Eph. 4:25-27

"Darum entfernt die Lüge aus eurem Herzen und sprecht im Verkehr zueinander nur die Wahrheit! Wir stehen ja in demselben Verhältnis zueinander, wie die Glieder eines Leibes. Steigt plötzlich eine Zorneswallung in euch auf, so lasst euch dadurch nicht zur Sünde verleiten!
Lasst die Sonne nicht über einer solchen Zornesstimmung untergehen, damit ihr dem Teufel keine Handhabe gegen euch gewähret."


Predigt:

Liebe Brüder und Schwestern im Herrn,

schon die 10 Gebote fordern uns Christen auf, nicht zu lügen.
Ein lügnerischer Mund, zerstört die Seele!
Als Gott dem Mose auf Sinai seine Vorstellungen auf zwei Steintafeln übergab, nannte er keine einzige Ausnahme, die auch nur eines der Zehn Gebote aufweichen könnte. Es ist der Mensch, der sich häufig seine eigenen Ausflüchte schafft und es ist der schwache Mensch, der mittels eigener Auslegungen versucht, sich der gottverordneten Pflicht zu entwinden. Hüten wir uns also vor den Fallen der Lügen-Verstrickungen und unterlassen wir es doch, der Unwahrheit, der Lüge, ein harmloses Gewand zu verleihen. Verzeihlich ist alles, doch von vornherein auf die Verzeihlichkeit zu spekulieren, kann Gott nicht gefallen.

Gott, meine Lieben, Gott ist ein gerechter Gott - ohne Ansehen der Person, ohne Wenn und Aber und ohne Ausnahme. Und: Er hält sich an Seine eigenen Gesetze, hält Seine eigene Ordnung ein. Sollte es mir also einfallen zu lügen, werden Unannehmlichkeiten die Folge sein - früher oder später, aber ganz sicher.
Wahrscheinlich
kennt jeder von uns irgendwelche Zeitgenossen, denen es scheinbar gelingt, sich durch's Leben zu lügen - und scheinbar geht es ihnen gut, ja sehr gut dabei. Wir erkennen keine "Folgen" ihres mißratenen Charakters!

Liebe Mitchristen, täusche sich keiner! Wie heißt es so schön? "Gottes Mühlen malen langsam aber sicher!"
Gottes "Ausgleichsverfahren", so möchte ich es nennen, ist weder an einen Ort, noch an einen Zeitpunkt, noch an Unmittelbarkeit gebunden. Gott, der Ewige, bestimmt für uns den Zeitpunkt der Wirkung... Also kommt es, das Ergebnis und es wird eingefordert: die Schuldbegleichung schlechten Tuns. Und wenn nicht im Diesseits, dann im Jenseits; jede Ebene unterliegt der göttlichen Gerechtigkeit, jede, da können wir getrost sein.
Wenn du die Redlichkeit und Wahrheitsliebe im Herzen hast, wenn du ausgefüllt bist vom Bestreben der geistigen Selbstverbesserung, wenn du dabei bist, die wahre Gottes- und Nächstenliebe zu begreifen und wenn du willig bist, dein Inneres von dieser Liebe durchwärmen zu lassen, dann wird sie deinem Herzen entfliehen: die Lüge und du wirst ein Träger, eine Trägerin der Wahrheit sein. Das ist es, was sich Jesus Christus von uns wünscht.
Im Alltag sind wahrscheinlich die meisten von uns schon einmal, wenn wir etwas erzählt haben, gefragt worden: "Ist das wahr?" oder "das kann ich nicht glauben!"
Ich pflege dann zu erwidern: "Wissen Sie, ich tue es Ihnen aber auch mir es nicht an, die Unwahrheit zu sprechen. Es brächte kein Glück."
Ja, wir tuen uns etwas an, wenn wir den Lügengeist über uns triumphieren lassen. Du weist doch: Es fällt alles auf uns zurück, das Gute wie das Schlechte und wer von uns möchte sich schon etwas Schlechtes antun?
Meine Brüder und Schwestern, es wird oftmals schnell gelogen und auch das Unrechtsbewusstsein ist nicht immer gegeben. Es gibt sie aber nicht, die "kleinen" Lügen, die "lässlichen" Sünden, die "Notlügen" und wie sie alle heißen. Hätte Jesus eine davon verwendet??...
Deine Rede sei Ja, Ja oder Nein, Nein. Konflikte schafft man nicht mit Unwahrheit aus der Welt. Raffinesse, Trickreichtum und Schläue geraten  schnell in den Ruf der Unlauterkeit.
Perfekt ist kein Mensch, doch nach bestem   Wissen und Gewissen sollten wir uns verhalten. Unsere Überzeugung ist dann ausschlaggebend, wenn wir damit keinem anderen einen Schaden zufügen.
Wir Christen haben die Wahrheit zu sprechen - im Verkehr miteinander, vom Glaubensgeschwister zu Glaubensgeschwister - immer natürlich, von Mensch zu Mensch. Wir sind jedem Ehrlichkeit schuldig und eine friedliche Gesinnung ist wie ein sanftes Ruhekissen. Wer mit gutem Bemühen aufgefüllt ist, in dem wird auch die Zorneswallung rasch wie eine aufschäumende Welle verebben und keinen Schaden anrichten können. All den Provokationen unserer Welt und ihren vielfältigen Anreizen zum Zorn, stellen wir - so gelassen wir es vermögen - die Tugend Abwehr entgegen.
Nein, Brüder und Schwestern, Lieblosigkeit und Streitsucht ist nicht unser "Ding", um es einmal salopp zu sagen. Nicht bittere "Früchte des Zorns" wollen wir ernten, sondern Früchte, die da heißen: Verständnis, Geduld, Vergebung und Mitleid.
Du, Christ, sollst andern eine Freude sein, denen Hilfe und Beistand, die in Not sind und den Geplagten ein Trost.
Paulus hat recht: Keine Zornesstimmung sollte mächtiger als Licht sein. Wer sich von negativen Emotionen hin- und herwerfen lässt, wer in Aufwallung heißen, aufbegehrenden Blutes sich zum Spielball von Sticheleien und des Unfriedens degradieren lässt, solcher gibt dem Teufel Handhabe, sich auszutoben.
Für jede Seele eine Katastrophe, die jeder von uns verhindern kann.
Hätten wir die Liebe nicht, meine Brüder und Schwestern, wären wir Verlorene. Sie bewahrt uns vor Machtlosigkeit allem gegenüber, was unserer Seele schaden könnte. "Jetzt aber bleiben uns diese drei Geschenke zur Verfügung" wie es im l.Korintherbrief 13 Vers 13 heißt: Glaube, Hoffnung und Liebe; das größte unter ihnen aber ist die Liebe."
Amen.

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