MATTH.17:20

"Denn ich versichere euch: Wenn ihr Gottvertrauen hättet, so winzig wie ein Senfkorn, und würdet zu diesem Berge sagen: 'Bewege dich von hier dorthin! - so würde er sich wegbewegen.

Uberhaupt nichts würde euch unmöglich sein."


Liebe Mitchristen!

was wir heute besprechen klingt sehr kurz und eindeutig. Und doch verbirgt sich hinter diesen Worten Jesu das wohl größte aller Geheimnisse, das sich von uns Gläubigen aufschlüsseln lässt! Eine äußerst spannende Aussage also, die es besonders lohnt genauer besprochen zu werden.

Ich beginne, meine Lieben, mit einer vielleicht ungewöhnlichen Frage: Hast du dir schon mal ausgedacht, was du Gott schenken könntest, ohne dass es Ihm sowieso schon gehört?

Freilich, Ansprüche Gottes ergründen zu wollen gleicht dem erbärmlichen Versuche einer Eintagsfliege, den Kosmos begreifen zu wollen. — Und doch gibt es etwas, was unserem Herrgott nicht zwangsläufig gehört und was wir entscheiden, es Ihm zu geben: Es ist Liebe!

Erstaunt könnten wir fragen: Nanu?! Nicht etwa Treue, Fügsamkeit oder ähnliche edle Züge? Nun, wer wirklich liebt, wird sich gerne anpassen, treu und hingebungsvoll sein, und das ohne Wenn und Aber.

"Darum sollst du den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, mit ganzer Seele, mit deinem ganzen Denken und mit deiner ganzen Kraft", so steht es im Markus-Evangelium.

Wenn du dich dem Höchsten also in der Glut seelischen Feuers zuwendest, bist du wie ein abgesprungenerFunke, der sich wieder - zurück in die Mutterflamme - einsenkt! Denn Gott ist der Ursprung aller Kraft und Liebe.

Die nächste Frage stellen wir nach dem, was Christus - der erste und einzig aus Gott geborene Sohn - zuvorderst von uns erwarten könnte. Es ist: Glaube!

Unseren Glauben an ihn festzumachen, führt uns letztendlich zur Befreiung von allen irdischen Pilger- und Leidensreisen und - nach deren Absolvenz

- zum krönenden Abschluss. Denn: "Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, wird leben."

Zu glauben ist das eine, sich den Glauben zu bewahren, das andere:

"Wer den Glauben bewahrt, wird niemals mehr sterben." Als Lohn festen

Glaubens, winkt dir demnach das bleibende, das geistige Leben!

Glaube birgt aber noch weitere Geheimnisse und ermuntert uns Dinge zu erwarten, die den meisten als Wunder gelten. Denken wir zum Beispiel an Heilungen...

Was kannst du tun, um die bestmögliche Wirkungskraft des Glaubens zu erfahren? Jesus hilft uns, unsere Bittgebete, Flehrufe und Anfragen tauglich zu gestalten und stellt seine Reputation zur Verfügung. Er sagt: "Was ihr in meinem Namen erbeten werdet..." - du kennst diese Stelle. Gleichzeitig warnt er aber vor Schluderei: "Wenn ihr betet, sollt ihr nicht etwas daherplappern, wie andere es zu tun pflegen. Denn manche meinen, sie fänden Erhörung wenn sie viele Worte machen."

Ehrlich und wohlüberlegt sollte deshalb unser Anliegen vorgebracht werden; schließlich richten wir das Wort an den höchsten Geist, den es gibt! Und das uns übliche Zugeständnis: "Dein Wille geschehe!", sollte uns jede Entscheidung Gottes demütig annehmen lassen.

Glaube ist Vertrauen! Ohne Vertrauen gehen wir sonst unter, wie einst Petrus, dem es nicht gelang über das Wasser auf den Herrn zuzuschreiten. Weil ihn plötzlich Angst befiel! "Du Kleingläubiger, warum hast du plötzlich gezweifelt" rügte der Herr.

Glaube ist mehr, viel mehr als Religiosität. Glaube vermag die Erfüllung schier unvorstellbaren Geschehnisses zu sein, ist wie eine Wundertüte, in der sich immense Überraschungen verbergen! Brüder und Schwestern: Glaube ist nicht gleich Glaube!

Gott öffnet uns die Tore zu einer Art Wunderland. Mit deinem unbedingten Wollen Gutes zu tun, zapfst du gewissermaßen etwas an, dem nichts unmöglich ist: die Allmacht! Es ist dein unbegrenztes Vertrauen, was dein 'Kapital' ist und dem Himmel das seine beisteuern lässt. Deshalb empfiehlt das Apostelgebet: "Laß das Vertrauen in uns größer werden." Damit macht uns auch Jesus vertraut und will uns sagen, was Heilung und Hilfe zulässt. "Habt ihr zu mir das Vertrauen, dass ich euch helfen kann?" fragt er die Blinden und ich habe die Frage so betont, dass wir verstehen worauf es ankommt. Unsere Zustimmung lohnt sich und auch uns ist von Jesus gesagt: "Gemäß" - also nach dem, wieviel und wie intensiv ihr eingebt, sollt ihr erhalten. Im Klartext: "Gemäß eurem Vertrauen, soll euch geschehen!"

"Dein Vertrauen hat dich gerettet!" erfährt die Frau, die Jesus heimlich in der Erwartung berührte, daraus Gesundung zu erfahren. Und ein Blinder freut sich: "Dein gläubiges Vertrauen hat dir Heilung gebracht." Es ist unser Tiefgang, unser inneres Engagement, unsere Überzeugung, liebe Geschwister, was das Ergebnis bestimmt - soweit es in Gottes Pläne passt natürlich. Glaube ohne Überzeugung ist wie Singen unter Wasser: es kommt keinem zu Gehör, macht wenig Sinn.

Glaubt mir: Was uns optional mit dem Glauben in die Hände gelegt wird, ist mächtig!, ist Macht! Jesus verdeutlicht das:

"Wenn ihr Gottvertrauen hättet, so winzig wie ein Senfkorn, und würdet zu diesem Berge sagen: 'Bewege dich, von hier nach dorthin!' so würde er sich bewegen." Und stellt euch vor, was Jesus noch sagt: "Überhaupt würde euch nichts unmöglich sein."

Manche vermuten eine Metapher, ein Gleichnis dahinter oder halten das für

eine grenzenlose Übertreibung. Glaubst du, so frage ich einmal locker, Gottes Kraft scheitert an Materie? Und weiter gebe ich zu bedenken, warum Jesus, der um Vertrauen ringende Heiland solch ein unrealistisches Beispiel gewählt haben sollte?! Hatte er es doch wahrlich nicht darauf angelegt, als Übertreiber, als ein unglaubwürdiger Prophet zu gelten... Hat er nicht einfach das Wahre, das Machbare aufgezeigt und dies in der Hoffnung, wir würden wenigstens eine Ahnung bekommen von einer Wirklichkeit, die über viel weiter gesteckte Grenzen verfügt?

Stelle dir vor, du wärst vor weniger als zweihundert Jahren mit der Behauptung aufgetreten, ein Mensch würde seinen Fuß auf den Mond setzen. Und stell dir weiter vor was passiert wäre, du hättest auf Bilder und Worte, die durch die Luft fliegen und an irgendeinem anderen Ort dieser Erde beinahe zeitgleich und völlig identisch empfangen, hingewiesen?! Unvorstellbar? Damals ja.

Jesus war Wissender, setzt noch eins drauf und mach sich an unserer Vorstellungskraft zu schaffen:

"Wer an mich glaubt, wird dieselben Werke verrichten können, die ich verrichte; ja, er wird noch größere vollbringen." - steht^s in Johannes 14.

All die Kopf menschen, wissenschaftlich eingenommenen Schichten, Berufs-Skeptiker und Prinzip-Gegner all jenem, was mit Religion und Auslegung zu tun hat, dürfen sich mit ihren Erklärungen beruhigen. Ja doch, es gibt sie, die suggestiven, autosuggestiven Vorgänge, Wahrnehmungs-Mängel und -Täuschungen, pathologisch bedingte Symptome, Placebo-Effekte, Erfüllungszwänge und das Wunsch-Denken, und es gibt ungewöhnlichste, effektive Selbstheilungs-Kräfte und und und... Doch davon, meine Brüder und Schwestern, reden wir nicht ! Wir reden von Überzeugungskraft! Von der Überzeugung einer alten Frau im tibetanischen Hochland, die ohne jeden Zweifelsparasiten im Kopf oder Herzen aus traditionellem Glauben an den Gebetsmühlen dreht und hofft, der Himmel würde sich ihrer und ihres Karmas erbarmen. Wir sprechen vom Überzeugungspotential aller Religionen, die gutmeinend Strecken zur Allmacht - und damit zum Herzen Gottes - legen. Deshalb, meine Lieben, dürfen wir nicht davor erschrecken, in anderen Auffassungen das Gute zu sehen. Gott sieht alles Gute; dürfen wir dann etwas Gutes etwa übersehen oder gar mißachten?

Dennoch: Wir sind Christen. Wir sind Christen weil wir um das Mandat des Einen wissen, dessen, der die Brücke zur endgültigen Erlösunjg aller verkörpert: Christus Jesus, kein anderer sonst!

Der Werkzeuge mag es viele geben, doch es gibt nur einen Generalschlüssel! Diesen Schlüssel haben wir bereits in Händen, weil wir in der Gnade der Erkenntnis stehen dürfen. Und Erkenntnis, sprich Erkennung des Herrn und Erlösers ist reinste Gnade. Danken wir Gott für diese Gnade.