LUK. 8:12-18
Der Same ist das Wort Gottes. Bei denen der Same auf den festgetretenen Feldpfad fiel, sind die, welche Gottes Wort hören. Aber sofort kommt der Teufel und nimmt es ihnen aus dem Herzen fort, damit sie nicht zum Glauben gelangen und dadurch gerettet werden. Bei denen der Same auf felsige Stellen fiel, sind die, welche das Wort der Wahrheit mit Freuden annehmen, sobald sie es zum erstenmal hören. Doch es schlägt bei ihnen keine Wurzel. Sie glauben eine Zeitlang, aber zur Zeit, wo sie eine Probe zu bestehen haben, fallen sie ab. Bei denen der Same unter die Disteln fiel, das sind solche, die das Wort der Wahrheit hörten; doch sie haben soviel zu tun mit ihren irdischen Sorgen, mit Geldverdienen und den Vergnügungen des Alltagslebens, dass das Wort Gottes in all dem vollständig untergeht und nicht zur Frucht heranreifen kann. Bei denen der Same auf guten Boden fiel, sind die, welche das vernommene Gotteswort in gutem Herzen bewahren und es durch beharrliche Arbeit zur Reife bringen. - Niemand zündet ein Licht an und deckt es dann mit einem Gefäß zu oder stellt es unter das Bett; sondern auf einen Leuchter stellt er es, damit alle beim Betreten des Raumes den Lichtschein sehen können. Es gibt ja überhaupt nichts Verborgenes, von dem nicht die Hülle genommen wird, und kein Geheimnis, das nicht allgemein bekannt würde und ans Tageslicht käme. Sehet einmal zu, auf welche Weise ihr euch meine Worte erklärt. Wer nämlich an einer empfangenen Gabe Gottes treu festhält, der wird noch weitere Gaben erhalten; wer aber daran nicht treu festhält, dem wird auch die Gabe noch genommen, die er zuerst besaß.
Predigt:
Meine Brüder und Schwestern im Herrn,
„der Same“, das ist das Wort Gottes!
Aus Same entsteht Leben. Was also lässt uns leben, oder anders gefragt: Was ist „das Wort Gottes“?
Unsere geistige Reinheit führt uns dem wahren, dem ewigen Leben zu. Demnach darf alles, was uns von Unreinheiten und Irrtümmern befreit, als das „Wort Gottes“ gelten!
Wenn wir beten: „Und befreie uns von dem Bösen“, dann erflehen wir göttlichen Beistand, wollen uns von all dem Niederen, Unreinen abgrenzen. Gleichzeitig vermelden wir ganz offen unsere Sehnsucht nach dem Guten, nach Befreiung aus den Gefängnissen der Schlechtigkeit.
Bist du jemand fühlt Gott deinen Puls, so frage ich dich, lieber Mitchrist, der sich das Wort Gottes zwar anhört, dieses aber bei dir auf „festgetretenen Feldpfad“ fällt?
Freilich, du verweigerst dich nicht wahren Worten, bereitest wahren Lehren in dir Raum, stellst dem Samen damit Boden zur Verfügung. Doch dieser Same, das heilende, belehrende, reinigende Wort, vermag nicht tief genug in dich einzudringen! Kritisch gesagt: Kein Tiefgang!
Es sind sogenannte „Sonntagschristen“, so nenne ich sie, Feiertagschristen auch, Gelegenheitschristen; oder welche, die sich nur in größerer Not an Gott erinnern, nach dem Motto: In der Not, ist Gott am Nächsten.
Nein, meine Lieben, urteilt selbst, ob dies ein wahrlich voller, fruchtbarer Boden ist oder nicht vielmehr ein ausgetretener, langweiliger Pfad, auf dem nichts wächst?!
Deshalb „kommt dann der Teufel und nimmt dir die guten Worte, diese Moment-Einsichten, kurzlebigen „guten Vorsätze“; er, der die Verwesung streut, reißt dir das Oberflächliche gleich wieder aus dem Herzen. Er sammelt all das lockere Glaubensgestein einfach ein, muß sich nicht mit Verwurzeltem abmühen - der Teufel hat es leicht!
Weil es kein zuverlässiges, gesichertes Fundament gibt, kann sich der Glaube nicht durchsetzen und es können keine guten Früchte daraus erwachsen. Dein Glaubensbaum, mit der Christusflagge daran, ist kahl!
Keine Rettung also im Werdegang des gefallenen Geistes - der Glaube wird zu gedankenlos gelebt.
Ähnlich ergeht es jenen, die den wahren und lehrreichen Zuwändungen Gottes einen felsigen Boden bieten. O ja, erfreut vernehmen sie viel neues über die Glaubenslehre, staunen nicht schlecht über die Botschaft. Doch leider senken sie die Heilslehre nicht tief in sich hinein, lassen sich nicht wirklich von der heiligen Kraft wahren Wissens prägen. Sie sind Kulissenschieber, solche Christen, halten sich ausgerechnet dann nicht am Glaubensgeländer fest, wenn eine Erprobung ihrer Überzeugung erfolgt!
Merke dir: Erprobungen haben viele Facetten, doch der „Check Gottes“ muß sein; Wie sonst könntest du deine vielen Bekenntnisse als tatsächlich ernst gemeint beweisen?
Die Situationen und Herausforderungen ähneln sich: Wenn du keine Antworten zu haben glaubst, dann wirst du erprobt, wenn sich also dir die Wahl stellt, lieber auf weltliche „Sicherheiten“ zu setzen, anstatt auf den „Problemlöser Nr. 1“ - Gott! Wenn du dich am Ende deiner Möglichkeiten siehst, dann prüft Gott deinen Puls. Die „Stunde der Wahrheit“ ist immer dann für dich gekommen, wenn ein Glaubensbekenntnis fällig wäre; und das kann jederzeit sein!
Bei denen das Wort der Wahrheit „unter die Disteln“ fällt, das ist dann eine weitere Qualität des Christseins.
Solche Christen hören durchaus zu, wenn Auslegungen, wenn Lehrreiches, wenn Wahrheiten an sie herangetragen werden. Wie andächtig, öffnen sie Augen und Seelen, und tatsächlich, es sprießt etwas!
Doch es entsteht keine liebliche Pflanze und kein Wohlgeruch steigt deretwegen zu Gott. Wie Disteln wuchert das zugelassene Gewächs und nimmt der schmucken Pflanze den Lebensraum. Zu solchen Menschen mit Glaubenstalent, zähle ich - aus langzeitiger und vielfältiger Erfahrung - auch viele der Esoteriker und „Ewigsuchenden“, die nur schwerlich zufriedenzustellen sind und wie „Allesfresser“ alles dem Geiste inhalieren, was sich ungefiltert interessant anhört. Distelwerk!
Du erkennst sie, die sich noch nicht für die Einfachheit der Wahrheit entscheiden konnten, denen
ihr Lebenslauf und ihre religiöse Suche vielleicht nicht exotisch und aufregend genug sein können. Wo lassen sie Wärme und Menschenliebe erkennen, wo Zurückhaltung und Demut? Frömmigkeit ist vorzuleben! Jesus hielt seine helfenden Hände nicht in den Taschen versenkt, zeigte Herz, Mitleid und Spurtreue. Wie aber könnte sich dieses Wesen in einem Materialisten, einem Karrierejäger und Kapitalsammler entwickeln? Du kannst nicht zwei Herren dienen...
Jede Zeit kann nur einmal verwendet werden! Wem also räumst du deine Zeit in der Hauptsache ein? Wem gehört dein Innenleben, wer oder was beseelt dich, hat dich in Besitz?
Auch die begabte und voller guter Vorsätze behängte Natur kann im geschäftigen Treiben ertrinken! Gott warten zu lassen, weil andere Interessen bedient werden, schafft eine unangenehme Wirkung - du überlässt damit deinen Geist der Qual des Dürstens; und früher oder später wirst du das merken. Sei deshalb klug und ein Gotteskind, welches „das vernommene Gotteswort im guten Herzen bewahrt und es durch beharrliche Arbeit zur Reife bringt.”
Tugendhaftigkeit ist solch ein Reifezeugnis, ständige Selbstverbesserung und die Traute, Gott um Prüfungen und Überprüfung deiner Glaubensstärke zu bitten. Du darfst dich trauen, denn Gott überfordert niemanden in nichts!
Sei du ein Licht in der Schwärze dieser Welt. Irdisches Blendwerk und künstliches Licht, vermögen nicht einer Seele das Heil zu verschaffen. Jesus war das ´Licht der Welt´ und du und ich, wir alle sind aufgefordert nach unserem Vermögen, nach unserer ganz persönlichen Glaubenskraft ebenfalls ein Licht zu sein; eines, das man sogar im Himmel erkennen kann!
Gib dich deshalb als Lichtträger, als eine Lichtträgerin. Sei treu und folgsam im Geiste, und damit eine Visitenkarte des Herrn.
Verstecke dein Licht, dein Wissen, deine Nächstenliebe nicht, sondern oute dich deinen Mitmenschen als freudiger, starker Christenmensch. Weil Gott dich kennt, hält Er Seine Liebe und Kraft, hält er hohes, hilfreiches Wissen für dich bereit. Mache dich bereit es zu empfangen, denn der Herr verwöhnt die Seinen. Warte nicht auf Gelegenheiten dich zu beweisen, sondern suche sie. Denn du hast die Erkenntnisse bekommen, bist mit geistiger Nahrung versorgt und solltest nicht mehr abgehen vom rechten Weg eines Christen, der nicht Durchschnitt sein möchte.
Die Gabe der Erkennung, sie leuchte anderen und verbreite ein beispielgebendes Licht. Wer diese Gabe den Bedürfnissen anderer Brüder und Schwestern, anderer Geister vorenthält, dem könnte die Starre befallen, die Gabe könnte sich ihm fürderhin verschließen.
Schließen wir uns also auf, meine Brüder und meine Schwestern und lassen wir uns erschließen, damit sich die Gabe Gottes mehre und wir Segen sein können im geistiges Erlösungswerk unseres geliebten Herrn und Erlösers, Jesus Christus.
Amen.