Jak.4:14-17

"Wisst Ihr denn, was der morgige Tag euch bringen wird, und wie es morgen mit eurem Leben steht? Ihr seid doch nur ein Rauch, der für kurze Zeit sichtbar ist und dann wieder verschwindet. Ihr solltest also lieber sagen: "Wenn es der Wille des Herrn ist und wir noch leben, dann werden wir dies oder jenes tun." Nun aber rühmt ihr euch eurer hochfahrenden Pläne. Jedes derartige Rühmen ist vom Bösen. Wer also weiß, wie er Gutes tun kann und es zu tun unterläßt, dem wird eine solche Unterlassung zur Sünde gerechnet."


Predigt:

Meine lieben Mitchristen,

das geht uns alle an, was der Apostel Jakobus zu sagen hat und es zeigt, dass sich das Streben und Hasten der Menschen in all den Jahrhunderten nicht geändert hat.

Wie sehr sind wir, wie sehr bist du angesprochen, wenn es um das Thema Vielgeschäftigkeit geht? Und, gehören auch wir zu dieser Mehrheit, die sich grämt und sorgt?

Weißt du denn - um mit dem Bruder Jakobus zu fragen, was dir der morgige Tag bringen wird? Wißt ihr, "wie es morgen mit eurem Leben steht?"

Wer von uns wird nicht von urplötzlichen, katastrophalen Veränderungen berührt - von heute auf morgen, mittelbar oder unmittelbar?! Das Schicksal schreibt eigene Akten! Gestern noch herumgeturnt, jetzt vom Schlaganfall betroffen. Ein Herzinfarkt reisst Zukunftspläne ein.

So viele Mitmenschen sind ihr Leben lang geistig fit und werden unerwartet vom großen, geistigen Vergessen eingefangen und verändern sich dramatisch demenziell! Andere wiederum glauben sich finanziell abgesichert und erleben quasi über Nacht einen wirtschaftlichen Zusammenbruch. Usw.

Jeder von uns kennt solche Gespenster gravierender Veränderungen -Rhythmen gelten nichts mehr, Lebenspläne fallen von jetzt auf gleich in sich zusammen. Was Wunder, wenn Betroffene von Angst und Verzweiflung gebeutelt werden!

Die Botschaft aber ist nicht Angstmache, nicht Rat- und Hoffnungslosigkeit. Die Botschaft ist die Rückbesinnung auf das, was im Leben wirklich wichtig ist, das Stabile, woran wir uns halten können und was es wert ist, sich damit zu beschäftigen. Wir sorgen uns um soviel Unsinn, und schwächen damit unsere Natur.

Wir wissen es doch, liebe Mitchristen, das Leben ist endlich; alles was wir auf der Decke dieser Erde erbauen und was wir darauf erstreben, ist von vornherein der Vergänglichkeit zubestimmt! Wäre es da nicht gescheiter, weniger Energie, Mittel und Kreativität in irdisch relevante, "hochfahrende Pläne", zu investieren? Warum investierst du nicht in das, was wahrhaft Zukunft hat: das Unvergängliche, das Bleibende, in das, was in der künftigen und wahren Heimatwelt - die des vervollkommneten Geistes - Gültigkeit und Wert besitzt?!

Mensch, nimm dich und deine irdischen Bewegungen nicht ganz so wichtig. Erschöpfe dich nicht darin, dich auf die Kurzlebigkeit irdischen Daseins auszurichten, sondern bereite dich vielmehr auf die auf dich wartende, lange Strecke deines Geistes vor. Dies sei dem Gläubigen vorrangiges Gebot! Denn: "Ihr seid doch nur ein Rauch, der für kurze Zeit sichtbar ist und dann wieder verschwindet."

Manchmal, Brüder und Schwestern, hilft ein Kleiner Gang über einen Friedhof und das kurze Verweilen vor den Gräbern. Es hilft, sich als ein Rauch zu begreifen und zu erkennen, wie kurz das Leben hier währt und dass ein paar Jahrzehnte mehr oder weniger nur ein kurzes Aufblitzen -unter oder über Norm hinaus - sind. Immer ist das Leben ein Gast-Aufenthalt auf Erden, ein Huschen durch die Zeit, die wir prall mit Inhalten auffüllen, die uns wichtig scheinen und... die Ihren Preis haben. Indem wir uns zuschütten, rauben wir uns den Zugang zu unserem inneren Altar. Ja Altar, denn wir sollen und wollen doch Gott ein Wohlgefallen sein, oder? Versperren wir uns etwa den Blick auf die Seele und verhindern wir dadurch Ruhe und Frieden in unserem Inneren? Es ist - und anders kann man das nicht sagen - teuflischer Einfluss, uns mit billigen Geschehnissen und Zielen zu verlocken. Zögere nicht, dich so gut du es vermagst, Gott in die Hände zu legen, dich Seiner Allmacht und Liebe hinzugeben; kurzum, strebe den Willen des Herrn an.

"Wenn es der Wille des Herrn ist und wir noch leben, dann werden wir dies oder jenes tun."

Nun könnten sich einige fragen, was denn der 'Wille des Herrn' ist? Ganz einfach: das, was Ihm wohlgefällt.

Was aber gefällt Ihm? Das, so antworte ich, was ER von uns erwartet, und das ist das, was ER uns über seine Gebote und Gesetze kundtut und hat wissen lassen.

Die richtige Lehre lebte uns Jesus Christus vor und der Kern dieser Lehre, findet niemals seinen Abschluß, ist also stets aktuell: "Liebe GOTT über allem und den Nächsten wie dich selbst."

Was uns als geistige Gesetze zur Beachtung ansteht, ist auf des Höchsten Gerechtigkeit, Liebe und Weisheit aufgebaut. Wenn wir in Tugendhaftigkeit leben, erfüllen wir die Gebote des Herrn. Es lohnt sich unbedingt, meine Lieben, in der Haltung dankbarer Frömmigkeit zu verweilen. Wir wollen uns nicht mit denen einen, die ihren eigenen und hochfahrenden Plänen schmeicheln. Wer ich solcher Entgleisungen auch noch rühmt und das Rechttun anderer verhöhnt, ist selber ein übler Schachzug auf dem Spielbrett des Üblen! "Jedes derartige Rühmen ist vom Bösen." -Diese Zuweisung ist deutlich und kann auch von denen nicht wegdiskutiert werden, deren Moral schlichtweg unchristlich, sagen wir lieblos ist!

Wissen verpflichtet, liebe Mitchristen, und was noch stärker in die Pflicht nimmt, ist das Verstehen. Zu wissen was falsch und richtig ist und zu erkennen, wo Not und Bedürftigkeit gegeben ist und die Möglichkeit zu helfen zu unterlassen, das ist Sünde!

Das Wissen schiebt uns an, das Gewissen ist der Auslöser. Die Fähigkeit zwischen Gut und Böse liegt in uns. Keine Oberflächlichkeit, keine Gedankenlosigkeit und schon gar nicht die gewollte Unterlassung Gutes zu tun, wird eine vor den Augen Gottes gültige Erklärung finden. Was du den geringsten meiner Brüder getan, das hast du mir getan, spräche Jesus. Tun wir also etwas. Fügen wir dem Tag Elemente guter Werke zu, sodass Gott der Herr unsere Zeit gut genutzt sieht. Dann haben wir den Willen des Herrn getan und alles was wir ernten, ist gut. Fangen wir an.

In diesem Sinne brüderlicher Verbundenheit, sei Gott befohlen.

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