Eph. 2:13-17

"Jetzt aber seid ihr, die ihr einst von Christus ganz getrennt wäret, infolge des blutigen Todes Christi in engste Gemeinschaft mit ihm getreten. Denn er wurde für uns zum Friedensstifter. Die beiden feindlichen Reiche gestaltete er zu einem einzigen Reich, indem er durch seine Menschwerdung die tiefe Kluft überbrückte, die sie voneinander trennte. Das Trennungsgesetz mit seinen unveränderlich festliegenden Satzungen hob er auf. Dadurch konnte er die beiden Feinde in seiner eigenen Person zu einem neuen Menschen aufbauen und so den Frieden wiederherstellen. Er wollte die beiden durch seinen Kreuzestod mit Gott wieder versöhnen, indem er sie zu Gliedern ein und desselben geistigen Leibes machte, und so der bisherigen Feindschaft durch Vereinigung der beiden in seiner Person ein Ende bereitete. Dann verkündete er sofort den Frieden als frohe Botschaft sowohl denen, die, wie ihr, ihm bisher ferne standen, als auch denen, die ihm bereits nahe gekommen waren."


Predigt:

Liebe Christengemeinde,

die Selbstbewertung Jesu Christi ist und bleibt einmalig!
Des  Menschen  Sehnsucht und  Suche nach dem  richtigen Glaubensweg, beantwortet er unmissverständlich und mit Hinweis auf seine Person: "Ich bin der Weg!"
Des Menschen Bedürfnis und Ruf nach Wahrheit, erklärt er ebenfalls für erfüllt: "Ich bin die Wahrheit!" Was die Grenzen unseres Selbsterhaltungstriebes und das Wollen nach Existenz, und zwar nach bleibender Existenz betrifft, so verlegt er sie sogar ins Jenseits und macht die großartige Zusage: Ich bin das Leben!"
Dieses
gemeinte Leben hatten wir verloren, waren - infolge unseres Abfalls - zum geistigen Tod gekommen! Unvorstellbar, aber wir waren dadurch tatsächlich "von Christus ganz getrennt." Es bedurfte des Opfertodes Jesu, des Menschensohnes, damit uns dadurch wieder Zugang zum Herrn, zu Christus, dem Garanten des Lebens, gegeben war und ist. Dadurch, dass er in ein Menschsein eintauchte, wie es nun auch für uns gegeben ist, sind wir "in engste Gemeinschaft mit ihm" getreten und können zumindest erahnen, was der Mensch Jesus von Nazareth in seinem irdischen Dasein geleistet hat. Über sein Erdenleben wird viel geredet, sehr viel; über alles uns bekannte, was sein Denken und Wirken ausmachte. Doch die geistige Bedeutung seines irdischen Erlösungswerkes, ist ungleich größer! Ja, er "wurde für uns zum Friedensstifter", versöhnte durch seinen selbstlosen Einsatz die Allmacht mit uns. Er, der Gottessohn und "die Tat Gottes", wie wir ihn erkennen dürfen, erniedrigte sich quasi durch sein Menschsein. Wie wenig Ambitionen verspüren wir, liebe Christen, uns zu beugen, uns in einen Stand zu begeben, dem wir uns doch über glauben... Wir wollen doch wer sein, wenn wir ehrlich sind und es genügt doch die etwas edlere Automarke des Nachbarn, uns unruhig werden zu lassen, oder?
Christus war sich nicht zu schade, sich für uns sterblich zu gestalten, den Himmel gegen eine dunkle Welt einzutauschen. "Die beiden feindlichen Reiche", die er "zu einem einzigen Reich" zur Betreuung werden ließ, waren das Reich des Todes und das Reich des Lebens! Als Mensch unterwarf er sich der Sterblichkeit und zwar nicht nur des irdischen Leibes. Denn hätte er in seiner Abwehr und Mission versagt, hätte ihn dies Luzifer ganz unterworfen! So groß war das Risiko, welches er für uns eingegangen war.
Doch es war sein Geist, der voller Liebe, Opferbereitschaft und Treue - hin zu Gott - seine menschliche und damit vergängliche Natur bestimmte.. Und doch bekam der Gottessohn seinen Erfolg nicht geschenkt, wie manche meinen könnten. Auch er hatte - gleich uns - die inneren und äusseren Anfechtungen auszuhalten, musste sich überwinden und Stärke beweisen, musste Verzicht üben, großherzig sein und konsequent in allem, was seine Glaubwürdigkeit betraf. Es war ein immens starkes Werk, was viel Krafteinsatz forderte, "die beiden Feinde in seiner eigenen Person zu einem neuen Menschen aufzubauen und so den Frieden wiederherzustellen."

Die beiden Feinde befinden sich auch in uns, meine Lieben. Es sind die Verführbarkeit und dagegen die Abwehr. Es sind die Untugenden und die Tugendhaftigkeit und die Ehrlichkeit gegen die Lüge. Es stehen sich in uns der Egoismus und die Nächstenliebe gegenüber und viele andere Gegensätze, über die du nachdenken kannst. All das, was uns im Grunde unseres Wesens zerstören möchte, steht die Qualität der Gottgefälligkeit und Frömmigkeit dagegen, was hilft, uns umzugestalten. Jeder  noch  so  kleine  Sieg  über   Niedertracht  und Verführbarkeit, bringt den inneren Frieden.

Wir alle, die wir doch zu den gefallenen Geschöpfen gehören, sind und bleiben in Wahrheit und von Anfang an, Glieder des "ein- und desselben geistigen Leibes" Christi. Und dies bringt uns in brüderliche Nähe zu all jenen, die einst nicht gefallen, also rein geblieben sind. Doch in Christus werden wir alle wieder vereint. Das ist Sinn und Zweck des geistigen Erlösungswerkes Christi des Auferstandenen.

Wenn wir, die wir uns doch als Gläubige wieder dem Leben entgegenstrecken, wieder in die Himmel, hin zu Gott zurückgekehrt sein werden, dann, ja dann hat die große Versöhnung mit Gott wieder stattgefunden. Und damit ist jegliche Feindschaft, egal welche, durch diese mächtige und allumfassende Vereinigung im Lebensbaum Christus zum Ende gekommen.

Freuen wir uns, liebe Christengemeinde, denn der endgültige und dann bleibende Friede ist längst verkündet! Dafür garantiert die versöhnliche Liebe Christi, die außer Frage steht und der Sieg Jesu Christi über Luzifer, womit die Pforten der Hölle ein- für allemal überwunden sind, schafft ganz sicher diesem wahren und bleibenden Frieden zu!

Wir wiederum übernehmen diese Entwicklung und haben sie über eine Nachricht zu verkünden, die als Frohe Botschaft gilt! Egal wie nah oder fern der Mensch sich zu Christus stellen mag, so ist und bleibt die Frohe Botschaft allen der einzig wahre Weg, das lohnendste Ziel und bleibende Befreiung. Dies leugnen zu wollen, ändert nicht das Geringste daran!

Wir leugnen nicht, wir leben bereits in der Freude der erkannten Erlösung und dies in treuer Zugehörigkeit zu Jesus Christus. Dies soll uns Anlass zu stetigem Dank an den Höchsten, zu Huldigung des Königs und Erlösers sein und unser aller Leben kennzeichnen als welche, die sich frei wissen. Dafür sei Gott die Ehre gegeben. Amen.

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