Joh.14:27-31

"Frieden hinterlasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch. Nicht was die Welt unter Frieden versteht, gebe ich euch. Seid nicht mutlos und verzagt! Ihr höret ja, dass ich euch sagte: Ich gehe fort, komme aber wieder zu euch. Wenn ihr mich liebtet, würdet ihr euch freuen, dass ich zum Vater gehe. Denn der Vater ist größer als ich. Nun habe ich es euch gesagt, bevor es eintrifft, damit ihr fest im Glauben bleiben sollt, sobald es sich erfüllt. Viel kann ich nicht mehr mit euch reden; denn der Herrscher dieser Welt ist bereits im Anzug. Bei mir kann er freilich nichts finden, was ihm gehört. Nur deswegen werde ich ihm preisgegeben, damit die Welt erkennt, dass ich den Vater liebe und alles so ausführe, wie der Vater es mir auftrug."


Predigt:

Wir sind erbberechtigt, meine lieben Mitchristen; denn Jesus verweist auf das, was er für uns hinterlegte: "Meinen Frieden"!
Es ist freilich eine andere Art Frieden, den er uns zusichert, als die Welt darunter versteht. Der Welt Frieden, das ist stillhalten,  Kompromiss, Einigung - oftmals zähneknirschend. Der Friede der Welt, das ist: den anderen nicht reizen, ihn zufrieden stellen und...schön tun!

Solcher Friede kostet , kostet Geld, Machtanteil, Überwindung eigener, vielleicht sogar guter Positionen - und solcher Friede wird abgesichert, durch Waffen, Pakte, Handel, Bündnisse, die nicht immer jedem gerecht werden.
Aber immerhin: Friede ist, was jeder ersehnt - sogar Streitsüchtige, denn Kampf und Hader kosten Geld, Kraft und Zeit.
Wenden wir uns jedoch dem Frieden zu, den Jesus uns zu geben bereit ist. Es ist die innere Sicherheit, dass alles, wirklich alles wieder gut sein wird. Sein Friede ist die  innere  Ruhe, das  Gefühl von Geborgenheit - und... Zugehörigkeit. Wer bewußt mit Christus ist, ist im Frieden und Lot; denn mit seiner Lehre im Herzen, Kopf und auf den Lippen, werden wir tunlichst Unruhe, Zank und Lieblosigkeit vermeiden!

Reflexion im Positiven sage ich dazu, was heißt, das was ich aussende, erhalte ich zurück. Vielleicht nicht immer so, wie ich es mir erhoffe, vielleicht nicht gleich und vielleicht nicht genug nach meinem Geschmack. Doch glaubt mir: Gott lässt sich nichts schenken und Sein Gesetz von Geben und Nehmen regelt auch das Echo, wenn ihr versteht was ich meine.
Als Jesus zu seinen Jüngern spricht, weiß er um sein nahes Sterben. "Seid nicht mutlos und verzagt!" rät er ihnen. Und genau dies rät er uns tagaus, tagein; er sagt zu dir: "Sei nicht mutlos,  sei nicht verzagt. Denn ich bin ja bei dir und mit mir bist du allem gewachsen und hast nichts zu vermissen, denn ich führe dich zum Vater!"
Auch sich selbst führt der Gottessohn als Hilfe an: "Ich gehe fort, komme aber wieder zu euch." Würden wir Christen Jesus als nicht lebendig, als nicht verfügbar erkennen, dürften wir uns nicht Christen nennen. Ja, er ist stets bei und mit uns  - über viele Helfer, Hilfen, Gelegenheiten und Segnungen. Und doch sieht er sich nicht als "Endstation". Für ihn ist alles Streben Ziel: Gott! Wer zu Gott, zum "Vater", wie er ihn nennt, geht, der hat damit das Beste erwählt! Und das Beste, so wusste der Menschensohn, gönnt man allen die man liebt. "Wenn ihr mich liebtet", so wirbt Jesus ein bisschen um Zuneigung, dann "würdet ihr euch freuen, dass ich zum Vater gehe."
Ich komme nicht umhin, meine lieben Glaubensgeschwister, an dieser Stelle an all die Tränen zu denken, Tränen derer, die um den Verlust eines geliebten Menschen, eines Geschöpfes trauern. Ach könnte doch dem Verzagten, dem Betrübten, dem schier Trostlosen diese Aussage Jesu in den Sinn kommen, als da auch der oder die uns Vorausgegangene für uns unhörbar zuruft: "Wenn ihr mich liebt, dann freut euch doch, weil ich zum Vater gehe!" Jesus versteht es, auf die Bedeutung Gottes zu verweisen: "Der Vater ist größer als ich." Wendet euch also in aller Not, in jedem Schmerz, in jeder inneren Einsamkeit, aber auch in jeder Sehnsucht und Freude an Ihn, Gott! Damit erfüllen wir Jesu Aufforderung, "fest im Glauben" zu sein - und zwar dann, wenn es gilt!
Die Zeit des Gottessohnes hier auf Erden wurde knapp und er weiß: "Viel kann ich euch nicht mehr sagen." Er sieht die Drangsal, die Verruchtheit seiner Feinde, die Bestrebungen der Verräter Voraus und weiß, wohl, wer da "im Anzug" ist: "der Herrscher dieser Welt!"

Dieser meint nun die Fäden knüpfen zu müssen und hat längst die Vernichtung dieses Menschensohnes geplant. Und er, der dunkelste aller Geister, der Höllenfürst, ist längst dem Trugschluß erlegen, er könnte Mit der Vernichtung Jesu, die Wahrheit zum Erlöschen bringen.
Wie Jesus, sollten auch wir einmal sagen können: an mir, oh Niedertracht, wirst du nichts oder wenig finden, was dir gehört! Was den dunklen und verführerischen Mächten nicht gehört, was sie an dir nicht finden, dass können sie auch nicht einlösen und damit gibt es keine Bänder, an denen du dem Frieden entzogen werden könntest.
Seht ihr, liebe Brüder und Schwestern, das ist es, womit wir zu tun und woran wir arbeiten haben! Wir, so ist uns bewußt, erleiden wohl kaum Unschuldsleid wie Jesus. Er wurde der Welt und ihren niederen Machenschaften nur deshalb ausgeliefert, damit sich alle gefallene Geschöpflichkeit ein Beispiel nehme, wie stark Liebe zu Gott und den Nächsten ist und wie machtlos dagegen jegliche Niedertracht, Gewalt und Häme sind. Ja Jesus, so dürfen wir sagen: Ja, wir haben erkannt wie stark deine Liebe zu Gott und uns, den Menschen war und ist und  - wir haben erkannt, dass du deinen Auftrag, den der Vater dir auftrug, erfülltest, in Gehorsam, in Demut, in Selbstlosigkeit.
Das ist unser König, liebe Glaubensgeschwister, das ist unser aller Erlöser, das ist der Garant für den wahren Frieden.
Gott sei Lob und Dank dafür , dass wir ihn, den Messias,   als Weg, als Wahrheit und Leben erkennen durften.
Gehet hin in Frieden!