Luk.24:1-11

OSTERBOTSCHAFT

"Am ersten Tage nach dem Sabbat gingen sie beim ersten Morgengrauen zum Grabe und  nahmen das mit, was sie sich früher besorgt hatten. Einige andere Frauen begleiteten sie. Unterwegs sprachen sie unter sich darüber, wer ihnen wohl den Stein wegwälzen würde. Als sie jedoch dorthin kamen, fanden sie den Stein bereits vom Grabe weggewälzt.
Sie gingen in das Grab hinein, fanden jedoch den Leichnam nicht. Als  sie darüber  ganz  ratlos  waren, standen plötzlich zwei Männer in strahlenden Gewändern in ihrer Nähe. Unter dem Druck einer großen Angst beugten sie ihr Angesicht tief zur Erde hin. Diese aber redeten sie mit den Worten an: "warum sucht ihr den Lebenden unter den Toten? Könnt ihr euch noch an die Worte erinnern, die er damals zu euch sprach, als er noch in Galiläa war,  - nämlich, der Menschensohn müsse in die Hände der Menschen überliefert und gekreuzigt werden; am dritten Tage aber müsse er auferstehen?" Da erinnerten sie sich seiner Worte. Sie eilten zurück und meldeten den Elfen, sowie den übrigen alles, was sie erlebt hatten. Die den Aposteln den Bericht erstatteten, waren Maria Magdalena und Johanna, sowie Maria, die Mutter des Jakobus und alle, die sie begleitet hatten. Aber diese Erzählungen erschienen jenen als Hirngespinste, und sie schenkten ihnen keinen Glauben."

Predigt:

Liebe Ostergemeinde!

damals wie heute zeigt der Osterbericht auf, wie erschüttert und unsicher Menschen sind, wenn sie glauben, der Herr sei fern von ihnen!
Sind nicht auch wir auf dem Weg zum Herrn? Stehen nicht auch wir Christen unter dem starken Eindruck des Kreuzestodes Jesus Christus? Hat sich das Kreuz nicht auch in uns als etwas eingebrannt, was zu fürchten ist, was Symbol des Todes ist?
Nein, meine lieben Brüder und Schwestern, nicht das Symbol des Todes ist das Kreuz und nicht all das Leid, was Jesus daran hängend erfahren musste, strahlt es aus, sondern es ist das Siegeszeichen des Lebens, denn ungebrochen und unbesiegt starb er an diesem Holze. Und so können wir noch heute und jederzeit eine Kraft verspüren, wenn wir das Kreuz als Zeichen des lebendigen Heilandes in uns aufnehmen!
Doch all dies war den Frauen, die sich auf den Weg zu Jesu Grabstätte gemacht hatten, nicht im Sinn und nicht im Herzen. Zwar waren sie gut vorbereitet, hatten bei sich, was sie sich früher besorgt hatten. Sie wollten den geschundenen Leichnam des Herrn versorgen  - eine letzte Liebestat erfüllen. Ihr Inneres jedoch war aufgewühlt, war so, wie uns zumute ist, wenn wir uns verlassen, wenn wir uns alleine glauben.
Schauen wir uns doch einmal die Probleme an, die diese kleine Trauergemeinde mit sich trug.

Da war die Sorge, wer wohl den schweren Stein, der sich vor der Grabeshöhle befinden würde, wegwälzen würde. Schwach fühlten sie sich also, körperlich ungeeignet, schwere irdische Lasten aus dem Weg zu räumen. Geht es nicht auch uns so, manchmal sogar täglich? Wir meinen an den Lasten dieser Welt, an den schweren Blockaden, an den Hemmnissen, die sich uns wie Felsbrocken in den Weg stellen, scheitern zu müssen.
Damit beugen wir uns einer Realität, die in Wahrheit nur in unseren Köpfen existiert. War denn der Stein etwa nicht weggeräumt? Hätte es nicht Zeit gehabt sich zu sorgen, bis man mit eigenen Augen das Hindernis vor sich hatte? Geschwister, daraus können wir lernen! Sorge dich um das, was du vor dir hast, lerne und lehre ich daraus und gräme dich nicht um das, was ein Höherer vielleicht längst für dich aus dem Weg geräumt hat! Was es braucht dazu? Geduld und Gottvertrauen.
Als sie im Grabe waren, fanden sie den Leichnam nicht. Auch wir, meine Lieben, sollten stets nur den lebendigen Erlöser erwarten und niemals von anderem ausgehen. Denn er, Jesus, hatte es gelehrt: "Ich bin die Wahrheit und das Leben". Wer das Leben ist, ist die Quelle der Lebenskraft und Labsal des Geistes und niemals tot!
Wer also in sich Leblosigkeit, Gefühllosigkeit, Dumpfheit und Leere verspüren sollte, der beuge seine Seele, sein gesamtes Innenleben schnell Jesus Christus zu, zapfe quasi die Quelle der Lebendigkeit an und durchblute den Geist. Das dürfen wir dann auch Glaube nennen  - lebendiger Glaube.

Als unsere Grabbesucher "zwei Männer in strahlenden Gewändern" entdeckten, durchfuhr sie schon wieder ein negatives Gefühl. Nun war es Angst, die sie verspürten. Und sie neigten deshalb ihr Angesicht tief zur Erde hin. Lassen nicht auch wir uns gelegentlich von Ängsten plagen? Möchte uns diese Angst, welcher Art sie auch sei, nicht auch in die Knie zwingen?
Vermeiden wir nicht auch, der Angst, diesem "Gespenst" geradewegs in die Augen zu sehen? Hat nicht schon jeder von uns sich einmal vor Konsequenzen, vor  mutigen Entscheidungen oder gar  dem unerschrockenen  Wort gedrückt? Angst, meine Brüder und Schwestern, ist ein schlechter Ratgeber und Angst ist niemals geeignet,  Freude und Freiheit in sich zu verspüren. Angst ist beklemmende Finsternis!
Jesus Christus aber hat das Licht gebracht und alle die da mit ihm sind, vermögen in strahlende Gewänder gekleidet zu werden, geistige Gewänder freilich - wie jene zwei Gestalten, die da dem Herrn dienten und die aufgeregte Gruppe beruhigten.
Heute ist Ostern. Heute verscheuchen wir Unsicherheiten, Resignationen, Ratlosigkeiten und Ängste aus unserem Inneren. Heute erfüllen uns nicht tote Inhalte, wie sie im Alltag zur Genüge über uns bestimmen wollen, sondern heute finden wir den Lebenden!
Denn ja, wir Christen sind belehrt und wollen uns daran erinnern, dass der Menschensohn sich seinen Henkern ausliefern ließ und den Kreuzestod erlitt. Doch wir wissen auch um seine Auferstehung!
Wir sind hier,
meine Lieben, wir sind der fleischgewordene Beweis geistiger Lebendigkeit, denn wir streben/über unser indisches Dasein, dem geistigen Leben zu; erwerben uns gleichsam unsere Auferstehung und haben dabei gleichermaßen den göttlichen Beistand. Er wälzt uns Steine aus dem Weg, Er nimmt uns Ängste und sendet uns Seine Diener. Er erinnert uns an die Heilsbotschaft und Verkündigung Jesu, Seines Sohnes und zwar     auch  jetzt, heute, am Ostertag, durch das, was wir hier hören.
Ja, das lebendige Wort ist überall und spendet seine Kraft dir, der du mit Jesum Christum bist!
Die den Aposteln Bericht vom österlichen Geschehen machten, waren Maria und alle, die sie begleitet hatten. Das, was  sie da hörten,  konnten selbst die Apostel nicht glauben! Was wundern wir uns also, Brüder und Schwestern im Herrn, wenn uns dieser oder jener nicht abnehmen möchte, was wir an Gutem über unser persönliches Glaubenserlebnis zu berichten haben?! Doch schau, so rufe ich uns zu, lege treu weiter und unverzagt Zeugnis über deinen Weg, über deine Erfahrungen als Christ, über deine innere Begegnung mit Christus, ab. Scheue dich nicht, deine Freude und Zufriedenheit zu zeigen. Denn glaubt mir: der überzeugendste Beweis der Wohltat, Christ zu sein, bist du oder ich, ist jeder von uns!
Sorge sich keiner um jene, die nicht glauben können. Alle liegen in Gottes Händen und da Jesus Christus für jeden nicht nur gestorben, sondern auferstanden ist, wird auch jeder seinen Weg in die Erlösung finden. Die einen früher, die anderen später.
Heute ist uns aber die Frohe Botschaft gegeben und wir dürfen gemeinsam durch Christus unserm Herrn des Lebens sein!
Ein frohes Ostern euch allen.

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