MARK.12:1-11

"Er begann dann wieder in Gleichnissen zu ihnen zu reden: "Ein Mann" - sagte er - "legte einen Weinberg an. Er umgab ihn mit einem Zaun, grub einen Keller für die Weinfässer und baute einen Wachturm. Dann verpachtete er den Weinberg an Weinbauern und ging außer Landes. Als der Pachtzins fällig war,  sandte er einen Knecht zu den Weinbauern, um den ihm zustehenden Teil der Früchte des Weinbergs als Pachtzins in Empfang zu nehmen. Diese aber ergriffen und mißhandelten den Knecht und schickten ihn mit leeren Händen zurück. Er sandte einen zweiten Knecht zu ihnen. Auch diesem schlugen sie den Kopf blutig und beschimpften ihn. Er sandte einen dritten Knecht. Den schlugen sie tot.  So schickte er noch viele andere Knechte. Die einen mißhandelten sie  und die andern brachten sie um. Nun hatte er nur noch einen, den er schicken konnte -  seinen geliebten Sohn.  Schließlich sandte er auch diesen noch zu ihnen. Denn er sagte sich: 'Sie werden doch wohl vor meinem Sohn Achtung haben.' Jene Weinbauern aber sprachen zueinander: 'Das ist der Erbe! Kommt, wir wollen ihn töten! Dann fällt das Erbgut an uns!' Sie ergriffen ihn, brachten ihn um und warfen ihn draußen vor den Weinberg, was wird nun wohl der Herr des Weinbergs tun? - Er wird kommen und die Weinbauern umbringen und den Weinberg an andere verpachten. Habt ihr nicht den Ausspruch in der Schrift gelesen: 'Der Stein, den die Bauleute für unbrauchbar erklärten, ist zum Eckstein geworden. Durch den Herrn wurde er dazu gemacht, und in unsern Augen erscheint dieser Eckstein als ein Wunderwerk.'."

 

Predigt:

Als unser Herr Jesus Christus seinen treuesten Jüngern den Auftrag gab, in alle Welt zu gehen, zur Verkündigung der Frohen Botschaft, da verpachtete er - im Auftrage GOTTes - gleichzeitig den Weinberg des Herrn!
Pächter sind wir alle, die wir das Heil als Christen annehmen und versuchen, über unser Sein gute Früchte zu erwirtschaften.
Eine gute Ernte sollen wir einfahren und dies wiederum geschieht über alles, womit wir GOTTes Zufriedenheit bewirken.

Wir dürfen also im Weinberg GOTTes tätig sein. GOTT, der Eigner, hat alles wohl vorbereitet für uns. Einen ZAUN umgibt unseren Tätigkeitsbereich. Das ist der Schutz gegen üble Kräfte, welche unsere Arbeit und guten Früchte zerstören wollen! Solch einen Zaun haben wir auch in uns: es ist die Tugend ABWEHR, Abwehr gegen alles Schädliche und Niedere.
Dann ist da noch von einem Keller, für die Weinfässer, die Rede. Ja, gut gelagert soll die gute Frucht sein, sie soll reifen können.
Auch in uns sind gute Früchte  - die Ernte unseres Lebens in einem Bemühen, das sich in Tugenden ausdrücken möchte. Wir wissen doch, dass manches länger braucht zu reifen.
Alles braucht seine Zeit!
Denken wir beispielsweise daran, wie schwer es uns gelegentlich die GEDULD fällt. Wie lange üben wir schon daran?

Wachsamkeit ist immer dann angesagt, wenn wir versagen wollen  - wenn das Fleisch stärker als  der Wille sein möchte. Dafür steht in unserem Gleichnis  der WACHTURM. Gleichzeitig symbolisiert dieses Bauwerk  die Hilfen und Helfer, ohne die keiner von denen ist, der guten Willens ist. GOTT stellte  sie uns rechtzeitig zur  Seite,  diese sichtbaren und unsichtbaren Helfer, die unsere besten Freunde sind und die sich in wahrhaft selbstloser Weise dafür einsetzen, uns zum Erfolg - Richtung Himmel zu führen.

All dies ist demnach an uns verpachtet und der Herr des Ganzen "ging außer Landes", wie es geschrieben steht. Damit wird das Vertrauen des Herrn aufgezeigt, das Vertrauen in dich! Du würdest deine Sache schon gut machen.

Doch was geschieht?!
GOTT der Herr ist ein gütiger, ein großzügiger, ein gebender GOTT. Und doch verschenkt Er nichts! Lies und denke nach über GOTT und du wirst erkennen, dass Er etwas von dir zurückhaben möchte.
Das ist verständlich. Betrachten wir doch die Tatsachen einmal nüchtern: Da wird dir ein fruchtbares Terrain anvertraut, ein lohnendes Betätigungsfeld gewissermaßen. Du wirst fernerhin geschützt und bestens ausgestattet, brauchst also nur deine Arbeit zu tun. Der Eigentümer und Gönner, möchte an der Ernte teilhaben. Absolut normal also. Er muß nicht selbst zu dir kommen, sondern fordert seinen Anteil über Diener ein. "Knechte" werden sie hier genannt. Es sind direkt beauftragte GOTTesdiener, die da mißhandelt, ja sogar ermordet werden.
Handeln wir etwa so?
Nun, jeder möge sich die Frage stellen, wie er mit dem Mahnern, Warnern, Beauftragten, eben den Dienern GOTTes umgeht!? Das müssen nicht unbedingt Priester sein, Menschen, deren Lebensinhalt GOTT ist. Kann nicht auch der gute Geist von dir ignoriert, weggeschickt oder gar als Gegner empfunden werden?, nur weil er als innere Mahnstimme unbequem erscheint und doch im Grunde nur die guten Seiten in dir zum Klingen bringen möchte?!
Wie gehen wir mit der manchmal drängenden Forderung um, uns gut und richtig zu verhalten?, gute Früchte also abzuliefern, ein gutes Beispiel für andere abzugeben? Wie oft verdrängen wir die zwar richtige, aber unbequeme Entscheidung, würgen jeden Einwand ab und liefern dem Herrn nichts von dem, was Er erwarten darf, ab?

 "Nun hatte er nur noch einen, den er schicken konnte  - seinen geliebten Sohn." - "Sie werden doch wohl vor meinem Sohn Achtung haben."

Als GOTT der Herr vor 2 Jahrtausenden seinen hochwohlgeliebten Sohn als Mensch in Sein Volk einsenkte   - damit  dieser über sein irdisches Erlösungswerk den Menschen den väterlichen Weinberg hinterlassen konnte, da erging es ihm wie manchen gottestreuen Knechten und auch Mägden vorher: Die Menschen ermordeten ihn!
Hinrichtung nannten sie das auf Golgatha!
Die unausbleiblichen Folgen können wir der heutigen Lesung entnehmen:
Nun stehen wir, die wir nicht Auserwählte waren,  als neue Pächter in Verantwortung. Den veredelten Zweigen gleich, sind wir nun ebenfalls in den 'Baum des Lebens' - CHRISTUS, eingepfropft worden! So steht es geschrieben. Nun also stehen wir als Pächter in der Pflicht und wollen sorgsam mit all dem umgehen, was der Herr uns anvertraute und anvertraut.
Wir wollen nicht Christus, der immer Eckstein war, ist und sein wird, nicht verwerfen! Er ist  der Prüfstein, den nur  der Unselige für unbrauchbar erklärt. Uns aber ist er ein Wunderwerk, denn wenn wir in ihm sind - als zuverlässige Glieder seines geistigen Leibes - dann ist e r  mit uns! Alles in allem ist dann in den Segen GOTTes eingebettet. Und mit GOTT sind wir alles, ohne Ihn aber ist nichts getan!
Daran  sollten wir  täglich denken,  wenn  wir nun  weiter  an unserem Ernteerfolg arbeiten.

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