1.KOR.12:13-26

Durch die Taufe wurden wir nämlich alle in den einen Geist Christi eingetaucht und wurden so zu einem einzigen geistigen Leibe mit ihm; einerlei ob Juden oder NichtJuden, ob Sklaven oder Freie: wir alle wurden Mit einem und demselben Geiste durchtränkt. Der menschliche Leib besteht ja nicht bloß aus einem GLiede, sondern aus vielen. Würde der Fuß sagen: weil ich nicht eine Hand bin, so gehöre ich nicht zum Leibe, - würde er deshalb kein Glied des Leibes sein? Und wenn das Ohr sagen würde: weil ich kein Auge bin, gehöre ich nicht zum Leibe, - würde es deshalb nicht zum Leibe gehören? Wenn der ganze Leib nur Auge wäre, wo bliebe da das gehör? Wenn er nur Gehlr wäre, wo bliebe der Geruch? So hat Gott jedem einzelnen Gliede seinen besonderen Platz am leibe angewiesen nach seinem eigenen Plane. Wäre das Ganze nur ein einziges Glied, wie könnte da noch von einem Leibe die Rede sein? Hatzt aber gibt es der Glieder viele, während der Leib nur einer ist. Demnach kann das Auge nicht zur Hand sagen: Ich habe dich nicht nötig; ebensowenig der Kopf zu den Füßen: Ich brauche euch nicht. Im Gegenteil, die scheinbar schwächsten Glieder des Leibes sind ebenso notwendig wie die andern. Und gerade denjenigen Körperteilen, die wir für weniger anständig halten, erweisen wir besondere Aufmerksamkeit; und das, wasmit einer gewissen Scham verbunden ist, erhält eine besonders sorgfältige Bekleidung, welche diejenigen Teile nicht nötig haben, deren Entblößung das Schamgefühl nicht verletzt. Ja, Gott hat die Glieder des Leibes so angeordnet, daß er dem weniger geachteten Gliede eine um so höhere Aufgabe zuwies, damit es keine Unstimmigkeiten unter den Gliedern des Leibes gäbe, sondern die Glieder in aller Eintracht für einander sorgten. Und wenn ein Glied leidet, so leiden alle Glieder mit; und wird ein Glied geehrt, so freuen sich alle andern mit.


Predigt:

Meine lieben Brüder und Schwestern in Christus unserm Herrn,

die Taufe ist das äußere Zeichen der Zugehörigkeit zu Christus - ein äußeres Bekenntnis dafür, als Mensch einen inneren Wandel vollzogen zu haben.

Des Menschen ungute Beharrung auf seine Mängel, wird vom Wasser der Taufe symbolisch abgewaschen und was hervorsteigt, ist der neue Mensch; - nach wie vor verbesserungswürdig und in Sünden auffällig zwar, doch im guten Willen der

Einsicht, und fähig zur Reue!

Jesus von Nazareth verdeutlichte die Entschiedenheit des Geistes für die Reinheit, als er sich von dem treuen Diener Johannes taufen ließ. Gleichzeitig unterstrich er als Täufling die Unverzichtbarkeit der Taufhandlung für den Himmelsweg.

Für Johannes dem Täufer war es Bedürftnis und Bestimmung zugleich, die Bekehrten in die unsichtbaren Wellen eines heiligen Geistes einzutauchen. Über seinen Dienst demonstrierte er, was Gott wohlgefällig ist. Ein konkretes Bewußtsein gibt der Taufe ihre Seele: sich wieder in den geistigen Leib Christi eingefügt zu wissen. Der Gemeinschaft der Heiligen anzugehören, bedeutet den Reinen anzugehören. Und wir Getaufte dürfen uns heiligen, also reinigen! Das, liebe Glaubensgeschwister, ist mehr, viel mehr als die bloße Zugehörigkeit oder Zusprechung zum Herrn. In der Taufgemeinschaft gewinnen wir die Telhaftigkeit an Christus, es ist wie eine Verschemlzung mit ihm, der doch das wahre Leben ist. In ihm erleben wir die Bedeutsamkeit, ja das Wunder, durch ihn durchatmet zu werden, denn er versorgt all seine Glieder im Geiste!

Die wahre Kirche, meine Lieben, ist eine geistige, ist die bleibende, ja ewige Kirche. Und sie setzt sich zusammen aus der Gemeinschaft aller, die mit Christus sind. "Ob Junden oder NichtJuden, ob Sklaven oder Freie: wir alle wurden mit einem und demselben Geist durchtränkt" haben wir gehört. Der Geist Christi steht für alle! Die Anlehnung an ihn erlaubt keinen anderen Geist und daran ändert kein Standesdünkel, kein noch so gearteter Unterschied, keine Sozialschichtung etwas. Das Privileg mit ihm zu sein bleibt uns allen, ungeachtet eines Amtes, Ansehens, des Geldes oder der Macht. Christus durchtränkt uns - er ist das Haupt und wir seine Glieder. Jeder von uns gehört gleichsam dazu und kein Teil ist weniger wichtig als andere. Selbstbewusstsein ist angesagt, ihr lieben Christen, denn die Zugehörigkeit zu Christus, dem mächtigsten und treuesten Geschöpf das es im gesamten Sein gibt, hebt dich in den heiligen Stand. Durch ihn und mit ihm wirst du in Gottes Reich einkehren und niemand, niemand wird zurückgelassen werden. Auch Luzifer - so unvorstellbar es auch sein mag, wird als Christi zugehörig wieder in das lichte Reich gelangen dürfen - wenn auch als letzter! Dann, Geschwister, wird Christus dem Allmächtigen die vollbrachte Rückführung der gesamten, gefallenen Schöpfung freudig bekunden. Wir, wir alle, dürfen dabei sein.

Als Getaufte setzen wir nicht irgendwann, sondern jetzt bereits Schritte der Erlösung, jetzt, in diesem Leben und aus der Kraft unseres Willens. Dabei "aber hat Gott jedem einzelnen Gliede seinen besonderen Platz am Leibe zugewiesen, nach Seinem eigenen Plane." Du hast also deinen Platz in Christi Wesen und niemand und nichts kann dir diesen dir bestimmten Platz streitig machen. Nur dir selbst ist es durch Versagen, Ignoranz und Zeitvergeudung möglich, diesen Platz unbesetzt zu lassen.

Die Frage ist, ob du ein bemühter Christ, eine bemühte Christin und konsequent bist. Oder bist du zögerlich - noch nicht bereit die Option deines Heilsweges einzulösen?

Wie immer du dich eingibst, denke daran, dass die Vollständigkeit des kompletten Wesens Christi der Beteiligung aller bedarf. Die Synergie aller ist nötig und deshalb wirst auch du erwartet an Christi Weg teilzunehmen. Wenn du

in deinem Bemühen auf dich warten lässt, erleidet dein Geist dieses Versäumnis und die Sehnsucht deiner Seele ließe dich aufstöhnen, denn Licht drängt zum Licht...

Wir Menschen vergessen besser nicht die wahre Bestimmung unseres Hierseins. Da gibt es freilich Ablenkungsmanöver, die uns in den Leichtsinn und ins Unbemühen führen möchten. Alles was uns verzögern lässt in unserem geistigen Fortschritt, wird von niederen Kräften ins Felde geführt: Unsere Ablenkbarkeit, Unvorsicht zum Beispiel; dann wird für Interessenspaltung, für Verzettelung also gesorgt, damit wir die Hinwendung zu Gott vernachlässigen! Du kannst viel dagegensetzen: wenn schon nicht die beste Leistung, dann wenigstens der gute Vorsatz - die ehrliche Absicht sich Gott wohlgefällig entwickeln zu wollen.

Jede Zielerfüllung bietet verschiedene Aufgaben. Dies gilt natürlich auch in der Anordnung des geistigen Schöpfungsgefüges. Unterschätzen wir dabei Nicht unsere eigene Bedeutung in der Werteskala Gottes! Oft sind gerade den weniger geachteten Gliedern höhere Aufgaben und Funktionen zugewiesen. Nehmen wir doch als Beispiel unseren Körper und den Kleinen "Anker" im Ohr: ohne ihn käme doch der ganze starke Körper aus dem Gleichgewicht! Sehe sich deshalb bitte keiner als gering an. Sich geringschätzen, liebe Freunde, hat wahrlich nichts mit Demut zu tun, sondern eher undemütig - denn im Plane Gottes gibt es keine Unwichtigkeiten!

Wir alle dürfen der Tauf gemeinde angehören, wo und wann immer du getauft worden bist und du sicherst dir deine Mitgliedschaft in harmonischem Miteinander durch das verstandene und angenommene Tauf gelöbnis! Was Gott uns über seinen Königsweg: Jesus Christus bietet, dient im Ergebnis der einigen und würdigen Gesinnung, denn nur die Eintracht entfaltet größte Kraft. Keiner sehe deshalb die Qualität eines Mitchristen als minder oder minderer an! Gott bemißt den Glaubenswert und Er beobachtet, ob und wie wir uns um den Nächsten bemühen. ER bemißt unser Mitgefühl und die Freude am Helfen. Die Freude ist es, die einer weltweiten Geschwisterschaft Wärme verleiht und sie ist das Gleis, über das Christus Jesus, unser Haupt, seine Liebe in uns einfließen lässt. Denn Freude - und Wahrhaftigkeit zum Nächsten -bescheren uns Gottes Wohlgefallen.

Lasst uns darangehen dies zu mehren - zur Ehre des Höchsten!

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