2.KOR.7:1-4

"Auf Grund dieser Verheißung GOTTes wollen wir, meine Lieben, uns von jeder leiblichen und geistigen Befleckung rein halten und in der Furcht GOTTes den Weg der Heiligung vollenden. Gewähret uns Zutritt zu euren Herzen! Wir haben niemand Unrecht getan, niemand einen Schaden zugefügt, niemand übervorteilt. Ich sage dies nicht, um euch einen Vorwurf zu machen. Ich habe ja eben erst erklärt, dass wir euch in unserm Herzen tragen und mit euch sterben und leben wollen. Ich habe volles Vertrauen zu euch; ich bin auf euch sehr stolz; ich bin voll des Trostes, und mein Herz fließt über vor Freude trotz aller äußerer Drangsal."


Predigt:

GOTT schuf den Geist und gab uns dieses Leben!
Ein Tempel sollen wir sein, ein "Gefäß Seines Erbarmens", wie es an anderer Stelle heißt. Also nehmen wir GOTT an!, über Seine Gaben, über alles, was Er uns schenkt.

Wenn wir ein Tempel sind, haben wir uns würdig zu verhalten: für die Kraft GOTTes, für Seinen Segen, für Seine Liebe, die er in uns einsenkt. Wir sind deshalb aufgefordert "uns von jeder leiblichen und geistigen Befleckung rein zu halten".
Wenn der Mensch an GOTT denkt, fällt ihm der geistige Bezug zum Höchsten nicht sonderlich schwer. Aber auch die leibliche Befleckung ist zu unterlassen! Liebe Gemeinde, unser Körper ist eine 'Leihgabe GOTTes'! ER gab uns diesen Leib, damit wir uns damit auf dieser Erde zurechtfinden können, damit wir uns "mit allem was wir sind und haben" zur Ehre GOTTes einsetzen; das freilich ist der Idealfall!

Wie können wir uns von der leiblichen Befleckung freihalten? indem wir nichts mit unseren Händen, mit unserem Körper tun, was lästerlich sein könnte. Wer seinen Körper beispielsweise der Unmoral verschreibt, wer Übles mit seinen Händen tut, wer sich mit seinen praktischen Fähigkeiten gegen den Nächsten oder die Umwelt wendet - und dies auch niederen Motiven!, der missbraucht dieses "Werkzeug", das wir Leib nennen und macht sich dadurch zu einem schmutzigen, befleckten Gefäß. Das aber, meine lieben Brüder und Schwestern im Herrn, findet seinen zunächst unsichtbaren Niederschlag auf den Geist!
Den Geist rein zu halten oder zu reinigen, ist tatsächlich das oberste Gebot unseres Erdendaseins. Denn der Himmel schenkt sich niemals dem Unreinen!

Eine Befleckung des Geistes kann schnell geschehen:  Schlechte Gedanken tragen dazu bei, aber auch schlechte Gefühle! Seneca, der altgriechische Philosoph  - und nach ihm manch anderer Gelehrte, wissen, dass 'der Mensch ein Produkt seiner Gedanken' ist. Um es einmal in aktueller Sprache auszudrücken: Du bist wie du denkst!

Denke deshalb nicht schlecht, nicht negativ, nicht vorwurfsvoll, nicht verzagt. Habe freundliche Gedanken: suche das Gute im Nächsten. So lehrt es ja auch das moderne positive Denken. Wer freundlich denkt, fördert dadurch auch die Harmonie in sich. Also fühlst du gut und leidest nicht unter bitteren, schwarzen Emotionen.

Wenn Jesus lehrt: "Liebe deinen Nächsten", dann wendet er sich gegen Hass, gegen Unversöhnlichkeit, gegen arges Misstrauen, gegen depressive Stimmungen und gegen unangebrachte Zweifel. So, meine Lieben, könnt ihr "den Weg der Heiligung vollenden!

Sich heiligen bedeutet: sich reinigen. Sich reinigen bedeutet etwas zubereinigen und das wiederum  heißt,  sich  dem Nächsten, dem Mitmenschen zuzuwenden; wenn's sein muß, in Einsicht und Reue. Damit bist du ein guter Christenmensch und brauchst GOTT nicht zu fürchten.

Wir sollen denen gegenüber ohne Arg sein, die für uns da sind, ja, die uns dienen!

Paulus war so ein Diener und es wird Gründe gehabt haben, dass er vor der korinthinischen Gemeinde etwas zurückrückt wenn er betont: "Wir haben niemals Unrecht getan", was sagen soll: Unsere Einstellung euch gegenüber ist tadellos und vorbildhaft. Deshalb mache es genauso und verschulde du dich nicht! Keinem wurde von seiner Seite Schaden zugefügt und niemand übervorteilt.

Jeder gehe mit jedem so um, das ist auch die Lehre für uns!
Haben wir nicht schon als Kind gehört: "Was du nicht willst das man dir tu, das füge keinem andern zu"?!
Der Apostel ist vorwurfsfrei und meint: 'Schau, ich rate dir nur gut, aber ich klage dich nicht an!'
Er trägt wahrhaftige Liebe in sich   - eine Liebe zu seinen Brüder und Schwestern die groß genug ist, um das Leben mit ihnen zu teilen, und wenn es sein sollte - auch mit ihnen zu sterben!
Dass er zuerst vom gemeinsamen Sterben spricht und danach vom gemeinsamen Leben, zielt auf unser Glaubenswissen ab, dass wir alle zuerst den irdischen Tod schauen werden, um danach in das geistige und wahre Leben einzukehren .

Wie Paulus sollte es jedem von uns gelingen, dem Nächsten eher Vertrauen als Mißtrauen entgegenzubringen. Sucht das Gute im Menschen, so rate ich euch. Stellen wir uns vor, GOTT der Herr würde nicht das Gute in uns suchen... Wie erbärmlich stünde es dann für nicht wenige von uns?!
Da spricht eine starke Verbundenheit aus den Worten des GOTTesdieners. Erglaubt an seine Glaubensgeschwister und drückt mit anderen Worten aus: Ich vertraue dir, ich bin stolz auf dich und ich bin "voll des Trostes", was sagen will: es ist schön, dass es dich gibt; deshalb bin ich nicht bitter "und mein Herz fließt über vor Freude, trotz aller äußerer Drangsal."

Wir alle leiden gelegentlich unter Ärgernisse, Sorgen und Kummer. Doch es gibt die Kraft der Gemeinschaft! Das Miteinander, wie es das Evangelium heute lehrt, schenkt uns innere Kraft und Freude, was stärker ist, als alle Unbill dieser Welt.

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