Die Verheißung jedoch, dass alle in seine Ruhe eingehen sollen, bleibt bestehen. Darum wollen wir ängstlich darauf bedacht sein, dass keiner von uns auch nur den Schein erweckt, als sei er zurückgeblieben; denn jene Freudenbotschaft ist an uns ebenso ergangen, wie an jene. Ihnen hat freilich die Botschaft, die sie hörten, nichts genutzt. Wohl hörten sie die Botschaft, doch es fehlte ihnen der Glaube. Wir dagegen gehen in die Ruhe ein infolge unseres Glaubens. Es steht ja geschrieben: "Ich schwur in meinem Zorn, dass sie noch lange nicht in meine Ruhe eingehen werden"; nun ist doch das Wirken Gottes mit der Vollendung der Weltschöpfung zum Abschluß gekommen; es steht ja irgendwo über dem siebten Tag geschrieben: 'Gott ruhte am siebten Tag von allen seinen Werken. ' An unserer Stelle dagegen heißt es: 'Es wird lange dauern, bis sie in meine Ruhe eingehen. ' Es haben also noch manche in die Ruhe einzugehen; es sind diejenigen, die früher trotz der empfangenen Freudenbotschaft wegen ihres Unglaubens nicht eingegangen sind. Darum setzt Gott aufs neue einen Tag fest, - ein 'Heute' - "


Predigt:

Meine lieben Brüder und Schwestern im Herrn,
die heutigen Worte sind für uns alle mehr als eine Hoffnung: Unumstösslich ist die Verheißung, dass alle den Frieden finden werden. Die Ruhe, von der hier die Rede ist, finden wir nur bei GOTT - in Seinem Hause also!
Aber es ist nun einmal so, dass GOTT nichts verschenkt!
Diese Ruhe haben wir uns also zu verdienen und dies über ein Glaubensleben, dass uns nicht immer leichtfallen mag. Einerseits sehen wir schon ein, dies oder jenes für unser Seelenheil leisten zu sollen und - wer weiß - ab und zu plagt den einen oder anderen sogar das sog. schlechte Gewissen; vielleicht dann, wenn uns der Alltag mit seinen Anforderungen wieder einmal ganz beanspruchte und uns keine Zeit ließ. Zeit, für unsere seelischen Bedürfnisse, Zeit für die Seelenhygiene, wie man sagen kann. Keine Zeit für ein ungestörtes, intensives Gespräch mit GOTT. Keine Zeit,  Ihm in aller Offenheit zu sagen, was uns gerade bedrückt oder erfreut. Keine Zeit für den also, der uns so fürsorglich die Ruhe Seines Hauses anbietet und der uns über Christus sagen mag: "Komm, bereite dich doch auf die Herrlichkeit der himmlischen Heimat vor. Gönne dir diese Sehnsucht und bereinige, was dich davon trennen könnte."

Wenn wir uns da taub stellen, blind für die Zeichen GOTTes und uns keine Mühe geben Ihm gefallen zu wollen, dann allerdings erweckten wir tatsächlich den Anschein, zurückgeblieben zu sein. Zurückgeblieben bedeutet: kein Verständnis für die Wichtigkeit des geistigen Weges aufzubringen. Es bedeutet auch zu ignorieren, was wir doch im Grunde längst wissen und was uns als Kind noch so unvergleichlich begeistern konnte: dass der Weg in die Himmel frei ist! ,  frei, weil Christus, Jesus Christus diesen Weg für uns auf dieser Erde gebaut hat.
Ja, diese Freudenbotschaft ist uns allen bekannt. Sie ist in einem Ausmaß verkündet, das nicht nur unsere Welt betrifft, sondern bis in die fernsten Winkel der  gesamten  Schöpfung gedrungen  ist.  Denn  Jesus Christus ist ja für die gesamte gefallene Schöpfung am Kreuze gestorben und nicht nur für einen Teil unserer Menschheit!

Wir haben diese Frohe Botschaft, die uns die eigene Erlösung so sicher in Aussicht stellt, angenommen. Getaufte sind wir und Belehrte; Angenommene sind wir. Dies unterscheidet uns von all jenen Mitmenschen, die sich ihre eigene und sog. "Frohe Botschaft" schreiben! Leider ist es so, dass auch diese unsere Welt ihre "Botschaften" schreibt und uns damit verlocken möchte. Wir sollen uns den typisch weltlichen Aussagen verschreiben, so der Plan. "Konsumiere - auf Teufel komm raus!" heißt so eine Botschaft. "Gönne dir alle Freiheiten und nehme dich nur nicht zurück!", so eine andere. "Denke nur an dich und verschaffe dir größtmöglichen Lustgewinn" raunt uns ein weiteres welttypisches Angebot zu. Und auch den Zweck raunen uns solche falschen und gefährlichen Botschaften zu: "Damit du glücklich wirst und dein Leben in vollen Zügen genießen kannst und nichts zu versäumen brauchst!"
Brüder und Schwestern, wir wissen natürlich alle, wie verlogen, wie tückisch und vor allem wie unbefriedigend solche Botschaften sind und viele unserer Mitmenschen in aller Welt fallen auf sie herein. Doch es steht ja geschrieben - und wir haben es vernommen: "Es fehlt ihnen der Glaube!"

Wem der Glaube fehlt, wer an Christus vorbeigeht und die Sehnsüchte seines Geistes leugnet, der wird sich mit einer Art "Ersatzglück" versorgen. Solche werden durstiger und unzufriedener werden, als hätten sie Salzwasser gegen den Durst getrunken!
"Wir dagegen gehen in die Ruhe ein infolge unseres Glaubens".

GOTTES Unmut über die säumigen und Ignoranten Naturen, ist im ps.95,11 ausgedrückt: "Noch lange nicht" sollen sie in Seine Ruhe eingehen. Wir aber erstreben mit und nach einem Leben im Glauben diese Ruhe  im Frieden.
GOTT der Herr hat diese Ruhe längst für alle vorbereitet. Wir brauchen nur noch zu beanspruchen, was als Erbe auf uns wartet. Denn Sein Wirken ist bereits "mit der Vollendung der Weltschöpfung zum Abschluss gekommen" - mit dem siebten Tag, wie die Zeit Seines Ausruhens beschrieben ist, so, wie wir es verstehen können.  GOTT ruhte "von allen Seinen Werken"!

GOTT ist freilich ein lebendiger GOTT; was allerdings nicht bedeuten muß, dass Er mit der Zeit geht. Denn Er ist zeitlos und es ist die Zeit, jede Zeit, die mit Ihm zu gehen hat! Doch schuf Er eine Ordnung, ein System sozusagen, wonach sich tatsachlich das Regelwerk der gesamten  Schöpfung richtet. Und darin ist genau festgelegt, wer in Seine Ruhe einzugehen vermag und wer nicht. Meine Lieben, da hilft kein Handeln, kein Diskutieren, keine Verschleierungstaktik und auch keine Selbstbelügung. Dies, liebe Brüder und Schwestern, sollten wir besser begreifen. Wer sein Verhältnis zu GOTT und unserem Herrn Jesus Christus halbherzig oder garnicht gestaltet, wer sich erdreistet die Freudenbotschaft in das Reich der Mythen und Märchen zu verbannen, wer sich nicht wenigstens im guten Bemühen übt - und dazu sollte doch jeder willens und fähig sein, solcher Mensch wird "trotz der empfangenen Freudenbotschaft" wegen Unglaubens   noch lange nicht in die Ruhe des Geistes einkehren!

Den Säumigen aber, den Zögernden, denen, die einsehen Fehler gemacht zu haben und bedauern, Zeit verloren zu haben, denen hält GOTT ein großes Gnadengeschenk bereit: "Darum setzt GOTT aufs neue einen Tag fest, - ein 'Heute'"

Wunderbar, liebe Brüder und Schwestern, wunderbar, weil wir nun heute aufs neue beginnen können; nicht nur mit neuen guten Vorsätzen, mehr noch, mit einem neuen Abschnitt unseres Christseins: bewußter, ehrlicher und fleißiger.
Lasst uns die neue Chance nutzen, damit wir alle unseren Frieden in Seiner Ruhe finden werden.

Additional information