1.KOR.10:1-12

"Ich möchte euch, meine Brüder, nämlich nicht in Unkenntnis darüber lassen, dass dieser Fall tatsächlich bei unsern Vätern eintrat. Sie waren alle unter dem Schutz der Wolke; alle waren durch das Meer gegangen; alle waren in der Wolke und dem Meer auf Mose getauft worden; alle hatten dieselbe Speise gegessen, die von der Geisterwelt Gottes bereitet worden war; und alle hatten denselben Trank aus Geisterhand getrunken; sie tranken nämlich aus einem Geisterfelsen, der immer bei ihnen war, - und dieser Felsen war Christus. Aber trotzalle dem erlangten die meisten von ihnen nicht das Wohlgefallen Gottes. Denn in der Wüste wurden sie niedergestreckt. Das soll uns zum warnenden Beispiel dienen, damit wir unsern Sinn nicht auf das Böse richten, wie jene es getan haben. Werdet also keine Götzendiener, wie manche von ihnen, von denen es heißt: "Das Volk setze sich nieder, um bei den Götzenfesten zu essen und zu trinken, und stand wieder auf, um ihre Tänze aufzuführen." Wir wollen auch keine Unzucht treiben, wie viele von ihnen es taten, so dass an einem Tage dreiundzwanzigtausend fielen. Wir wollen auch nicht Christus versuchen, wie so manche von ihnen es taten, und dafür von den Schlangen umgebracht wurden. Murret auch nicht, wie eine Anzahl von ihnen, die deswegen durch das Schwert des Strafengels ihren Tod fanden. Das ist alles jenen zugestoßen, damit es als Warnung dienen sollte, und es wurde niedergeschrieben als Warnung für uns, die wir auf der Grenze zweier Zeitalter leben. Wer daher meint, er stehe fest, der sehe zu, dass er nicht falle."



Brüder und Schwestern,

Der Ap. Paulus erinnert uns an die alte Mose-Geschichte. Er zählt auf, welche Vorteile damals die Menschen hatten, die unter dem besonderen Schutz Christi standen.

Und damit ist der Hinweis für uns geschaffen!

Wir alle hier sind Menschen, die ebenfalls den besonderen Schutz Christi genießen, denn wir alle sind Christenmenschen!

Wer festen Herzens mit Christus ist, wer sich ihm tagtäglich durch sein ernsthaftes Christsein ihm zuspricht, steht ebenfalls "unter dem Schutz der Wolke", wie es heißt; denn diese Wolke ist das Kraftfeld Christi unseres Herrn!

Du bist getauft - auf den Namen des Herrn? Dann bist du im Kraftfeld des heiligen Geistes, in seinem Kraftfeld getauft worden. Und dieses Kraftfeld hat Wirkung - sei dir dessen bewußt, lieber Christ, liebe Christin.

Der Durchgang durch das Meer, damals bei Mose, symbolisiert den Schutz vor böswollenden Verfolgern, vor Mißgönnern, vor Feinden und allen, die uns ungut gesinnt sind. Aber! - wir befinden uns doch im Kraftbereich Christi, und dieser Kraftbereich ist immens stark!

Welcher Aufwand seitens Gott zum Schutz Seiner Kinder aufgeboten wird, zeigt sich an dieser unfassbaren Teilung gewaltiger Wassermassen. Lasst uns nicht kleingläubig sein, liebe Geschwister, wenn uns einmal gewaltig Unheil droht. Auch wir dürfen durchaus auf Unfassbares, auf höchst Ungewöhnliches hoffen, wenn man uns vernichten möchte.

Es gäbe viele Beispiele einer Kraft die dann eingeritten hat, wenn ein Aufschrei aus tiefstem Herzen, wenn ein seufzendes Flehen in höchster Not an Gott gerichtet wurde. Ich selbst habe viele Beispiele aus einer Zeit und Situation zu hören bekommen, die sich im zweiten Weltkrieg ereignet haben. Vielen verzweifelten Menschen in größter Not, in Lebensgefahr, wurde auf wundersame, mit dem Verstand nicht erklärbar, Weise geholfen. Manche von euch, meine Lieben, haben vielleicht selbst so etwas Wunderbares erlebt...

Denken wir immer an die Wahrheit: dass Gott immer derselbe ist: gestern, wie heute und morgen. Und dass auch Seine Liebe zu uns Menschenkindern immer gegeben ist und Er nicht will, dass uns Schaden zugefügt wird; es sei denn, wir selbst bestehen darauf, indem wir uns bewußt fehlverhalten und damit Ursachen setzen, die wir dann auszubaden haben. Das ist wohl kaum Gottes Schuld!

Wohl ist Er auch ein gerechter Gott - ohne Ansehen der Person.

Dies alles wissen wir und können, nein sollten uns darauf einstellen und

uns nicht selbst belastende Wirkungen bescheren.

Paulus betont die Gemeinsamkeiten, die die Menschen um Mose hatten: Sie wurden mit derselben Speise versorgt. Durchaus auch eine geistige Speise, die den inneren Aufbau und die innere Frömmigkeit unterstützt. Geistchristen nennen auch das Lehrwissen, welches der Gläubige - wie eh und je - nach dem Versprechen Jesu, niedergeschrieben in Joh.14:26, erwarten darf, eine "geistige Speise".

Der Krafttrunk aus dem "Geisterfelsen", den Christus darstellte, kann auch mit Wahrheit, die wir erhalten und verstehen dürfen, erklärt werden. Gewiß ließ Gott Sein Volk nicht hungern und nicht dürsten, doch was Er den Menschen über Christus an geistiger Versorgung zukommen ließ, ist und war ungleich wichtiger.

So ist es auch mit uns. Womöglich bitten wir täglich um unser "täglich

Brot", was sich ja in der Regel durch einen überreich gedeckten Tisch erfüllt. Doch wann bittest du um geistige Nahrung?

Es braucht der Geist diese geistige Nahrung, meine Lieben, denn mit fester Nahrung erquickst du kaum deine Seele und aus solcher Nahrung, die der Körper braucht, beziehst du nicht jene Kraft, von der die Rede ist.

Wie das Volk damals, haben auch wir durchaus die besten Voraussetzungen, von Gott angenommen zu werden und Seine Hilfe und Helfer zugewiesen zu bekommen. Glaube es nur!

An dieser Stelle sei daran erinnert, dass unsere "Vorgänger", wenn ich sie so nennen darf, "in der Wüste niedergestreckt wurden. Und zwar als warnendes Beispiel für uns. Und warum dies?

"Damit wir unsern Sinn nicht auf das Böse richten, wie jene es getan haben."

Was haben jene getan?

Sie wurden zu Götzendienern!

Ein breites Fehlverhalten, große Unzucht, wird aus alten Zeiten

aufgezeigt. Dies mißfiel Gott so sehr, dass "an einem Tag 23.000 fielen"! "Fallen" heißt nicht unbedingt sterben, nein, schlimmer noch: dem geistigen Tod anheimfallen! Nur wer lebendig im Glauben ist, ist lebendig im Geiste. Nur der lebendige Geist vermag in die Himmel einzugehen, denn was tot ist, ist vergänglich und der Einzug in unser aller Lichtheimat bedeutet die Unvergänglichkeit als Kleid zu tragen. Das ist es doch, was wir wollen; welchen Sinn sonst würde Glaube, würde Frömmigkeit sonst machen?!

Es gilt, den Namen Jesus Christus nicht nur im Munde zu führen, sondern vielmehr in unserem Inneren, sodass uns dieser Name Verpflichtung ist, sich dessen würdig zu erweisen. Wer den Namen Christi mißbraucht und ihn nur als Tarnung benutzt, etwa um sich besser darzustellen als man ist, dann ist dies eine Provokation und üble Folgen können auftreten. Von Schlangen gebissen und umgebracht wurden solche Charakter, erfahren wir über die heutige Lesung.

Durch das "Schwert des Strafengels" erfolgt bittere Wirkung. Solch Einsatz hat Wirkung nicht nur im Diesseits - wobei manche Betroffene ihr Leid gar nicht zuordnen wollen oder können, sondern des Strafengels Einsatz zieht auch im Geistigen, im Jenseits Folgen nach sich.

Derartige Worte wollen keinesfalls Ängste schüren, sondern uns nur wachrütteln und Hilfe in Oberflächlichkeit, Unüberlegtheit oder Selbstüberschätzung sein. Keine Kirche sollte eine Kirche der Angstmache sein, aber jede Kirche sollte das offene, ehrliche Wort bevorzugen und sich nicht ignorant in Schweigen betten...

Liebe deinen Nächsten, bedeutet auch, sich um ihn zu sorgen und womöglich Rufer in der Wüste sein.

Lasst uns also gemeinsam beten, der Herr möge uns Seine Engel der Liebe, des Beistandes, der Einsicht und Reue, der Kraft zur Wandlung senden. Dann bleiben uns Strafengel und schmerzhafte Leiderfahrungen eher erspart.

Noch einmal: Gott liebt uns und will uns vor Schaden bewahren. Deshalb gilt es sehr, sehr wachsam zu sein, denn manche verschätzen sich vielleicht darin, was "Götzendienst" ist:

Götzendienst ist genaugenommen alles, was uns wichtiger und unverzichtbarer erscheint, als Gott und unsere Zuwendung zu Ihm.

Das muß nicht unbedingt immer etwas mit Verzicht zu tun haben, liebe Brüder und Schwestern. Es ist die Wertigkeit, die Bedeutung, die wir etwas oder jemandem zusprechen.

Es sollte völlig klar sein, dass wir Gott, unserem Schöpfer, unserem Lebensspender, zuerst die Ehre einzuräumen haben. Kein Mensch, keine Sache, kein Wunsch und Begehren sollte uns dazu verführen, Gott und Seine Erwartungen zu verwerfen. Wer an Gott vorbei sieht oder vorbeigeht, geht am geistigen Leben vorbei!

Von Mose an hat Gott uns wissen lassen, dass er keine anderen Götter neben sich duldet. Denken wir an die Mosegesetze, die dies unmißverständlich ausdrücken.

Überlegen wir uns also gut, ob nicht hie und da, in dieser oder jener Sache, mit diesem oder jenem Menschen die Gefahr verknüpft ist, unsere Seele fremdzubinden, so möchte ich es ausdrücken. Zuerst gehören wir Gott, denn die Liebe Gottes gehört zuerst uns, die wir diese Liebe - welche mit Gnade und Barmherzigkeit verbunden ist -sosehr brauchen.

Wir, die wir "auf der Grenze zweier Zeitalter" leben, sind angesprochen. Wir sind gemeint.

Unser Abfall steht über dem ersten Zeitalter. Das zweite Zeitalter begann mit dem irdischen Erlösungswerk Jesu Christi und endet damit, die Rückführung der gesamten gefallenen Schöpfung - also auch unsere Heimführung ins Himmelreich - abgeschlossen zu haben. Das ist Christi laufendes geistiges Erlösungswerk.

Und wir sind nicht nur dabei, liebe Mitchristen, sondern wir sind bereits tüchtig auf dem Weg, wenn wir uns an Lehren wie die heutige ha!ten.

Jedem von uns, die wir uns womöglich für fest und unbeugsam im Glauben halten, ist noch ein sehr guter Rat mit auf den Weg gegeben: "Wer daher meint, er oder sie stehe fest, der oder die sehe zu nicht zu fallen."

Lasst uns also wachsam sein, GOTT die Ehre geben und Christus nicht von der Hand lassen, dann, liebe Wegbegleiter und Wegbegleiterinnen, erweist diese heutige Lesung ihre heilsame Kraft an uns, wofür wir zu danken haben.

Gehet gestärkt und hin in Frieden.

Amen.

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