Lebt ein Mitbruder in einer niedern menschlichen Stellung, so sei er innerlich stolz auf seine hohe Stellung vor Gott. Gehört einer zu den irdisch Reichen, so gereicht es ihm zum Ruhme, wenn er sich verdemütigt in dem Gedanken, daß sein Reichtum vergehen wird, wie eine Blume im Garten. Die Sonne steigt höher und höher und trocknet durch ihre Glut den Garten aus; die Blüten der Blumen fallen zu Boden, und das anmutige Aussehen des Gartens ist dahin. So wird auch der Reichtum des Reichen auf den Schicksalswegen des Lebens dahinwelken.
Glücklich zu preisen ist der Mensch, der die Probe besteht; denn wer sich bewährt, wird den Siegeskranz des geistigen Lebens erhalten, den der Herr denen versprochen hat, die ihn lieb haben. Keiner, der zum Bösen versucht wird, darf sagen: "Von Seiten Gottes wird mir die Versuchung bereitet:" Denn wie Gott selbst keiner Versuchung zum Bösen unterworfen werden kann, so versucht er auch selbst niemand zum Bösen. Die Versuchung entsteht bei einem jeden vielmehr dadurch, daß er von seiner eigenen bösen Lust gereizt und verlockt wird. Hat die böse Lust die Einwilligung des Menschen erlangt, dann gebiert sie die Sünde des Abfalls von Gott. Hat diese Sünde sich zur vollen Reife entwickelt, dann hat sie den geistigen Tod der Trennung von Gott zur Folge. Huldigt also, meine lieben Brüder, in diesem Punkte keiner irrigen Ansicht. Nur jene Gaben, die gut sind, und nur jene Geschenke, die vollkommen sind, kommen von oben; sie stammen von dem Vater alles dessen, was Licht ist. Bei ihm gibt es keine Veränderung, keine ab- und zunehmende Verfinsterung.


 

Liebe Mitchristen,

Jakobus belehrt uns über das Ansehen; über das Ansehen vor GOTT und das vor den Menschen, der Welt also. Wer um Ansehen buhlt, begibt sich in die Gefahren der Eitelkeit, des Profilierungsgehabes, leidet meist unter Selbstüberschätzung und strebt nach zweifelhaftem Ruhm und Anerkennung!

Wer sich so gibt, hat keinen Abstand zu einem 'irdischen Magnetismus' - wie ich es nenne, und droht der gefährlichen Anziehungskraft, die irdischer Reichtum auf die meisten Menschen ausübt, zu erliegen.

Was ist die stärkste Abwehrkraft gegen diese Verlockungen? Demut!

Die Demut widersteht dem Stolz und bringt uns die Freundschaft der Allmacht ein.

Die Demut ist eines der kostbarsten Geistesgüter, so wertvoll, dass es sich die meisten Menschen nicht leisten! Die Demut lässt uns den wahren Wert extrem gewinnstrebenden Denkens erkennen: die Qualität von Tand und Schrott! Die innig gehegte Demut würde sich niemals den Pflichten der Liebe entziehen.

In dem Wesen der Hochfährigen, der Egoisten und reinen Materialisten, reifen seelenschädigende Früchte, wie Gier, Habsucht und Unliebe, was den Geist den lichten Heimweg verfehlen lässt!

GOTT ist ein weiser Erzieher, liebe Geschwister und Er schickt uns durchaus durch die 'Schule dieser Welt' mit ihren harten Erfahrungen. Alles, um die Edeltugend Demut zu erlernen.' Deshalb erleben Menschen schmerzhafte Erniedrigungen und Mißachtung und haben ein angekratztes Ego zu beklagen! Erkläre eine "niedere, menschliche Stellung" nicht zum "Prüfleid", sondern betrachte diese bitteren Erfahrungen vielleicht als Antworten, auf eine überhebliche Art die du zeigtest oder zeigst. Manche Lebensbedingungen von Mitmenschen lassen sich so erklären.

GOTT der Herr liebt die Armen, die Demütigen und Gedemüdigten, denn sie haben schwere Zonen zu durchwandern, bevor sie begreifen, welches Licht demütige Hingabe zum Höchsten liefert.

Die Antwort steht geschrieben: "Gehört einer zu den irdisch Reichen, so gereiche es ihm zum Ruhme, wenn er sich verdemütigt."

Also nicht Reichtum als solcher wird "verteufelt", sondern der falsche Umgang damit! Merke sich ein jeglicher, "dass sein Reichtum vergehen wird, wie eine Blume im Garten." Wie wahr!

Und irdischer Reichtum - jeder weiß es - kennt keine Möglichkeit der Übertragung ins Geistige. Wie sagen wir? "Das letzte Hemd hat keine Taschen!"

Da nützen nicht die kostbarsten Grabbeigaben, wuchtige Grabmonumente, teure Särge oder Urnen und keine Pyramiden, denn irdene Nachrufe verhallen im Nichts - das war immer so.

"Die Sonne steigt höher und höher und trocknet durch ihre Glut den Garten aus."

Ein geradezu lyrisches Bild, wie ein Blick aus hoher Vogelperspektive, von der aus sich "unten" ein weltlicher Garten, der Früchte vorweist, ausbreitet: Hübsche Behausungen und herrschaftliche Anwesen; weite Grundstücke, genutzt für augenfällige Menschenwerke; teure Statussymbole und überladene Schaufenster. Ein Garten, der geradezu " paradiesischen'Wohlstand vorweist. Darinnen wandeln Menschen affektierten Auftretens und pompösen Gebärdens. Ja, wie ein "Paradies" was da tiefgesteuert aufgebaut ist und wofür sich deren Verwalter wie Sklaven eines gewaltigen, globalen Blendwerks verwenden lassen! Doch wo Sonne ist, gibt es auch Schatten und der liegt über allem, was "goldene Kälber" präsentiert...

"Die Sonne steigt höher und höher" zeigt das sich entwickelnde Zeitgeschehen an. Christi kosmisch bedeutsames geistiges Erlösungswerk - die Rückführung der gesamten gefallenen Schöpfung -, ist ein kontinuierliches Aufschwingen aller. Dieses einmalige Erlösungswerk lässt letztendlich alles hinter sich, was der Weltenmensch für wertvoll, unverzichtbar oder erhaltungswürdig befindet: es verbrennt zu Asche! "Die Blüten der Blumen fallen zu Boden, und das Ansehen des Gartens ist dahin."

"So wird auch der Reichtum der Reichen auf den Schicksalswegen dahinwelken."

Wer beschlossen hat, den Weg in die wahre geistige Heimat zu gehen, wer "den Siegeskranz des geistigen Lebens gar anstrebt, wird diese Lehre, liebe Brüder und Schwestern, ernst nehmen. Anbetrachts solch hoher Ziele, wirst du auf Ernsthaftigkeit abgeklopft, deine Verführbarkeit überprüft und jede Kleinlichkeit herausgestellt.

Kannst du abgeben? Kannst du gönnen? Kannst du verzichten?

Bist du zufrieden mit dem, wie sich dein Dasein darstellt und: bist du wirklich glücklich und zufrieden? "Glücklich zu preisen ist der Mensch, der die Probe besteht."

Was befähigt dich alle Schwierigkeiten, die ein demutsvolles Leben aufzuweisen versteht, zu überwinden? Die Liebe zu GOTT!

Sie, diese Liebe vom Ich zum Uberdu, lässt dich lächeln über Vergänglichkeiten, wenn zu Erde und Asche zerfällt und Schimmel ansetzt was anreizt. Das ist selbst der geringsten Liebe zu GOTT nicht gewachsen

Ein Giftstachel aber kann in unserem Wesen stecken: "Die Versuchung entsteht bei einem jeden vielmehr dadurch, dass er von seiner eigenen bösen Lust gereizt und verlockt wird."

Wohl dem und der, wo in Liebe und Fürsorge solche selbstschädigenden Schwächen aufgezeigt - offen angesprochen werden; nicht als Kritik, sondern als- Hinweis und Spiegel. Wenn der Satan seine Widerhaken in dich eingeschlagen hat, dann zerrt er unbarmherzig und listig daran. Ihm ist nur daran gelegen, sein unbarmherziges Zerstörungswerk zu vollenden und beweist sich als Meister der List und Tücke. Lustgewinn wird dem Menschen vorgegaukelt, um zur "vollen Reife" zu bringen, was niederträchtige Verruchtheit beabsichtigt! Das war Jesu Christi großes Flehen, als Mensch auf dieser Erde, den Fallen und Finten nicht zum Opfer zu fallen! Wie sagen wir: "Der Geist ist willig, das Fleisch ist schwach."

Mit Christus aber, dem Sieger über alles Satanische, befähigst du deinen Geist zu siegen!

Die Trennung von GOTT ist immer dann vollzogen, wenn sich die LIEBE nicht im Wesen, im Denken, Sprechen und Handeln findet und nach Aussen wärmt! Der "geistige Tod" darf uns nie mehr ereilen, denn dies würde bedeuten, die Mission des Gottessohnes, Jesus Christus, zu ignorieren. Dies aber kann sich kein einziges Geschöpf erlauben, es sei denn/ es stürzt sich bewußt in den tiefen Schlund der Finsternis...

Nicht GGTT und Seine unbestechlichen Gesetze, die niemand auslegen kann wie man will, sind für solchen geistigen Suizid verantwortlich. Die eigene Einstellung und Handlungsweise hat das Resultat zu verantworten und lässt überhaupt keine Schuldzuweisung oder Ausrede zu! Niemals ist vom Schöpfer, dem GOTT der Liebe und Gnade, auch nur die kleinste Versuchung bereitet worden, niemals! Schon deshalb sollte sich jeder Christ des richtigen Gebetstextes im "Vater unser" bedienen: "Und sei Du, oh Herr, doch unser Führer in den Versuchungen.."

Liebe, Demut, Geberfreudigkeit und der gute Wille versetzen uns in die Lage, jeder Versuchung zu widerstehen, denn diese hohen Einsätze sind Geländer, die uns vor irdischen und geistigen Schäden bewahren helfen. Sie beleuchten den oft mühsamen, aber notwendigen Weg durch Dunkelheiten ins befreiende Licht!

Schärfen wir also unsere Aufmerksamkeit für das, was der Tag mit sich bringt und achten wir darauf, ob das, was sich als Vorteil anbietet, tunlichst in das Geschenkpapier der Liebe, der Güte und Ehrlichkeit eingewickelt ist. "Denn nur jene Gaben und jene Geschenke" sind tatsächlich gut und förderlich, die von oben, "vom Vater dessen, was Licht ist" stammen.

Das war, ist und bleibt so, und das in alle Ewigkeit, denn: "Bei IHM gibt es keine Veränderung, keine ab- und zunehmende Verfinsterung."

Lasst uns demnach, meine lieben Mitchristen, dem "Fest der Liebe", Weihnachten, noch ein Kerzlein hinzufügen: das der leuchtenden Demut .