"Bemüht euch nicht um Speise, die vergänglich ist, sondern um Speise, die bis ins künftige Leben bestehen bleibt. Eine solche Speise gibt euch der Menschensohn. Denn ihn hat Gott der Vater dafür ausersehen und ihm sein Siegel aufgedrückt." - "Worin bestehen denn die gottgefälligen Werke, die wir verrichten sollen?" - fragen sie ihn. Er gab ihnen zur Antwort: "Darin besteht das gottgefällige Werk, dass ihr an den glaubt, den Gott gesandt hat."
Liebe Christengemeinde,
es liegt in der Natur des Menschen, seine Existenz abzusichern. Manche nennen das den Kampf um das tägliche Brot. Dem modernen Menschen sind dafür Bildung, Ausbildung, Karriere bzw. wirtschaftlicher Erfolg wichtig. Das alles zu erwerben ist normal, scheint sogar unverzichtbar in unserer heutigen Gesellschaft. Und welch dramatische Auswirkungen es hat, wenn solche existenzsichernden Maßnahmen wegbrechen, erleben wir am Beispiel eines nicht versiegen wollenden Flüchtlingsstromes: Not, Ängste, Hunger und Unsicherheiten treiben ganze Völker dazu, ihr Heimatland zu verlassen!
Jesus aber spricht von Seelen-Nahrung!, von einer Speise, die unvergänglich ist und "bis ins künftige Leben bestehen bleibt". Eine Nahrung, so könnte man sagen, ohne Verfalldatum und jedermann verträglich!
Diese reine Kost ist die Wahrheit! Es ist eine Nahrung, die dem eigenen Geist jene Kraft beschert, die hilft uns stark genug für unsere wahrlich nicht leichte und komplizierte Welt zu fühlen. Es ist eine Kraft, die frei von Nebenwirkungen wie Egoismus, Ellenbogen oder Rücksichtslosigkeit ist! Im Gegenteil! Wenn du annimmst, was unser Herr und Heiland Jesus Christus uns lehrte: die Liebe, dann befindest du dich auf der sichersten Brücke hin zum inneren Frieden und du begegnest einer beruhigenden Zufriedenheit. Das innere Bollwerk der Liebe, stärkt deine Abwehr gegen den Übermut einer exaltierten, provokativen und lauten Welt des Neides, Leichtsinns, der Raffgier und Völlerei. Dein von Liebe gestütztes Verständnis was sinnvoll oder unheilvoll für dich ist, bewahrt dich nicht nur vor Anfälligkeit, sondern du stemmst dich sogar aktiv dagegen. Damit bist du Tat-Christ!
Die Einigkeit mit dem Herrn, dem Menschensohn, der uns die rechte Liebe gelehrt und vorgelebt hat, räumt uns in der Summe ein Guthaben für das künftige Leben ein. Christsein heißt gleichzeitig klug genug zu sein, sich auf das längere Leben: das des Geistseins in unfesten Sphären, rechtzeitig und sorgsam vorzubereiten! In diesen unverzichtbaren Vorbereitungen zuverlässiger und glaubwürdiger Beistand zu sein, dessen sollten und müssen sich die Kirchen befleissigen! Tun sie das nicht, fokusieren sie die Augen ihrer Gläubigen auf das, was ihnen dann offenbar wichtiger ist: Profanitäten!
Welche Symbolik, als Jesus für die wundersame Vermehrung von Brot und Fischen sorgte. Er gab scheinbar und unbegrenzt für die Münder seiner Anhänger; doch in Wahrheit waren es seine Worte und Taten, die die weit wichtigere Nahrung für die Seele reichten!
Wir Menschen sind getrieben von einem enormen Sicherheitsbestreben. Wir versuchen in der Regel allem, was uns schaden und das Wohlbefinden rauben könnte, vorzubeugen. Besonders sorgen uns materielle Verluste, die wir erleiden könnten. Also rennen wir dem Gelde nach, versuchen so viel wie möglich auf die "hohe Kante" zu legen, kümmern uns um die Altersabsicherung, den "Notgroschen" für schlechte Zeiten und sorgen für unsere eigene Bestattung, immer in der Hoffnung, dass diese Maßnahme rechtzeitig angegangen ist.
Doch was ist mit der Zeit "danach"? Wie sorgen wir für eine Dauer vor, die in Länge, Intensität und Unbekanntheit überhaupt nicht mit dem zu vergleichen ist, was wir über unser Hiersein wissen?! Wie stehst du im Jenseits da? Wäre diese Frage nicht wichtig, liebe Christen, brauchte es den Glaubens nicht! Denn mit dem Glauben, mit unserer Religiosität und Frömmigkeit, stellen wir doch unbedingt hoffnungsvoll unseren Fuß in ein unbekanntes Land, von dem wir nichts wissen.
Wissen wir wirklich nichts von diesem Jenseits?
Gott der Herr hat immer dafür gesorgt, dass der Mensch genug über seine Zukunft wissen durfte. Genug, um sich auf diese Zukunft vorzubereiten! am besten drückt es die Frohe Botschaft aus, die Heilsbotschaft, was uns da erwartet: das wahre, geistige Leben bei Gott, in unserer Urheimat. Und was ist die Grundsubstanz der Lebensbedingungen dort? Liebe.
Weil ich dies weiss, kann ich mich darauf vorbereiten, kann Vorsorgen. Täglich kann ich mir diese lebenssichernde Qualität, mein zukunftstaugliches Ich, so könnte man sagen, auf- und ausbauen. Täglich kann ich die Liebesgebot erfüllen: Liebe Gott über allem, und den Nächsten wie dich selbst!
Halten wir uns also an den, der sich als der sicherste Weg ausweist, an Jesus Christus. Ihm drückte Gott der Allmächtige Sein Siegel reiner, unverbrüchlicher Liebe auf. Damit ist der Gottessohn der beste, sichtbare Ausdruck göttlicher Liebe zu allem, was lebt!
An das zu glauben kann nur richtig sein, denn damit lernst du deinen Geist richtig und ausreichend zu beatmen; denn wir atmen im Geiste ja schon für die Ewigkeit vor, liebe Geschwister, denn Liebe ist die Athmosphäre des Himmlischen!
Wer an den glaubt, den "Gott-gesandt hat", wird sich glücklich schätzen gefunden zu haben und nicht aufhören, Dankesgebete nach oben zu richten. Das Gott wohlgefälligste Werk, zu dem ein Geschöpf fähig ist, ist sich in Christus wiederzufinden; diese Innigkeit anzustreben lohnt sich wie kaum etwas anderes, liebe Mitchristen. Wenn wir uns von seiner Liebe umschließen lassen, nimmt er uns in die wahre Heimat mit und wir werden ganz sicher mit und durch ihn die Glückseligkeit erleben!
Zögern wir also nicht, diese wunderbare Handreichung des Himmels anzunehmen und würdigen wir sie durch Dankbarkeit im Herzen. Lasst uns ausbrechen aus scheinbarer oder schwacher Gläubigkeit; machen wir uns zu festen Steinen, auf die Christus setzen kann. Deine Innerlichkeit, deine Gesinnung, deine Worte und Taten seien von einer Qualität, die Gott lächeln lässt. Und wenn du dich zu müde fühlst oder meinst nicht fähig genug dafür zu sein, dann schenke dem Höchsten wenigstens dein Wollen! "Ich will gläubig sein" ist eine Erklärung, die in ihrer Tragweite bis zum Himmel findet, glaube mir das. Damit setzt du den Gottesgeist frei, machst ihn förmlich auf dich aufmerksam. Er versteht sich als dein Freund und Helfer und führt dich Christus zu. So lernt jeder Mensch selbst aus kleinstem Bemühen heraus etwas Großartiges: Christus nicht nur als Prophet kennenzulernen, sondern als der, der er wirklich ist: Erlöser und König der Könige und... dein Freund und Bruder, der sich deiner annimmt, weil du ihn ansiehst.