1. KOR.5:7,8 Die Osterpredigt 2013 

"Schaffet den alten Sauerteig fort, damit ihr eine neue Teigmasse werdet, weil dann kein Sauerteig mehr in euch ist. Denn Christus wurde auch für uns als Opferlamm geschlachtet, daher sollen auch wir das Osterfest feiern, nicht in dem alten Sauerteig der Schlechtigkeit und Unzucht, sondern in dem ungesäuerten Teig der Reinheit und Wahrheit."



Liebe Bruder und Schwestern im Herrn, Was fällt uns zu Ostern ein?

Weihnachten gilt als Fest der Liebe. Was aber steht für das Osterfest? Frühlingszeit, werden manche von uns damit verknüpfen, Feiertage mit Nichtstun, Reisetouren, Schlemmen, Partymachen - oder was? Die christliche Natur in uns fühlt sich - besonders am Freitag vor Ostern, zu einer Ernsthaftigkeit angerührt. Manchen von uns legt sich der historische Kreuzestod Jesu, wie ein grauer Schleier über den Tag. Doch, so frage ich, ist die Bedeutung dieser Opferhaltung des Gottessohnes wirklich jedem präsent? -

Also mir stockt der Atem bei der Vorstellung, Jesus Christus hätte sein irdisches Erlösungswerk nicht vollbracht: all das, was wir als seine Mission kennen, hätte nicht stattgefunden.

Stell dir vor, der angeklagte Jesus von Nazareth hätte vor Pilatus einige Legionen seiner mächtigen Himmelsengel antreten lassen. Stell dir weiter vor, er hätte damit seine Entehrung, seine Geiselung und Hinrichtung verhindert! -

Noch im Garten Gethsemane hätte Jesus sich ersparen können, all die ungeheuren Greueltaten einer tiefstgefallenen Welt vor Augen geführt zu bekommen, hätte sich das Blutschwitzen ersparen können. Doch er wußte, dass seine Willenskraft, seine Treue und Nächstenliebe auf dem Prüfstand standen. Also ging er zum Opfergang, bezahlte die unvergleichliche Schuld einer gefallenen Schöpfung - also unseren Fehler';

Er setze sein Leben zur Wiedergutmachung dieses gewaltigen Versagens kosmischen Ausmaßes!

Deshalb gibt es dich und mich, liebe Geschwister, deshalb können wir diese Worte austauschen, deshalb ist es uns erlaubt unser Hiersein so einzurichten, wie es gut ist.

Ich kann und mag es nicht oft genug zu sagen: Ihm - und keinem anderen sonst haben wir unsere geistige Freiheit zu verdanken! Deshalb können wir zu Ostern fröhlich sein, Zuckerwerk naschen, Ostereier suchen, ausschlafen und es uns ganz einfach gut gehen lassen.

So weit so gut, könnte man da sagen... wenn, ja wenn wir von Grund auf zufrieden wären!

Ostern ist auch Auferstehung, ist Erneuerung! Mit Christi Sieg über die Niedertracht, ist uns allen der Weg zum Guten, zu unserer persönlichen Erneuerung freigegeben. Damit, ihr Lieben, lohnen sich Einsicht und Reue bei gemachten Fehlern, und es lohnt auch die Wiedergutmachung. Denken wir bitte daran: Gute Werke heben manche Sünde auf. Das alles macht ein neues Wesen aus uns, ein Wesen, das geschmückt ist von Demut und Dankbarkeit!

Gutsein, liebe Glaubensgeschwister, ist allerdings nicht nur ein christlicher Wert. Genauso verhält es sich mit Friedfertigkeit, die jedem verfügbar ist. Auch Mitleid ist keine lizenzierte Emotion und Versöhnlichkeit ist etwas, was von jedem Menschen geleistet werden kann und sollte. Unsere christlichen Verhaltenswerte sind also allgemeingültig, so könnte man sagen. Doch was macht es den Menschen so schwer, sich entsprechend zu verhalten?

Nun, unsere Welt ist ein Tollhaus, und das macht Satan Laune und Lust, Gift, Galle und Unversöhnlichkeit zu verschleudern. Anderen Schmutzecken höllischer Werkstätten, entströmen sirenenhafte Einflüsterungen, entschlängeln Verführungen und Betörungen ranken sich. Dazu kommen Maßlosigkeiten, die einer seelischen Selbstzerstörung zuarbeiten.

Frage nicht was man dagegen setzt, sondern was tust du dagegen? Gebete? Abwehr? Gelassenheit oder Glaubensstärke etwa? Beanspruchst du fähige Hilfen und Helfer?

Die Welt in der wir leben, ist nicht das Paradies und erstrecht nicht das Himmelreich. Diese unsere Welt ist in tiefste geistige Finsternis gehüllt. Es bedarf allerdings mehr als schöne Worte, um sich darin als ein feines, aber reines Lichtlein zu erweisen. Es bedarf weit mehr, als sich abgehoben auf "Wolke sieben" zu begeben oder in fanatische Religiosität zu entschweben. Nüchternheit ist angebracht, liebe Geschwister, Nüchternheit und Leistung!

Wir alle wollen doch Lichtträger, Lichtträgerinnen sein.

Das aber erfordert Widerstandskraft, Selbstdisziplin und... den Mut

des Bekenntnisses zu seinem Weg; insbesondere dann, wenn es der spirituelle Pfad ist.

In all den Gefahren dieser Welt eine friedliche Insel zu sein und im Getose aufgewühlten Zeitgeschehens nicht unterzugehen, ist, liebe Brüder und Schwestern, die Herausforderung des Lebens! Das ist nichts für unentschlossene, labile, schwache oder Strohfeuer-Gemüter.

Der starke Geist ist gefordert, die sich reinigende Seele aufgerufen. Bist du, so frage ich euch, ein solcher mit Liebe gerüsteter Geist? Willst du es sein? - -

Christsein hat unzählige Möglichkeiten in unserem Land. Christsein ist Friedlichkeit. Oster, ein Fest der Friedlichkeit - warum nicht? In deutschen Landen werden jährlich über achttausend Nachbarschaftsstreitigkeiten vor Gericht ausgetragen. Wahrscheinlich kennt leider jeder von uns solche Fälle, wo es um Hader, manchmal sogar bis hin zu Feindschaften geht. Was passiert da, was ist da los? Mag man sich nicht mehr?

Das Vertrauen zwischen Menschen ist rar geworden. Ein gewaltiger Vertrauensschwund in allen Bereichen ist zu verzeichnen. Wen wundert's ?, sind wir doch gehörig erfahrungsgeschädigt! Schmutzige Kinderverderber in Priestersutane machen uns fassungslos. Politiker, die ohne rot zu werden uns anlügen und täuschen, nehmen uns die Zuversicht.

Es verschlägt uns die Sprache, wie raffzahnig Bankmenschen und Finanzhaie das Geld kleiner Leute verprassen und wie ungerührt sie mit ihren millionenschweren Jachten auf den Tränenmeeren geprellter Verlierer surfen.

Und was ist mit vielen Unternehmen los? Zusagen und Garantien landen im Papierkorb. Vollmundige Werbeversprechen werden verquast und auf Treuevorstellungen des kleinen Kunden gepfiffen. Zu viele solcher internetgestilter Geldmacher verdrießen uns den Existenzkampf. Vertrauensbruch auf Vertrauensbruch, das macht skeptisch und automatisch wird vor jeder Neuverbindung erstmal zurückgezuckt. Psychologen sagen es: Beziehungslosigkeit ist eine unser tragischen Zeiterscheinungen. Wir wissen doch, wie schwer Enttäuschungen vernarben. Doch bei allem Verständnis muß ich euch sagen: wer nachtragend ist, also jemandem etwas nach-trägt, schleppt sich mit Lasten ab, beschwert sich demnach selbst!

Die Apostel wussten schon, warum sie sich - kaum wurden sie mit Unfreundlichkeiten oder Hass konfrontiert, den Staub von den Schuhen schüttelten. Damit war die Sache für sie erledigt und Frieden konnte wieder in ihre Herzen fluten Und die Seelen neu erquickt werden. Nun konnte man sich wieder anderen, neuen Aufgaben zuwenden.

Daraus können wir lernen.

Merke: Wenn du keine Aggressionen und Vorhaltungen in dir aufbaust, brauchst du auch keine Energie zu verschwenden sie abzubauen! Frage dich also: Wer oder was verschnupft mich? Wer oder was regt mich auf, ficht mich an. Ich sage dir: viele Erklärungen die du finden magst, müssen noch lange keinen guten Grund ergeben dein Innenleben zu verdunkeln.

Sinne also nicht auf Rache oder Vergeltung - was doch bekanntlich des Herrn Sache ist. Zu wenige Menschen vertrauen dann GOTT und dessen unfehlbarem Gerechtigkeitssinn. Vielmehr wendet man sich Juristen und einem Paragraphendschungel zu. So sieht die Welt aus.

Kehren wir tunlichst Vor der eigenen Tür, halten wir unser Haus sauber und unsere Herzen rein.

Wenn sich Familien nichts mehr zu sagen haben, wenn sich Kinder gegen Eltern stemmen, wenn Geschwister sich aus dem Weg gehen,

wenn Freundschaften in den Sümpfen der Bedeutungslosigkeit versinken oder wenn Reißzähne jedes Lächeln zur Farce werden lassen, dann ist es noch weithin zu einer Erneuerung, dann hat die persönliche Auferstehung noch zu warten, liebe Glaubensfreunde. Aber wie lange noch schwenken wir in Umwege ein, anstatt unsere Erneuerung konsequent oder konsequenter anzugehen?

Ostern ist ein wahrlich passender Anlass uns zu versöhnen; zu versöhnen mit denen, die uns ungerecht kommen oder versöhnen mit denen, denen wir ungerecht gegenüberstehen.

Wenn dir beim Gedanken an einen Menschen ein Schmerz durch's Herz fährt, dann könnte es da etwas zu bereinigen geben! Heile dich im Gebet und erneuere den uns bekannten Vorsatz: "wie auch ich denen vergebe, die sich gegen mich verfehlt haben"

Gewiß, liebe Mitchristen, was uns tief verletzte; was vielleicht seit Jahren oder gar Jahrzehnten das Herz aufwühlt, was deine Seele gehörig ankratzt, das kann leider nicht immer vergessen werden. Aber: ... die Mehrung der Liebe in dir hilft zu vergeben!

Der neue Mensch ist vorwurfsfrei, friedliebend und lichtvoll.

Das, was uns allen der Höchste schenkt, vermögen auch wir zu geben:

Ich zitiere Sir. 17:24

"Wie groß ist die Barmherzigkeit des Herrn und Seine Versöhnlichkeit für die, welche sich zu Ihm bekehren."

Das österliche Licht der Versöhnung und Erneuerung möge uns allen gespendet sein. Halleluja!

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