Jak. 2:5-9 

"Höret einmal zu, meine lieben Brüder! Hat Gott nicht gerade die, welche in den Augen der Welt für arm galten, dazu ausersehen, reich an Glauben zu werden und das Himmelreich zu ererben, das er denen verheißen hat, die ihn lieben? Ihr aber hättet in dem angeführten Falle den Armen mit Geringschätzung behandelt. Auf der andern Seite, sind es nicht gerade die Reichen, die euch zu unterdrücken suchen und euch vor die Gerichte schleppen? Sind sie es nicht, die mit dem wunderbaren namen, den ihr führt, ihren Spott treiben? In der Schrift ist das herrliche Gebot niedergelegt: "Du sollst deinen Nächsten lieben, wie dich selbst!" Wenn ihr dies wirklich erfüllt, dann handelt ihr recht. Laßt ihr euch jedoch von dem äußern Ansehn der Person leiten, dann begeht ihr eine Sünde, und ihr werdet Vor dem Gesetz als Übertreter gebrandmarkt."


Predigt:

"Höret einmal zu!", um mit den Worten des Jakobus zu sprechen, meine lieben Mitbrüder und Mitschwestern. "Hat GOTT nicht gerade die, welche in der Augen der Welt für arm galten, dazu ausersehen, reich an Glauben zu werden und das Himmelreich zu ererben?" Sind wir welche, die das Himmelreich anstreben? Möchtest du reich an Glauben werden?

Wir alle antworten mehr oder weniger laut mit ja,  denn wir gehören der großen Christengemeinde an. Wir sagen ja zum Glauben und wollen bereit sein,  das Himmelreich zu ererben. Wir sind auf einen Weg, den Jesus Christus gelegt hat. Von GOTT für diesen Weg ausersehen zu sein, bedeutet von Ihm berührt worden zu sein.
Wer von uns in diesem Bewußtsein lebt und froh darüber ist, wird sich der Welt gegenüber zu erkennen geben! Wenn du so jemand bist, dann wirst du in Kauf nehmen, was Jakobus als Merkmal kennzeichnet: dann wirst du "in den Augen der Welt als arm gelten!"

Bist du bereit, dies in Kauf zu nehmen? Hältst du dich für stark genug, Spott zu ertragen? Diese Welt belächelt den frommen Menschen, hält ihn für "weltfremd", weil die Interessen des Gläubigen über den irdischen Zaun hinausgehen... Ist es so, dass immer mehr Menschen ihre Vorstellung von "Himmel" auf irdischen Boden ansiedeln? Schau dir an, was die Menschen bauen, wie sie es bauen und wofür sie es bauen! Schau dich in der Welt um und  entdecke  die babylonischen  Türme, die  unvorstellbar kostbaren Materialien, die gleißenden Lichter und das prächtige Gehabe. Es locken Reichtum, Ruhm und Karriere und nicht wenige fühlen sich wohl oder ersehnen es: das Paradies auf Erden.
Wer da nicht mitspielt  und sich nicht  dem vergänglichen Massenrausch entzieht, wer sich nicht den Dominanzen von Macht und Geld hingibt, läuft Gefahr, an den Rand unersättlichen Geschehens gedrängt und als Aussenseiter abgestempelt zu werden. Modernität entrückt der Bescheidenheit und pflegt eine laute, aufdringliche aber harte Sprache.
Wir, liebe Geschwister, mögen zwar 'Kinder dieser Welt' sein, doch wir gehören nicht dieser Welt!
Du bekennst dich zu Christi Spuren und baust deinen Lebensplan auf gute Glaubensgrundsätze auf? Dann magst du in den Augen unseres Barmherzigen Milde und Zustimmung erkennen, doch die weltliche Klugheit hält dich für arm und nur wenige werden Verständnis für dich haben.
Satan riecht nach Selbstherrlichkeit und: er ist ein Ordnungshasser. Also werden Sittsamkeit, Anstand und Moral aufgeweicht und dafür Erklärungen eingesetzt, die ebenfalls "gut" klingen: Toleranz, heißen sie, Liberalismus en gros, Kompromiß und Großzügigkeit werden dafür gefordert. Doch Jesus, meine Lieben, war kein Kompromissler und seine Toleranz war Mitleid, seine Großzügigkeit Nächstenliebe und zwar in Selbstlosigkeit.
Progressivität hat da ihre Grenzen zu finden, wo altbewährte, immergültige Werte und Gesetze Anspruch auf Beachtung stellen. Es ist die klare Linie, die Befassung mit Not und Hilfsbedürftigkeit - seelisch wie materiell - es ist die Nahrung, die der gestolperte Geist benötigt,  was Jesus von Nazareth die Opferrolle aufsich nehmen ließ".
Gegen den Strom zu schwimmen, erfordert freilich Mut, besonders in der heutigen Zeit, wo das Christsein seine Rechte zu verlieren droht, weil anderes überschwappt. Andersdenkende haben das Recht, anders zu denken. Ich habe das Recht, stolz darauf zu sein, die Hand Jesu in der meinen zu spüren und mein einfacher Glaube  - und ist er noch so schwach -  ist für mich ideal, weil christlich...
Denkst du so, dann durchbrichst du den irdischen Standard und dies mit einer Kraft, die jedem weltlichen Muskelspiel weit überlegen ist, denn diese Kraft ist Licht in einer Welt, die sich vielerorts dunkel schaltet.
"Höret", könnte unser Jakobus gesagt haben: "Solange die Welt mit dir kein Problem hat, solltest du dich sofort überprüfen, ob du noch eifrig dein Christsein lebst." Weil diese Welt schweigt, wenn ihre Erwartungen erfüllt werden und wer mit den Wölfen heult, ist nicht zu hören! Wir alle sind längst eingeschriebene Bürger des Himmelreiches und dieses unfassbare Glück, sollte uns vor Verblendung bewahren. Wer oder was könnte mehr geben als Gott? Was geht über die größte Freiheit des Geistes? Was gibt es Erstrebenswerteres, als den Siegeskranz?
Was sich dem nicht unterordnet, ist wahrlich arm und letztendlich nur das wert, zu dem es zerfallen wird: zu Staub und Asche. Wenn man dich geringschätzt, weil du das Gebet einem Vergnügen vorziehst, wird vielleicht genau dieses, dein Gebet, benötigen. Lasst Gott für  euch  kämpfen;  wie schon Sir.4,33 sagt, ist Er bereit dazu.
Welche Klage könnte dich verletzen, wenn dein Gewissen rein ist?! Die Allmacht hält das schützende Schild, wenn du eingeschüchtert werden sollst und Verunsicherungen und Zweifelsspreu, parierst du mit Gelassenheit. Das liebe Mitgeschwister, sind die Ziele, für die es sich lohnt zu leben. Und da wir Menschen fehlerhaft sind, hält uns der Herr in Seinen Reihen, wenn Er Einsicht und Reue in uns erkennen kann. Das ist die wahre Vergebung und Absolution deshalb, weil wir etwas leisten dafür; etwas, was vor den Augen Gottes Gültigkeit besitzt. Also schenkt der Herr uns Gnade und Barmherzigkeit, aber auch denen, die gegen uns sind oder uns nicht verstehen wollen. Ist doch Jesus Christus für alle am Kreuz gehangen und wurde die Schuld eines jeden gefallenen Geistes mit ihm ans Kreuz genagelt!
Du solltest und kannst ein Licht in den Dunkelzonen deines Umfeldes sein. Glaube nur: die Liebe siegt immer. Sie wird auch von denen verspürt, die ihren Glanz aus Weltlichkeiten beziehen und es wird ganz sicher der Zeitpunkt kommen, wo auch die letzte Seele sich in die Wärme lichter Liebe einzugeben sehnt. Deshalb dürfen wir, liebe Christenmenschen, nicht nachlassen, eine starke und frohe Farbe im vielleicht grauen Alltag des Daseins zu sein. Gott baut auf uns, denn wir sind in einem starken, unbeugsamen Glauben Werkzeuge in den Händen heilender und leitender Kräfte, die zu erflehen uns angeraten ist.
Lasst uns dem Wink unseres Erlösers folgen und beugen wir uns nicht jedem; wie ein Grashalm im Wind, der uns anbläst.
Wie sich unsere Welt auch gebärdet, wie wenig oder viel wir mit ihr einverstanden sind, es ist aber unsere Welt, die Plattform, auf die uns der Schöpfer gestellt hat. Also sind wir vor den prüfenden Augen des Höchsten gefordert. Lebe also in dieser Welt, doch plane für die nächste, damit dir freier Eintritt gewährt wird dann, wenn deine ureigendste Zeit gekommen ist gehoben zu werden. Ruhig und zufrieden bleiben wir demnach und die edle Gesinnung des wollenden Geistes, rüstet dich Jetzt und immer, gegen alle Stürme aller Welten!
Dies Gott zum Gruss.