Luk. 16:9-13

"Darum gebe auch ich euch den Rat: Machet euch Freunde mit den Gutem, die an sich so wertlos sind, damit man euch in die jenseitigen Zelte aufnimmt, sobald es mit dem Diesseits vorüber ist. Wer im Kleinsten treu ist, der  ist auch treu im Großen;  und wer im Kleinsten nicht das Rechte tut, der tut es auch nicht im Großen, wenn ihr nicht einmal in der Verwendung derjenigen Güter ehrlich wäret, die an sich wertlos sind,  wer wird euch dann die wahren Güter Gottes anvertrauen? Und wenn ihr euch in der Behandlung fremden Gutes nicht zuverlässig erwieset, wer könnte euch dann das Gut anvertrauen, das euer eigen ist?
Kein Knecht kann gleichzeitig im Dienste  zweier Herren stehen. Entweder wird er die Dienstleistungen, die er dem ersten schuldig wäre, verabscheuen und sie dem zweiten gegenüber gern erfüllen, oder er würde zu dem ersten halten und sich um den zweiten nicht kümmern. Ihr könnt nicht Knechte Gottes und gleichzeitig Sklaven des Geldes sein."

 

Predigt:


Liebe Gemeinde,
es ist doch hochinteressant, dass das, was nach weltlichen Wertvorstellungen eher unbedeutend ist genügt, um in der jenseitigen Welt eine Heimat finden zu dürfen. Es heißt,  wir können in jenseitige Zelte aufgenommen werden. Ein Zelt ist in der Regel keine feste Heimstatt; eher eine vorübergehende, also befristete Unterkunft! Auch im Jenseits kann es eine Art Wanderschaft geben, weil manche Entwicklung noch nicht völlig abgeschlossen ist und auch unser Geist den Fortschritt kennt!
Wie aber können wir uns den festen, den sicheren und recht nahe bei Gott seienden Platz erwerben? Durch das, was vielen Menschen zu schwer erscheint, um gelebt zu werden. Wir sprechen von der Tugendhaftigkeit!
Tugenden aber sind die Kennzeichen des Guten. Der Gottesgeist ist darauf abonniert und spendet dir gerne seine Kraft, wenn du bemüht bist Tugenden auf- oder auszubauen.
Um Freunde zu gewinnen, unternehmen Menschen alles mögliche  - sie versuchen es mit Imponiergehabe, mit teuren Geschenken oder räumen denen Vorteile ein, die das eigene Lied bereitwillig mitsingen. Wir aber sind ermuntert, uns auf andere Weise, auf tugendhafte also, Freundschaften aufzubauen. Du gewinnst Freunde durch ein geduldiges Zuhören z.B., durch Zuwendungen in der Not, ohne viel Federlesens darüber zu machen. Du wirst Freunde haben wenn du in Wort und Tat angenehm bist und vor allem: ansprechbar. Freundschaft hat auch Ehrlichkeit und Offenheit verdient und verzeiht den Fehler.
Wenn du so eingestellt bist und handelst, bist du ein zuverlässiger, ein treuer Mensch und verdienst dir nicht nur auf Erden Anerkennung, sondern darfst dich als ein Freund Gottes wähnen! Stelle dir vor: du bist des Höchsten Freund, des Allmächtigen Freundin! Darüber geht nichts, meine Lieben. Doch achte darauf, diese gute Art, diese Zuverlässigkeit und Treue bis ins Kleinste aufzuweisen. Denn: "Wer im Kleinsten treu ist, der ist auch treu im Großen."
Es ist auch  in   unserer   Gesellschaft  etwas  eingerissen,   sog. "Kleinigkeiten" etwas locker zu behandeln und "Toleranz" bei manchen Ausrutschern walten zu lassen. Nun, Gott ist ein Gott der Ordnung und nur, "wer im Kleinen das Rechte tut, der tut es auch im Großen!" Daran erinnert unsere heutige Lesung über Lukas, wohlwissend um die Schwächen und Großzügigkeit vieler Menschen in Punkten, wo sie nicht angebracht sind!
Der Umgang miteinander erfordert Ehrlichkeit. Natürlich erstreckt sich diese Notwendigkeit auf irdische Güter. Was uns also an Irdischem, an fremden Gut anvertraut ist, ist tunlichst treu, ehrlich und ordentlich zu behandeln. Wir  haben demnach  eine  Sorgfaltspflicht, die  sogar biblisch ausgedrückt ist.
Wenn übrigens von "wertlosen Gütern" die Rede ist, sprich Mammon und all das, wofür sich krummgelegt wird, dann kann man auch solchem einen guten Wert, der sogar im Jenseits günstig auffällt, verleihen: Indem du Geld und Gut den guten Werken zuführst und damit das teilst, was dir an Überfluss zufällt, so einfach ist das.
Wenden wir uns aber noch ein wenig den "wahren Gütern Gottes" zu. Wenn uns Röm.12,10 empfiehlt, dem anderen in herzlicher Liebe zugetan zu sein, dann verwenden wir damit das höchste von Gott empfangene Gut! Die Fähigkeit zu lieben, ist dem Geiste lebensrettend, denn Liebe deckt eine Menge Sünden zu!
Ein weiteres, gerne vernachlässigtes Gut ist die Erkennung. Ja, es ist eine Gnade, Christus als den erkennen zu dürfen, der er ist: der Retter der gesamten gefallenen Schöpfung! Wer mit Christus ist, schwimmt gewissermaßen im Strom des Lebens. Wer mit Christus ist, befindet sich auf dem Gnadenweg und Christus ist der Schlüssel zur Wahrheit. Bewußt sollten wir unser Christsein als ein wahres, gottgegebenes Gut bewerten und ausleben. Ein gesegnetes Gut gehört nicht versteckt, verschwiegen oder gar geleugnet. Ich bin Christ und darf darüber glücklich sein. Wer so denkt und sich so gibt, dem ist das teure Gut aller Hilfen und Helfer, auf dem Weg ins Himmelreich, bestens anvertraut.
Erklären wir uns also alle zu vertrauenswürdigen Hüter göttlicher Segnungen, meine lieben Brüder und Schwestern. Dies jedoch bedarf einer klaren Entscheidung: die des Knechtseins, ohne sich geknechtet zu verstehen, die des Magdseins, ohne sich erniedrigt zu fühlen. Knecht und Magd zu sein für den Herrn, im Dienste Jesu Christi zu stehen als treues Geschöpf, hat den überaus großen Lohn ganz eng in seiner Nähe sein zu dürfen. Dies ist jedem von uns erlaubt, meine Lieben, denn Jesus Christus ist für alle da, um es einmal etwas plakativ zu sagen.
"Kein Knecht kann gleichzeitig im Dienste zweier Herren stehen" sagt die Auslegung und genau dies ist der Punkt, an dem viele scheitern! Es ist eine große Gefahr, es allen in allem recht machen zu wollen. Es ist eine der größten Verführungen, sich "lieb Kind" hier auf Erden machen zu wollen und gleichzeitig im Himmel gut angeschrieben zu sein.
Nein, liebe Brüder und Schwestern, nein, das funktioniert nicht!
Wir können unsere Seele nicht teilen! Wir vermögen nicht, unser Herz gleichermaßen für zwei Gegensätzlichkeiten schlagen zu lassen. Wir sind nicht geschaffen, für zwei unverträgliche Überzeugungen zu sprechen und Glaubwürdigkeit teilt sich nicht!
Die Lauen, die speit Gott aus, die mag er nicht. Freilich, wir leben in dieser Welt, und doch brauchst du kein Kind dieser Welt zu sein. Ebenso aber streben wir dem hohen Geistigen zu, haben aber unsere Prüfungen und Bewährungen sehr erdnah zu erfüllen.
Gewiß, es mag eine Gradwanderung sein; doch Gott durchschaut unserer Inneres - nichts können wir vor Ihm verbergen, schon garnicht unsere Überzeugung, unsere Zugehörigkeit und Fahnenwahl.
Noch einmal: Du kannst es nicht zwei Herren gleichzeitig recht machen, hast dich also zu entscheiden, wem du zustrebst und für wen oder was du dich und deine Mittel einsetzt. Bedenke, oh Menschenkind, so könnte es vom Heiland gesagt sein, dass es Gott ist, der dir gegeben, gelassen und gegönnt hat, was du besitzt! Alles was du Ihm anbieten möchtest, gehört Ihm in Wahrheit eh schon. Bis auf eines: Deine Liebe, deine Treue, deine Hingabe und Demut. Damit hast du den einzig wahren, den rechten Herrn erwählt. Und damit entwindest du dich der Sklaverei, wie sie auf unserer Welt in vielfältiger Weise und kaschiert existiert.
Oder ist es keine Versklavung, dem Gelde in Gier und Unrast hörig zu sein? Ist es keine Unfreiheit, sich völlig dem zu verschreiben, was wir nicht mit ins Jenseits nehmen können? Ist es nicht fatal, sich "seine" Götzen auf Erden zu schaffen?
Ich denke, wir alle haben darin eine einige Grundhaltung: Wir wollen weder "Sklaven des Geldes" sein, noch unseren Geist von Unzufriedenheit peinigen lassen. Würden wir anders denken, wären die heutigen Worte zur Farce degradiert. So aber nehmen wir sie an und wir nehmen sie mit, hinaus in eine Welt, die wir in der Freiheit unseres Geistes und dem Siegesbewußtsein unseres Herrn Jesus Christus durchschreiten.
Der Herr sei mit uns.

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