HEBR.4:9-13

"Somit ist dem Volke gottes eine Sabbatruhe noch vorbehalten; denn wer in die Gottesruhe eingegangen ist, der ruht damit auch seinerseits von seinen Werken aus, so wie auch Gott von den seinigen.

So wollen wir denn eifrig bemüht sein, in jene Ruhe einzugehen, damit keiner infolge seines Ungehorsams zu demselben warnenden Beispiele werde, wie jene. Denn das Wort Gottes ist Leben und Kraft und schärfer als jedes zweischneidige Schwert. Es dringt durch, bis die Seele und Geist, Mark und Bein voneinander trennt. Es stellt alle Gedanken und Regungen unseres Herzens vor die richtende Stimme unseres Gewissens. Nichts in der ganzen Schöpfung ist vor Gott verborgen. Alles liegt ohne Hülle und Decke vor den Augen dessen, dem wir Rechenschaft abzulegen haben."


 

Brüder und Schwestern im Herrn,

manche von euch kennen die sogenannte "Sonntagsheiligung". Für die in der Jesus-Tradition stehenden Christen gilt nach wie vor die Sabbat-Würdigung! Stets ist der 'Tag des Herrn' gemeint, der Tag, an dem wir nicht nur innerlich als Fromme Gott die Ehre geben, sondern auch äusserlich diesen Tag von den Werktagen unterscheiden. Dann ruhen wir uns von einer arbeitsreichen Woche aus, widmen uns Familie und persönlichen Interessen und genießen die "Sabbatruhe", deren Krönung für viele eine Andacht ist.

Dem Volke GOTTES aber ist diese "Sabbatruhe" noch vorenthalten, sagt Paulus, und lässt keinen Zweifel daran, woran das liegt: "Denn wer in die Sabbatruhe eingegangen ist, der ruht auch seinerseits von seinen Werken aus." Und zum Vergleich verweist er auf den Weltenschöpfer, der sich nach Seinen Schöpfungswerken ebenfalls ausgeruht hatte.

Welche Werke aber berechtigen uns denn, auszuruhen und einen geheiligten Tag einzulegen? Es sind die guten Werke, die durchaus Kraft kosten und es verdient haben, davon auszuruhen; es ist der lebendige Glaube, der zu Pausen berechtigt. Es ist nicht der Glaube, der nur in den Köpfen sitzt, der einzig auf Papier geschrieben steht oder einsam ins Internet eingespeist ist. Es ist vielmehr der Glaube, der die Liebe zu Gott und die Liebe zu Mitmenschen tatkräftig strömen lässt. Es sind nicht nur Schöngerede und salbungsvolle Ansprachen, es ist nicht die kopfnickend demonstrierte Demut und auch nicht populäres Bescheidenheitsgebaren; es ist also nicht das, was den Christenmenschen zum Wort-Christen degradiert - es ist: das gute Werk!

Hast du in die Vielgeschäftigkeit der Werktage immer wieder auch gute Werke eingeflochten? Warst du selbst im hektischen Zeitgetriebe einig mit Gott dem Herrn? Stand dir zwischen deinen Pflichten und sonstigem Tun wenigstens ein paarmal Jesus Christus bewußt als Vorbild vor Herz und Augen? Lebtest du also in den vergangenen Tagen den lebendigen Glauben?

Wenn ja, dann, oh Bruder, dann oh Schwester erfreue dich des gottgeweihten Ruhetages. Danke dem Herrn in unabgelenkter Dankbarkeit für Kraft und Gelegenheiten, die du in dieser Woche entdecken durftest. Denn wessen Herz verhärtet, wessen Sinn belastet und wessen Hände mit weltlichen Betörungen gebunden waren und sind, wer sich also nicht den wahren Wichtigkeiten zur Erlabung der Seele zugewandt hat, ein solcher verwirft den Segen Gottes. Denn rechtes Tun setzt Kräfte frei, wohingegen schlechtes Tun Energie und Ausgeglichenheit kostet! Zapft an, liebe Geschwister, die reinste Quelle, die unerschöpfliche Quelle des Höchsten; Sein kraftvoller Segen steht bereit!

"So wollen wir denn eifrig bemüht sein, in jene Ruhe einzugehen", wie wir sie als fromme, willige und bemühte Gläubige zu erwarten haben.

Wer seine Glaubenslehre vernachlässigt, wer sich Christus entrückt, indem vergessen wird, welche Bedeutung die Taufe hat, gehört zu den Ungehorsamen und verfehlt jegliche Vorbildhaftigkeit. Keiner von uns möchte doch zu den warnenden, leidenden und erbarmungswürdigen Beispielen gehören, denke ich. Möchten wir nicht vielmehr zu den Lichtern in geistiger Finsternis gehören, zu den leuchtenden Punkten in grauer Welt? Dann, so sind wir aufgefordert, dann lebe die hohen Liebesgebote: setze Gott über alles und bemühe dich um Nächstenliebe. Bete um Hilfe, sie möge sich in dir mehren. Damit, liebe Brüder und Schwestern, gehörst du zu den Jüngern oder Jüngerinnen unseres Herrn Jesus Christus, denn du folgst ihm in dem, was er lehrte und was dir "Leben und Kraft" verleiht.

Ein Dazwischen, liebe Mitchristen, gibt es nicht. Christusfolge ist Christusfolge! Es gibt keine Zweitlösung, nichts mit gleichen Wirkungen und Ergebnissen, wenn anderem gefolgt wird!

Christus ist verkündet, und für uns, die wir ihm huldigen, gibt es am Tag unserer Rechenschaft keine Ausrede. Rede und Antwort haben wir dann auf die Frage, wie sehr wir der inneren Stimme - dem Gewissen - gefolgt sind, zu geben. Es werden dann die Regungen unseres Herzens, ob wir kalt, warm oder lau gewesen sind, überprüft. "Nichts ist in der ganzen Schöpfung vor Gott verborgen", nichts. Dies wollen wir nicht vergessen. Alles liegt vor den Augen dessen, dem wir alle - ohne Ausnahme - einmal Rechenschaft abzulegen haben, völlig offen und

unverfälscht dazu. Deshalt: Tue Gutes und ergieße deine Anstrengungen aus dem Wollen deines Geistes, dann bewahrst du dir die Treue und entwickelst Mitgefühl. Damit wird uns das Geschenk der Sabbatruhe zuteil, weil wir die Voraussetzungen dafür erfüllt haben.

Möge dich und uns alle der Geist Gottes darin bestärken und uns weiter geduldig

zur Seite stehen.

Amen.

Additional information