Eph. 6: 1-4

"Ihr Kinder, seid euren Eltern gehorsam. Denn so entspricht es dem Villen Gottes.  "Ehre deinen Vater  und deine Mutter!" - das ist das einzige Gebot, mit dem die Verheißung verknüpft ist: "Damit es dir wohlergehe, und du lange lebest auf Erden."

Ihr Väter, erwecket nicht das Gefühl der Erbitterung in den Herzen eurer Kinder, sondern erziehet sie so, daß ihr sie in einer Art unterweiset, wie sie den Kindern angepaßt ist, und ihnen die rechte Einsicht in die Lehre des Herrn vermittelt."


Predigt:

Meine liebe Gemeinde, diese Worte sind klar, unmißverständlich und scheinen keine Fragen zuzulassen. Und doch haben sie eine Aktualität wie selten zuvor!

"Kinder, seid euren Eltern gehorsam." Seien wir ehrlich, für manche kids oder einfach Kinder, vor allem wenn sie in die Geschlechtsreife kommen, klingen diese Worte vielleicht wie eine Drohung. Es scheint ein Befehl zu sein: "Seid gehorsam!"  - und richtig, GOTT bittet nicht! Zwar ist es ein Gebot, wie wir es alle gelernt haben, doch eines     der     wichtigsten überhaupt, sofern man eine Wertigkeit vornehmen mag. GOTT will dieses Gebot erfüllt haben!

Gehorsam ist eine Tugend, eine Tugend mit besonderer Bedeutung sogar; denn wer nicht gehorsam ist, ist ungehorsam und wer ungehorsam ist, mag nicht Einordnung und nicht Disziplin, mag meist überhaupt keine Regeln.
Wir reden nicht vom "zivilen Ungehorsam" oder anderen Besonderheiten, wir reden nicht von Abwehr echter Unterdrückung oder Manipulation, wir reden nicht von ungehorsam, der sich gegen alles, was unser Gewissen belasten könnte, aufgeboten wird, ja aufgeboten sein muß! Wir reden von Gehorsam, wie GOTT ihn erwartet und denen gegenüber, die unsere Eltern sind. Da spielt es keine Rolle wie alt du bist. Es ist eine elegante aber zweifelhafte "Erfindung" zu meinen, ab einem bestimmten Alter wäre Gehorsam den Eltern gegenüber altmodisch und überholt, unangebracht,  lächerlich oder schlichtweg out. Weit gefehlt, liebe Christen!, weit gefehlt. Haben Eltern etwa den Respekt ihrer Kinder nur deshalb verspielt, weil sie graue Haare und ein paar Jährchen mehr auf dem Buckel haben? Hat etwa GOTT bei der Ersinnung des Gebotes damit sagen wollen, dass limitiert ist, was Er fordert? Es sollte und darf der Mensch nicht soweit kommen, GOTTes Erwartungen, noch weniger GOTTes Anordnungen zu beschneiden! Ja, es ist eine Art Beschneidung wenn wir meinen:  bis hierher und nicht weiter, ab da oder dort und so oder so sind die Gebote zu befolgen.
Weder relativiert die Allmacht was sie uns wissen lässt, noch nennt sie Neben- oder Unterparagraphen, wie es bei uns Menschen üblich ist, noch schränkt sie ein, noch setzt sie an. Nichts dergleichen. Wenn GOTT also spricht: "Seid euren Eltern gehorsam", dann meint Er es so und nicht anders.
Soweit zu der Qualität des GOTTesgebotes und der Leistungserwartung.
Was macht es manchen Kindern nur so schwer, Vater und Mutter zu ehren? Wohlgemerkt heißt es nicht: Liebe deinen Vater und deine Mutter. Das ist interessant. Doch wenn es heißt: "Liebe deinen Nächsten wie dich selbst", dann wird dies nicht ohne Grund als ein hohes Liebesgebot bezeichnet.  Die Liebe kann weder erzwungen werden,  noch  jemandem aufgezwungen werden.  GOTT kennt uns und wird erkennen, wie  schwach nicht nur alte,  sondern auch junge  Menschen in der Nächstenliebe sein können. Nein, die Liebe wird nicht angeordnet, aber dafür das Gebot der Ehrung der Eltern vorgesetzt.
Wer seine Eltern ehrt, wird sie achten, wird Respekt vor ihnen haben. Es schmerzt entsetzlich, wenn man aus jungen Mündern von den "dummen Alten" oder hämische Bemerkungen zu hören bekommt. Das kann nicht gefallen, weder hüben wie drüben, nirgends. Und: es bringt kein Glück! Bedenkt, Brüder und Schwestern im Herrn, GOTT hat eine Verheißung an das Gebot geknüpft. Etwas in Aussicht für den Fall gestellt, dass dieses Gebot eingehalten wird. GOTT stellt etwas in Aussicht; das heißt: GOTT steht für Seine Zusagen unbedingt ein. Ehrst du Vater und Mutter, erweist du ihnen Respekt und Gehorsam, hörst du wenigstens auf Ihren Rat und zehrst du von ihrer Lebenserfahrung, nimmst du sie also ernst und vergreifst du dich nicht im Ton und nicht mit Taten gegen sie, dann ist dir in Aussicht gestellt lange auf Erden zu leben und GOTT will, dass es dir dabei wohl ergeht.

Welche Verheißung!
Damit sollte es sogar Egoisten, Ichmenschen leicht fallen, ein schlechtes, gestörtes Verhältnis zu den Eltern zu verbessern!, denn sie wünschen doch meistens lange zu leben und Wohlergehen wünschen sie sich sowieso.
Wenn wir nun,  liebe Gemeinde,  den Umkehrschluß dieses Gebotstextes nehmen,  dann  bedeutet  dies:  Respektlosigkeit, Ungehorsam,  Ignoranz gegenüber Eltern, hat Umtriebigkeit, Rastlosigkeit, Unruhe und - womöglich ein verkürztes Leben zur Folge. Diese Konsequenz kann sich jeder vorstellen. Bei solchen Gedanken, könnte es im Einzelfall richtig dringlich werden, die Befolgung des Elterngebotes anzugehen!
Wir lesen bewußt auch die Aufforderung an die Väter, nicht Erbitterung in den Herzen ihrer Kinder zu erwecken. O, das ist schnell geschehen.
Schneller als uns lieb ist. Wenn wir in Aufregung sind, wenn uns der Ärger oder gar Zorn übermannt, wenn wir Mißverständnisse nicht gleich erkennen, wenn wir Führungs- und Erziehungsschwächen haben, wenn Väter sich nicht mehr zu helfen wissen und sich in eine Strenge flüchten, die eher einer Ungerechtigkeit oder Überziehung gleichkommt. Die Kinder in einer Art zu unterweisen, wie es ihnen angepasst ist, bedeutet: sich den Kindern zu widmen, sich für sie nicht nur Zeit zu nehmen, sondern jeden Schritt auch gewissenhaft zu überlegen. Kinder sind wahrlich ein hohes Gut. Was manchmal untergeht ist eine weitere Wahrheit: dass die Kinder uns nicht gehören, nicht unser Eigentum sind!
Bedenkt  bitte,  liebe Christen, zuerst kommt  die Erziehung, zuerst pflanzen wir Liebe, Ordnung  und  Frieden in der Familie, dann erst profitieren die Kinder und reagieren. Die Eltern sehen sich in der Regel den Früchten ausgesetzt, die sie gesät haben! Kinder kommen immer nach der Elternschaft! Wer seine Kinder also verbittert, wer nicht den Dialog der Herzen sucht und das Verständnis für altersbedingten Übermut, für Unerfahrenheit und Selbstüberschätzung völlig außer acht lässt, wird den Harmonieweg in der Familie zugeschüttet haben.

Es ist von "Unterweisung" die Rede. Ja,  es ist außer Mode gekommen, Kindern "die rechte Einsicht in die Lehre des Herrn" zu vermitteln. Stolz sind Väter oft, wenn ihre vierjährigen Sprößlinge bereits ihre Finger am Computer haben und kesse Antworten und Eigensinn werden als unumgänglich zur Persönlichkeitsbildung betrachtet. Glaubt mir, meine Lieben, ein in gute,  christliche Lehre  eingewiesenes  Kind, wird eine solidere Persönlichkeit und  ein brauchbareres Urteilsvermögen  aufbauen,  als Kinder, die mit allem möglichen Kram zugeschüttet werden so, dass die Seele kaum mehr atmen kann.
Liebe, Ordnung und Strenge, das ist GOTTes Erziehungsprinzip. Die Liebe soll tragend sein,  die Ordnung  gegeben und  damit den  Kindern eine Sicherheit gewährt, denn dadurch wissen sie, was zu tun und zu lassen ist ohne dass sie am Sinn und Zweck zu zweifeln brauchen - ist doch die Liebe und Fürsorge guter Eltern der beste Garant für die Nützlichkeit ihrer Erziehung. Nur wer die Ordnung mißachtet, der handelt sich-nach dem Gesetz von Ursache und Wirkung-eine Antwort ein, die selten angenehm sein kann.
Schenke GOTT der Herr euch allen Seinen besonderen Segen, den "Familiensegen", der  sich  durch  das gemeinsame Gebet stets  erneuern  oder verstärken lässt. Amen.

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