen bedarf der Pfleglichkeit, bedarf der Behütung und Achtung. Ein Stück heile Welt verträgt sich nicht damit, in einem egositischen Orbit um sich selbst zu kreisen. Dann drohen sich Liebe, Treue und Vertrauen ins Gegenteil zu wenden!

Wir sind Kinder Gottes, waren es und werden es immer bleiben; denn die Liebe Gottes pausiert nicht, versagt niemals den Strahl der Zuwendung. Wenn auch vor undenklich langer Zeit, wandten wir uns von dieser Liebe ab, wählten die Finsternis - und gaben das Leben auf... Denn nur mit Gott lebst du, Nur mit Ihm hast du die Kraft zu bestehen.

Wie der Vater den verlorenen Sohn mit Freuden und Großmut wieder aufnahm, dürfen auch wir wieder den Einzug ins Elternhaus vornehmen! Das verlorene Geschöpf sehnt sich wieder nach Hause, ist geläutert, einsichtig und ... verändert!

Eine neue Dankbarkeit und Demut half oder hilft uns, uns an Christus festzumachen. Er ist der Wegweiser, der unermüdliche Mahner, erster Träger himmlischen Lichts. Also, Geschwister, dürfen wir uns wieder Kinder des Lichts, Kinder Gottes nennen - weil wir es auch wirklich sind, weil uns verziehen ist was war.

DOch als Kind Gottes hast du eine kostbare Position bezogen und es bedarf eines soliden, sauberen Fundaments auf dem du stehst. Dieses Fundament kann nicht aus Materialien, aus Trägern dieser Welt bestehen! Als Gläubiger oder Gläubige, bewegst du dich wachsam und stets auf Abwehr bedacht, in den verführerischen, vereinnahmenden Zonen dieser Welt. Dein Geist ist aufwärts und nicht abwärts gewandt und damit, meine Lieben, damit fallen wir durchaus auf!

Eine Welt überzogener Ansprüche und Vorwiegend oberflächlicher Interessen, ist an Kindern Gottes nicht interessiert, will womöglich von dir, der du dem Glauben fröhnst, nichts wissen.

Wie klug sich die Weltmenschen doch einschätzen und sie geben dir schon zu verstehen, für wie zurückgeblieben und uncool sie all jene halten, die es erklärtermaßen mit Gott halten!

Stimmt es, was wir zu hören bekommen, nämlich dass unsere Gotteskind-schaft "nach außen noch nicht sichtbar hervortritt"?

Sieht man deine Gotteskindschaft? Merkt man es dir an, dass du Gott in den Mittelpunkt deines Seins gestellt hast? Können andere spüren, wo du stehst? Spricht dein Verstand für Gott? Schlägt dein Herz für Gott? Dienen deine Hände - über gute Werke - Ihm?

Wenn ja, dann bist du im Geiste Seiner Liebe ähnlich!, Ihm ähnlich. Denn dann bist du Seines Naturells: über Sanftmut, Friedlichkeit, Hingabe. Dann leuchtet deine Seele, lachen deine Augen, streicheln deine Worte. Dann findet Gott in dir Seine Geschenke die dich befähigen, Seines Wohlwollens würdig zu sein.

Ich kann uns nur alle ermunternd zurufen: Strebe Erkenntnisse an! Deine Gläubigkeit forciert die Reife und die Reife erkennst du an der Demut. Wer streitet, wer sich rangelt und in Vorwürfen suhlt, solchem mangelt es an Demut. Damit sperrst du die Sicht zum Höchsten und für die Frage: "Gott, wie bist du?" hast du noch keine Antwort gefunden. Du bist also deines Glückes Schmied. Erst dann, lieber Mensch, wenn dir dein geistiger Fortschritt wichtiger ist als scheltend und richtend in den Ring dieser Welt zu steigen, erst dann bist du dabei dich zu heiligen!, und heiligen heißt reinigen.

Wir alle waren einmal so gewaltig von Gott abgefallen, dass wir damit die Trennung von Ihm bewirkten. Das ist, als würde eine brennende Kerze ins Wasser springen.

Abzufallen bedeutet, die sichernde Hand loszulassen und den

tiefen Sturz zu wählen.

Der große Abfall, der Sturz aus den Himmeln, ist durch Jesu Erlösungs-wek hier auf Erden beglichen! Mit ihm wurde unsere Schuldurkunde ans Kreuz genagelt!

Doch lasst uns sehr darauf achten, dass uns nicht der kleinste Rückfall wieder in Schräglage bringt und wir Gefahr laufen, abermals die Liebe Gottes aus den Augen zu verlieren! Achten wir demnach sehr bewußt auf das Lied, in das wir einstimmen: sind es Töne dieser, der vergänglichen Welt, oder Töne die unsere Seele einmal mitnimmt in die wahre Heimat und die dort den Chor des Lebens bilden. Was ist dein Lied?

Gelobt sei der Herr - in alle Ewigkeit. Amen.

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