"Denn wenn jemand schon einmal die innere Erleuchtung empfangen und die himmlische Gabe schon einmal gekostet hat, schon einmal eines heiligen Geistes teilhaftig geworden ist, schon einmal die herrlichen Botschaften Gottes empfangen hat und so die Kräfte des künftigen Lebens an sich verspürte - und trotzdem wieder abfällt, dann ist es unmöglich, ihn noch einmal umzustimmen, er gehört zu denen, die in ihrer Innern Gesinnung den Sohn Gottes noch einmal kreuzigen und ihn öffentlich an den Pranger stellen."


Predigt:

Bei erster Betrachtung, liebe Mitchristen, scheint es schwer, für diese eindringlichen Worte des Apostels eine ökumenisch taugliche Auslegung zu finden. Wenn wir uns aber mit denen identifizieren, die einen positiven Sinneswandel und eine Bekehrung zum Guten vorgenommen haben, dann findet sich plötzlich die Eignung für alle christlichen Gesinnungen und Lehren. Denn wer immer sich von "toten Gesetzeswerken" abzuwenden bereit ist und sich dafür

der "lebendigen Liebe" zuwendet, erntet dafür die "innere Erleuchtung", was heißt: die Erkenntnisfähigkeit für Wahrheit steigt!

Wenn du Licht in dir hast, findet dich das Licht Gottes: Licht zu Licht!

Erst diese "innere Erleuchtung" ermöglicht es, "die himmlische Gabe" zu

empfangen.

"Gabe" ist etwas aus und in Liebe Geschenktes - in diesem Fall die Erkenntnis! Ohne Erkenntnise, liebe Brüder und Schwestern, wären wir nur Erdlinge, deren Geist sich nicht erheben kann. Der Geist aber ist es, liebe Mitchristen, der ursprünglich ist und wieder zu Gott zurückkehrt. Was sonst?, von allem anderen, dem Vergänglichen, sind die Friedhöfe überfüllt.

Wir aber, die wir um die Bedeutung unseres geistigen Wesens wissen, streben die Begegnung mit Gottesgeistern - mit Brüder und Schwestern sozusagen, an. Weil wir wie sie von der Unvergänglichkeit unseres inneren Seins die Kraft des Glaubens ableiten.

Paulus, dessen Arbeit von Spiritualität geprägt war, spricht oft im Nachlass seiner Briefe an die Gemeinden vom heiligen Geist. Damit erinnert er uns und alle nach uns an das Wirken der Gottesboten, wie unser Herr Jesus Christus sie

versprochen hat. Ausgedrückt ist dies in Johannes 1 4:26, wo es heißt: "Nachher kommt der Heifer, die heilige Geisterwelt, die der Vater in meinem Namen senden wird." Und Jesus hat Wort gehalten! Er ist es doch, der diese wunderbare Himmelsmacht, von der Jesus ja auch Pilatus gegenüber spricht, führt uns dafür sorgt, dass uns - durchaus auch über sie - "die herrlichen Botschaften Gottes" erreichen, wie es heißt.

Wer das einmal erlebt hat, z.B. als direktes Gottesgeschenk im Rahmen einer Andacht, wie die Geschwister Geistchristen es kennen, oder du als aufgeschlossener Gläubiger die innere Stimme in dir vernimmst, dann hast du tatsächlich "die Kräfte des künftigen Lebens" kennengelernt. Des künftigen Lebens deshalb, weil unser aller Zukunft ja im geistigen Fortleben gefunden werden wird.

Dir und mir, uns allen, meine Lieben, ist es in Ernsthaftigkeit frommen Lebens möglich, sich dem Geiste Gottes zu erschließen. Das Gebet ist solch ein Türöffner, damit du in dir - und aus der Kraft solchen Gebetes - das Licht in dir entfachst. Und ehrliche Worte an Gott zu richten, dazu sollten wir doch alle fähig sein.

Eine der dringlichsten Warnungen spricht Paulus aus: Wer in sich Erkenntnisse entdecken und befreiendes Licht verspüren darf, darf diese Kostbarkeiten niemals mehr aufgeben!

Du gibst die Gottesgeschenke dann auf, wenn du dich Profanitäten dieser Welt stärker zuwendest, als dem Höchsten. Gottesgeschenke und Gottesgaben zu vernachlässigen, bedeutet sich neuerlich - und freiwillig - in einen Sturz zu begeben! Das Wort Rückfall bezeichnet das Fiasko!

Vergessen wir doch bitte nicht, wo wir leben - dass nicht nur gute Einflüsse auf uns einzuwirken versuchen. Um abwehren zu können, ist das Bündnis mit dem Gottesgeist umso wichtiger, ja geradezu unverzichtbar!

Wer diese heilige - ja heilige Allianz verhöhnt, verpönt oder leugnet, geht an CHristus und seinen treuen Dienern, die es uns zur Hilfe gibt, vorbei. Das kann nicht gut sein...

'Wer nicht für mich ist, ist gegen mich', klärt der Herr uns auf. Wer der Zweiparteilichkeit frönt, verfehlt den klaren Weg und verkennt die Wahrheit. Und von beidem sagte Jesus Christ, dass er es sei und man deshalb mit ihm zum Leben komme.

Nicht die Eigenliebe, sondern die sich aufbauende Liebe zu Gott und das Bemühen, die Nächstenliebe in sich zu mehren, das ist die Basis, auf der sich letztendlich alle Christenmenschen finden werden - denn als Christ willst du leben. Glauben heißt leben!

Schließen wir uns also alle gemeinsam und im festen Willen zusammen: "den

von Gott kommenden Segen zu nutzen"!

In dieser Einigkeit dann ist Gott die Ehre gegeben.

Amen.