GAL.2:19-21

"Ich für meinen Teil betrachte mich dem Mosaischen Gesetz gegenüber für tot erklärt und zwar auf Grund des Mosaischen Gesetzes, um das Leben in Gott zu haben. Als Glied des Leibes Christi habe ich mit Christus den Kreuzestod erlitten. Ich lebe also nicht mehr mein eigenes Leben, sondern ich lebe als ein Glied Christi. Das Leben, das ich jetzt noch auf Erden führe, ist also in Wirklichkeit bloß ein Leben des Glaubens an den Sohn Gottes, der mich liebte und sich für mich opferte. Die mir hierin gewährte Gnade Gottes darf ich nicht beiseite schieben. Denn wenn man das Wohlgefallen Gottes durch äußere Beobachtung von Gesetzesvorschriften hätte erlangen können, dann hätte ja Christus nicht zu sterben brauchen."


 

Brüder und Schwestern,

wenn wir Probleme mit den Mosaischen Gesetzen haben - wir denken dabei an die 10 Gebote Gottes, dann geraten wir in eine sehr lebhafte Befassung damit. Dann drängen sich Fragen auf wie die: Nehme ich es genau mit den Geboten, oder leiste ich mir zuviel Toleranzen? Ist es vielleicht eine Auslegungssache oder liefert uns die moderne Zeit, in der wir leben, andere Umsetzungsmöglichkeiten, die freier, nicht so eng sind, wie es manche verstehen wollen?!

Hat Gott Zweifel daran gelassen, wie er das, was Er Mose auf den Tafeln überreichte, gemeint hat?

Eigentlich, so mögen nicht wenige Menschen denken, eigentlich bin ich ja ein guter Mensch, also nicht schlecht. Ich verstoße ja nicht grob oder böswillig gegen die Gebote und wann habe ich schon die Absicht, mutwillig gegen eines der Gebote zu verstoßen?

Es dürfte die Mehrheit des Christenvolkes sein, die so oder ähnlich denkt!

Paulus trat aus solchen Überlegungen einfach aus! Er wälzte solche Fragen nicht und plagte sich nicht mit der ständigen Überprüfung herum, ob und wie er die Gesetze gerade einhält. Wie gesagt: er erklärte sich gegenüber dem Mosaischen Gesetz für tot.

Ja geht das denn? Dürfen wir das überhaupt? Sprach doch Jesus davon, keinen Deut davon aufheben zu wollen!

Nun, zum besseren Verständnis möchte ich einen Vergleich anführen: Wenn wir uns im täglichen Straßenverkehr bewegen, erfüllt uns weder die Absicht das Rotlicht der Ampel zu mißachten, noch beschäftigt uns permanent diese Möglichkeit. Beinahe "automatisch" handeln wir richtig, also gesetzeskonform und beachten das Ampel gebot. Zu gefährlich, zu kostspielig, zuviel Ärger und weitere Gründe veranlassen uns "brav" zu sein, wenn ich das mal so sagen darf.

über Falschparken oder handy am Ohr, lässt sich~s schon eher reden, oder? Das macht kaum ein schlechtes Gewissen und: einmal ist keinmal, denken manche.

Verboten aber ist auch das. Und, mal ehrlich: bauen wir uns da nicht ein eigenes Moralkonstrukt?

Mit den 10 Geboten verhält es sich ähnlich: alles was untersagt ist, ist aufgezeigt. Jedes Gebot ist soviel wert wie das andere, jedes! Es gibt keine A und B-Gebote, keinen Bonus oder Gnadenpunkte für das eine oder andere, was wir nicht sollen.

Gewiss, wir bringen keinen um, wollen Gott nicht lästern und Ehebruch steht

auch nicht in unserer Absicht.

Prima!

Ist es auch prima, wenn wir aus der Werkstatt unseres Arbeitgebers einen Zollstock aneignen, oder aus dem Büro Papier mit nach Hause nehmen? Und ein bisschen flirten, in Gedanken das: Was-wäre-wenn- Spielchen wälzen, wenn es um die hübsche Dame nebenan geht, das, bitteschön, ist ja noch lange kein Seitensprung, oder?

Merkt ihr was, meine Lieben? Diese 10 Gebote haben es ganz schön in sich, wenn wir sie gleichwertig behandeln. Diese 10 Gebote, auch wenn die meisten Christen sie nur in verkürzter Form kennen, halten uns ganz schön in Trapp.

Paulus hatte sich eine Grundhaltung zugelegt und diese Grundhaltung bietet keinen Verhandlungsspielraum, ist keine Auslegungssache und erklärt jedes Gebot für gleichwertig und ausnahmslos gültig.

Wer ein Gebot aus der Gesamtheit verletzt, verletzt damit das ganze Paket! Paulus wollte sich nicht von starren Buchstaben beherrschen lassen und er setzte Buchstaben etwas Lebendiges dagegen, ja sogar das Leben selbst, nämlich: Christus! Dadurch führte er "ein Leben in Gott." Wie können wir alle es ihm gleichtun?

Wie ist diese Grundhaltung, die uns von starren Buchstaben befreit und uns gleichzeitig vor dem Bruch der Gebote schützt?

Indem, liebe Geschwister, wir uns als "Glieder Christi" - also Glieder seines geistigen Leibes betrachten. Teil Christi zu sein, bedeutet seiner Liebe teilhaftig zu sein und von seiner Kraft zu profitieren. Also stellen wir uns dem zur Verfügung, was Jesus Christus lehrte und uns die Basis dieser Grundhaltung beschert: Wir richten uns mit Fleiß und aller Willenskraftauf die höchsten Liebesgebote aus: Liebe Gott über allem und den Nächsten wie dich selbst!

Damit, lieber Bruder, liebe Schwester, bist du dem Apostel ähnlich, denn auf dieser Basis führst du "ein Leben des Glaubens an den Sohn Gottes", an den, der sich aus Liebe zu dir am Kreuze opferte.

Die wahre und vollständige Bedeutung des Kreuzestodes unseres Herrn Jesus Christus, das was er damit wirklich für die gesamte gefallene Schöpfung abbezahlt hat, wird wohl seit damals allgemein unterschätzt. Wisset, das uns kein Leben wäre und uns noch der geistige Tod umnachten würde, hätte er sich nicht für uns geopfert. Deshalb sei unsere Antwort jetzt und immer: Danke! Danke Herr unser Gott, für die Gnade dieses Erlösungswerkes deines Sohnes.

Sollte Dankbarkeit ehrlich sein, muß sie gelebt werden. Wir sprechen von einer tiefen, innigen Dankbarkeit und nicht vom "Dankeschön" eines Kellners für ein Trinkgeld. Unsere Dankbarkeit hin zu Gott, hat einen besonderen Stellenwert, denn sie ist lebendig und durchrieselt vom Bemühen, den Alltag mit den Liebesgeboten zu durchsetzen.

Was könnte wichtiger sein, als sich dem Höchsten nicht nur verbunden, sondern verpflichtet zu fühlen? Er schenkt uns Seine Liebe und wir wandeln diese Liebe in gute Werke, in Veredlung unserer selbst, auf breiter Ebene in Nächstenliebe um. Im Klartext: Erfüllst du die hohen Liebesgebote, erfüllst du gleichzeitig all die Gebote, die Mose von Gott empfangen hat. Die 10 Gebote zeigen an, wo die Verfehlung beginnt. Die Liebesgebote aber sind etwas Lebendiges, beinhalten die Lebenskraft Gottes! Wenn wir das begriffen haben, liebe Glaubensfreunde, dann können wir auch verstehen, was Jesus ausgefüllt und gestärkt hat und können verstehen, woher er die Kraft hatte selbst denen zu vergeben, die an seiner Hinrichtung beteiligt waren.

Es ist ein guter Vorsatz, den wir noch heute treffen können, den du noch heute nach "oben" vermelden kannst: 'Ja, ich bin bereit, für die Freiheit meines Geistes Deine Liebe anzunehmen und zu verwerten. Dafür, Herr, danke ich dir und lobe und preise Dich. Amen."

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