Röm. 10: 6-11
"Doch das Rechttun, das in dem Glauben besteht, ist in folgenden Worten angedeutet: "Denke nicht in deinem Herzen: wer wird in den Himmel hinaufsteigen? - nämlich, um Christus herunter zu holen; oder: wer wird in die Unterwelt hinabgehen? nämlich um Christus aus dem Totenreich heraufzuholen. " Doch was antwortet darauf die Schrift: "Dicht an deiner Seite steht die Erfüllung der Verheißung; in deinem Munde ist sie und in deinem Herzen hast du sie", - nämlich die Verheißung vom Glauben, die wir predigen. Denn wenn du mit deinem Munde Jesus als den Herrn bekennest und in deinem Herzen glaubst, dass Gott ihn aus dem Totenreich heraufgeführt hat, so wirst du gerettet werden. Denn mit dem Herzen glaubt man, um dadurch die Freundschaft Gottes zu erlangen; und mit dem Munde bekennt man, um dadurch gerettet zu werden. Sagt doch die Schrift: "Keiner, der auf ihn sein gläubiges Vertrauen setzt, wird sich enttäuscht sehen."
Predigt: Liebe Glaubensgemeinde,
"Das Rechttun, das in dem Glauben besteht" - diese Aussage birgt gleich mehrere Hinweise in sich. Der erste Hinweis: Glaube an sich ist positiv und leitet hin zum Rechttun. Der zweite Hinweis: Jeder Glaube ist unablässig auf Rechttun und moralisch vertretbares Handeln zu untersuchen! Zusammengefasst können wir sagen: Der rechte Glaube führt uns weiter!
Ich stelle eine Frage. Sollte es der Ehrgeiz von Christen sein, als eine Art Wettbewerb gegeneinander anzutreten? Nun, wer könnte Christus alleine für sich beanspruchen? Wer glaubt, er hätte die Aufmerksamkeit des Herrn exklusiv für sich verdient? Haben wir Würdigkeit zu vergeben, oder ist es nicht GOTTes Kunst, den individuellen Wert der persönlichen Religiosität zu bewerten?!
"Mache einfach du dein Ding!", riet mir einmal ein Geistlicher und er fügte erklärend hinzu: "Verausgabe dich nicht, auf der Leiter zum Himmel um den besseren Platz zu rangeln." Ich habe verstanden: Lebe im Hier und im Jetzt und sei heute ein guter Christ, soll das wohl heißen. Keiner von uns, meine Lieben, mache sich Sorgen um das Geschehen im Geistigen und wer da wo und in welcher Verfassung sein dürfte. GOTT hat die Hauptverantwortlichkeit und weiß wohl alles bestens zu richten - und zwar für jedes einzelne Geschöpf! Darauf können wir felsenfest vertrauen. Alles ist bestens geregelt!
Hier, diese Welt ist unser Prüfhort. Da, wo wir hingestellt sind, haben wir uns zu bewähren. Der Himmel bedarf unserer Ideen und Eingriffsversuche nicht und die Unterwelt, das Totenreich, ist von uns nur insofern zu beeinflussen, dass wir dem entkommen dürfen...
Das Ziel ist der Weg und der Weg, den Jesus Christus uns gelegt hat, der sollte uns interessieren. Jedes innere und äußere Abheben aber kann dazu führen, den Weg zu verlieren.
“Die Erfüllung der Verheißung" steht dicht, sehr dicht an unserer Seite; weil die Kraft Gottes mit uns ist und diese Kraft uns den Sieg in greifbare Nähe rückt. Dabei ist unser Reden sehr wichtig. Unser Mund kündet unsere Einstellung und was wir sagen, weist uns als Bemühte oder Säumlinge aus.
Du redest wie du denkst, du denkst was du fühlst und du fühlst wie du bist!
Also kommt es doch darauf an, unsere Gefühle, unsere Empfindungen zu überprüfen. Wenn sie bestimmend sind und Ausdruck unseres Ichs, dann lohnt es sich bester Stimmung zu sein; ja dann wäre es unklug, sich innerlich in dunklen Gefühlen zu baden. Wir alle können gute Gefühle ständig beanspruchen: Dankbarkeit ist solch ein gutes Gefühl, Freude und Frohsinn, eine positive Denkweise, aber auch Demut und - was zweifelsohne für die meisten von uns ersehnenswert ist: Zufriedenheit.
Das, was wir sind, tragen wir demnach im Herzen. Das gute Herz ist das gläubige, das liebevolle und das freizügige! Die unguten Elemente im Herzen sind Zweifel, die an uns nagen, Boshaftigkeit und Kleinlichkeit, um nur einige zu nennen.
Wir predigen jedoch das Gott gehörende Herz, das treue und Christus empfangende, ein Herz, das anderen in Güte und Frieden offensteht. Wer so glaubt, bekennt unseren Herrn Jesus Christus, denn er war und ist die verkörperte Liebe der Allmacht. Er, der siegreiche Sohn Gottes, wurde nach seinem Triumph aus dem Totenreich herausgeführt und es ist dieser Weg der Freiheit, der auch uns geöffnet ist. Denn wer mit Christus ist, läuft in seinen Spuren und nimmt letztendlich Anteil an der Herrlichkeit des Herrn.
Wir sind, meine lieben Brüder und Schwestern, nicht nur gerettet, nicht nur von der Erlösung erfasst, sondern Gott, der alliebende selbst, reicht uns Seine Hände in Freundschaft! Wenn wir jetzt kurz überlegen, wie sehr wir mit unserer Freundschaft womöglich geizen, dann fühlen wir uns beschämt; denn was gibt es Größeres, als des Höchsten Freundschaft zu erhalten?
Etwas aber wird dafür von uns erwartet: Unser Bekenntnis zu dem, der uns durch sein Leiden freigekauft hat - das Bekenntnis zur Taufe. Damit sind wir wieder unter dem Banner Christi versammelt, erfreuen uns seiner Herrschaft und dürfen leben. Dies sollte jeder gerne mit seinem Munde bestätigen, damit das innere Taufgelöbnis nicht verborgen bleibt. Unser Reden möge anderen Mut machen, den Weg der wunderbaren Rettung unseres Geistes, den wahren Weg des Heils, wie wir wissen, ebenfalls aufzunehmen. Dies sind wir, denke ich, dem schuldig, der uns erlöste.
So sei denn unsere Rede: Ja, ich bekenne mich zu meinem König und Erlöser, Christus Jesus. Er schließt jede Enttäuschung aus und rechtfertigt jedes Vertrauen, jedes!
Und dafür wollen wir nun danken...