1.Petr.3:13-17

"Und wer könnte euch Schaden zufügen, wenn ihr eifrig bemüht seid, Gutes zu tun,   Aber selbst wenn ihr wegen  eurer Gottestreue Leiden zu erdulden hättet,  so wäret ihr glücklich zu preisen. Darum habet keine Angst  vor ihren Drohungen und laßt euch durch sie nicht in Schrecken versetzen.   Weihet eure Herzen  Christus dem Herrn,   dann  seid ihr  stets  in der Lage, jedem die rechte Antwort zu geben,  der euch fragt,  weshalb ihr solche Hoffnung in eurem Herzen   tragt.   Antwortet  jedoch   in aller Sanftmut   und    mit   großer   Vorsicht nach bestem   Wissen   und    Gewissen,     damit die, welche euren christlichen Lebenswandel verdächtigen,    sich  beschämt   fühlen.   Denn es ist  besser,   wegen  des Guten,   das man tut, Leiden erdulden zu müssen,  wenn es  so Gottes   Wille ist,   als   dass  man  leidet wegen des Schlechten, das man vollbringt."


Predigt:

Meine Brüder und Schwestern im Herrn,

Petrus, dieser bodenständige Apostel versteht es, als Schutzschild gegen Anfeindungen und Niedertracht, seine Gläubigkeit einzusetzen. Damals wie heute - und all die Zeit dazwischen - richtet sich eine dunkle Welt gegen den Geist des Glaubens. Wer Schlechtes sucht, wird das Gute nicht finden können. Glaubt es nur: Wer anderen Böses will, schadet in erster Linie sich selbst! Dies regelt ein Gesetz der Wirkung, welches aus dem Repertoire der Gerechtigkeit Gottes sich ausnahmslos erfüllt. Wenn du angegangen wirst, wenn sich üble Tiraden gegen dich richten, obwohl du ein bemühter Christ bist und Unrecht zu vermeiden trachtest, dann steige dennoch aus der Opferrolle aus und avanciere zum Erdulder! Denn ob sich Spötter, Verleumder oder Provokateure hämisch gegen dich wenden - sie alle verdienen Mitleid ob ihrer Art und... sie benötigen dringend dein vergebendes Gebet! Alles was du nicht verzeihst, ergibt einen Schmutzrand für deine Seele und lastet auf dir.

Wir wissen nicht, wie oft sich Jesus von Nazareth - irritiert wegen soviel erfahrene Ungerechtigkeit, mit der Bitte an die Allmacht gewandt haben: "Herr, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun!" Damit wollte er sagen: Denn sie wissen nicht, was sie sich antun!

Zugegeben, zu solcher Haltung gehört menschliche Größe, eine innere Größe und das Verständnis eines entwickelten Geistes, für den die Nächstenliebe eine Herausforderung ist. Und es gehört das unbedingte Vertrauen, dass die Geschicke von oben geleitet werden und nichts von all dem übersehen wird, was einem würdevollen Miteinander entgegensteht.

Es ist interessant, dass in diesem Zusammenhang empfohlen ist, eifrig Gutes zu tun! Das gute Werk ist immer ein Weg und nicht selten ein Ausweg, auch aus der Ratlosigkeit. Keiner kann so einfach achtlos am guten Werk vorübergehen; auch nicht der Lügner - keine verderbte Natur. Du tust Gutes, was für dich und deine Glaubwürdigkeit spricht und stellt alle ins Unrecht, die dir Schlechtes unterstellen wollen. Es ist die Tat, die zählt!

Dennoch: Gottestreue schützt nicht unbedingt vor Nachstellungen, Unterstellungen und Schmerzen. Es sind Prüfungen, welche ein jeder in seinem Leben zu bewältigen hat. Ja es verletzt, wenn du an deiner Gottgefälligkeit arbeitest, ein "Freund Gottes" sein möchtest, und man dir unterstellt, deine Gläubigkeit sei nur vorgetäuscht! Ja, es möchte zornig machen, wenn gar lästerlich über Jesus Christus geredet und deine Religion verhöhnt wird.

Schau, Gott kennt die Seinen und es wird ganz sicher festgehalten, ob und wie du mit Sanftmut, Unaufgebrachtheit und Vergebung reagierst. Solltest du zu denen gehören, die wegen ihrer Religiosität und treuem Glaubensleben heftig attackiert oder ausgelacht werden, vielleicht sogar bedroht, dann lasse dich nicht aufwallen, nicht reizen und schon garnicht zu einer Art verleiten, die dem anderen weit geläufiger ist, als sie dir hoffentlich jemals sein wird. Du sollst im Guten mithalten, nie im Schlechten!

Solltest du zu den Attackierten gehören, dann habe keine Angst. Lasse dich "nicht in Schrecken versetzen", denn dies bewirkte nur deine Schwächung. Vielmehr "weihet eure Herzen Christus dem Herrn." Christus ist mit denen, die mit ihm sind und er hat in Wahrheit noch niemals ein Geschöpf hilflos gelassen, wenn es sich an ihn schmiegt.

Es sollte nicht wichtig sein, wenn ein Mensch deine Zuversicht und Hoffnung, deine Zugehörigkeit zu Christus nicht versteht oder nicht verstehen möchte. Du machst dich mit deiner Art der Gelassenheit und sicherem Ausdruck stark. Du kannst schweigen und damit mehr bewegen, als leere Worte, Sprachhülsen gleich. So ist das Festhalten an tugendhaften Grundsätzen, gelebte und glaubwürdige Überzeugung. Was könnte daran angezweifelt werden?

Für uns Christen gilt es, Lichtpunkte in einer undurchsichtigen Welt zu sein. Es sollte uns durch Vorbildhaftigkeit gelingen, Menschen zu helfen abzulassen von Aggressionen, durch unsere Milde andere Seelen zum klingen zu bringen.

Hab also keine Angst. Als Lichtträger, als Lichtträgerin, bist du im Fokus der Allmacht. Belasst es, liebe Geschwister, nicht bei Worten, denn es ist in jeder unserer Kirchen zwar ein Leichtes zu sagen: "Ich bin Christ”. Am Ende deines Weges aber zählen dein Aushalten und dein Durchhalten und alles, was du für deine Glaubensüberzeugung an Schwierigkeiten tapfer ausgehalten und eher demütig eingesteckt hast. Heilige sind wir deshalb nicht, meine lieben Mitchristen, aber geheiligte dann allemal!

Lasst uns die Zuversicht, die Kraft und den Mut des Kämpfers Martin Luther teilen und einstimmen in seine Erkenntnis: "Ein feste Burg ist unser Gott." Warum sollten wir nicht von ihm lernen, was ihm wichtig war: Sich das Reich zu verdienen. Es ist eine großartige Tatsache, die er für sich annahm und die auch unsere Stärke auszudrücken versteht: "Nehmen sie den Leib, Gut, Ehr, Kind und Weib, lass fahren dahin..." Der Gewinn für dich liegt darin, sich in allem Geschehen in die Liebe und Geborgenheit Gottes zu versenken! Was Gottes Wille verfügt, was uns zugeteilt ist: dir, mir und allen anderen Mitmenschen, ist immer bestens... und - es ist auszuhalten! Denn auch in den Spannungen und Niederungen deines Lebens kannst du dich auf Gottes Regelung verlassen, dass jegliche Überforderung verhindert wird. Allerdings nur dann, wenn wir selbst nicht aufgeben und uns dafür in die mächtigsten Hände legen. Tu’s, und es wird alles gut.