"Wenn nämlich ein Stück Ackerland den immer wieder darauffallenden Regen in sich hineintrinkt und denen, die es bearbeiten, einen schönen Ertrag bringt, so macht es sich den von Gott kommenden Segen zunutze. Bringt es jedoch nur Dornen und Disteln hervor, so war es des Segens nicht wert, und ein Fluch steht ihm bevor, der damit endigt, dass das Feld durch Abbrennen gereinigt werden muß. Von euch, meine Lieben, haben wir jedoch die feste Überzeugung, dass ihr den bessern Teil erwählt und an dem festhaltet, was euch zum Heile führt, wenn wir euch auch obiges Beispiel angeführt haben."


Predigt:

Wir Christen, liebe Brüder und Schwestern, erfreuen uns - lehrgerecht und bewußt - der einzigartigen Erlösungstat unseres Herrn Jesu Christi. Mit dieser Erlösungstat, schuf er für uns alle die Brücke ins Himmelreich zurück, hin zu Gott. Wer sich darauf einlässt und sich dieser Erkenntnis bedient, ist wie Ackerland, von dem hier symbolisch die Rede ist.

Wir alle sind beseelt von heiligem Lichte und Gott ist der einig dazu fähige Spender unseres grundhaften Lebens im Geiste!

Was sind die angesprochenen "schönen Erträge"? Deine Demut und Dankbarkeit und natürlich die guten Ergebnisse deines Bekenntnisses. Regen und Sonne, beides dient dem Ackerland. Und so regnet es all die nützlichen Erfahrungen und Fortschritte zugunsten deines Wesens . Geschenke der unfassbaren Liebe Gottes.

Über all dem guten Wollen und Tun - was dir ja als Christ aufgetragen ist! - strahlt, sonnengleich; der Segen des Schöpfers. Du also bist wie ein Acker und geeignet, zu einer fruchtbaren Reife zu gelangen! Doch wer sich den Segnungen verschließt, sich also den Gnadengaben und Reifeprozessen verweigert, lässt demnach all dies Hilfreiche und Gute unverwertet und löst damit womöglich für sich einen Fluch aus, der in schmerzhafte Wirkungen führt. Dies wäre ein dornenreicher Weg, zumal wenn wir ihn selbst erwählt haben. Laiig ist solcher Weg und ein Abbrennungsprozess, der sich durch harte Schicksalselemente kennzeichnet. Dies freilich bewirkt Jammern, Wehklagen, Unverständnis, aber auch Einsichten - und darauf kommt es an!

Zum Merken: Gott zwingt keinem von uns Schmerz und Last auf. Wir selber entscheiden unser Los und was auch geschieht: es dient nun mal der Reifung unserss Geistes. Wie beim Kind, dass sich nicht davon abhalten ließ auf die heiße Herdplatte zu greifen, und dann sehr schnell und schmerzhaft begriffen hat, dies in Zukunft sein zu lassen.

Alles was uns geschieht, beinhaltet die unbegreifliche Liebe Gottes. Leider wird auch unter uns Christen über diese elterliche Liebe des Höchsten zuwenig nachgedacht, wie ich meine.

Lasse du also den Regen, von dem heute die Rede ist, nicht an deiner Seele vorbei schwemmen, sondern nimm freudig in dich auf, was dir zugedacht ist. Denn gläubig und vertrauensvoll wie ein Kind zu sein, berührt das Herz Gottes - so lehrt es Jesus.

Sei du, lieber Mensch, kein Boden voller Dornen und Disteln. Erweise dich nicht als unbelehrbar, als uneinsichtig. Ersticke nicht den Frieden und die Freundlichkeit in dir und ertränke die Seele nicht in Zorn und Unversöhnlichkeit.

Wehre Neid und Unzufriedenheit ab und bediene dich umso stärker des starken, innigen Gebetes, denn das vertrauensvolle Gebet ist eine Macht!

Ja, liebe deinen Nächsten wie dich selbst und wenn dir das schwerfällt, dann bemühe dich wenigstens, anderen kein Anlaß zur Klage zu sein; dann reisst du dadurch Dornenhecken ein, die in Wahrheit dich verletzen würden.

Reisst aus die inneren Disteln, die den Tand und billiges Großtun dieser Welt verkörpern. Es lohnt sich, nein, es ist eine Notwendigkeit, seine persönlichen Interessen zu überprüfen, denn die dunkle Macht, die ja existiert, versucht uns zu fesseln, zu ketten und in Gefahren zu verstricken, die uns nicht guttun. Das Ziel? Uns zu Fall zu bringen, also gegen Christi Heilsweg zu agieren! Versuchen wir deshalb die Disteln zu erkennen: Neid, Habsucht, Eitelkeit, Rechthaberei, um nur einige Sorten zu nennen.

Du musst nicht zu denen gehören, die abgebrannt werden müssen; abgebrannt, um neuen Boden für gute Früchte zu bereiten. Entschließe dich zu denen zu gehören, über die sich mit den Worten gefreut wird: "Von euch, meine Lieben, haben wir jedoch die feste Überzeugung, dass ihr den besseren Teil erwählt und an dem festhaltet, was euch zum Heile führt."

Du bist Ackerland, Lieber Mitmensch, also sei dir empfohlen die Poren deines Elementes zu öffnen, um - in Erfüllung der wahren, vielleicht heimlichen Sehnsucht deines Geistes - das zu empfangen, was dir als gute Saat gegeben ist. Vor den prüfenden, unbestechlichen Augen Gottes, stehen dann die "schönen Erträge" für dich ein. Sei gesegnet!

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