Röm. 8:31-35
"Welch einen andern Schluß könnten wir nun aus diesen Tatsachen ziehen, als den: "Wenn Gott für uns ist, wer könnte dann noch gegen uns sein? Wenn er nicht einmal seinen eigenen Sohn schonte, sondern ihn für uns alle dahingab, wird er uns dann zugleich mit ihm nicht auch alles andere aus Erbarmen schenken?" Wer könnte gegen die von Gott Erwählten als Ankläger auftreten? Etwa Gott selbst? Aber der macht sie ja zu seinen Freunden. Wer wollte sie verurteilen? Etwa Christus? Aber der ist es doch, der für sie starb; und, was noch mehr ist, der für sie aus dem Totenreich zurückkehrte; der auch zur Rechten Gottes sitzt, und der mit seiner Fürbitte für uns eintritt, wer könnte uns also von der Liebe Christi trennen? Etwa Trübsal oder Bedrängnis? Verfolgung oder Hunger oder Mangel an Kleidung? Todesgefahr oder Henkerbeil?"
Predigt:
Ihr, liebe Gemeinde, wisst wovon da der Apostel Paulus spricht. Denn wir alle kennen das Gefühl aufkommenden Zorns oder fühlen uns ohnmächtig, wenn wir in einer Sache ungerecht behandelt oder angegriffen werden.
Die Welt, liebe Glaubensgeschwister, ist aber nicht gerecht. Die Welt kennt keine Rücksicht, sie ist nicht friedlich und schert sich kaum um deine Empfindsamkeit. Unsere Welt liegt tatsächlich in geistiger Nacht - und wer sich aufmerksam umschaut, der sieht, wie sich deshalb Menschen an ziemlich jedem und allem stoßen.
Stell dir vor, jemand bietet dir einen absolut sicheren Schutz an; jemand bietet dir eine Hilfe, die allem und jedem gewachsen ist! Du musst nur ja sagen, nur dieser Kraft vertrauen - ehrlich und treu zu ihr sein. Na, so frage ich, ist das ein Angebot?
Es gilt!
Niemand anderes als Gott selbst bietet sich uns, bietet sich dir als Behüter und Helfer an. Bist du für Ihn, ist er für dich. Bist du Ihm treu, ist Er großzügig zu dir. Hast du Aufregung, glättet Er die Wogen. Ist jemand gegen dich, lässt er für dich kämpfen. Nichts anderes sagt uns die heutige Lesung und es gibt nur eine Auslegung dafür: "Wenn Gott für uns ist, wer könnte dann noch gegen uns sein?"
Gottesdiener aus allen Epochen bezogen, wie Martin Luther, ihre Stärke und Geborgenheit aus dem Zutrauen an die höchste Macht: "Ein feste Burg ist unser Gott, ein gute Wehr und Waffen". Er hilft uns frei aus aller Not".
Solchen Worten können wir uns getrost anschließen.
Tiefschläge im Leben möchten einen schwächen, möchten dazu verleiten Fehler zu begehen. Und doch sind es Prüfungen die uns erlauben zu beweisen, was wir an Glauben in uns haben. Es ist eine wunderbare Wahrheit, dass wir niemals überfordert werden können. Liebe Gemeinde, das ist ein geistiges Gesetz! Wir sind es, die sich Grenzen setzen und wir sind es, die wir uns den widrigen Umständen oder dem "Schicksal", wie manche sagen, ergeben. Wenn wir es also sind, die sich für schwach erklären, dann sind wir es auch, die es in der Hand haben sich wieder zu erheben!
Wer je an Gott gezweifelt hat, den muss das stärkste Argument, welches Paulus anführt, von der Verlässlichkeit Gottes überzeugen. Wenn Er, das höchste Wesen, noch nicht einmal seinen eigenen Sohn schonte, sondern diesen uns hingab, warum sollte Er dann mit irgendetwas anderem kleinlich sein? Die Gründe Gottes sind klar: Erbarmen!
Baue also auf Gott, wisse dich durch Ihn beschützt. Das nimmt dir jede Angst vor Einschüchterungsversuchen und lässt dich auch in Frechheiten die Ruhe bewahren.
Du wirst mutiger sein, mit diesem höchst mächtigen Rückhalt, dessen, ich sage es noch einmal, du dir ganz sicher sein kannst; du musst es nur zulassen.
Aus Seiner Liebe schenkt Gott uns Sein Erbarmen, weil wir uns doch oft als so hilflos, manchmal unfähig oder ungeschickt erweisen. Und wenn du nicht die Kraft zu vertrauen aufbringst, schenkt Er dir erstrecht Sein Erbarmen, denn dann brauchst du es besonders.
Sprich mit Ihm, sage Ihm was dich bedrückt. Suche nicht nach schönen Worten, sondern öffne unverkrampft und einfachst dein Herz. Er wird dich verstehen und möchte nur etwas in dir entdecken: den guten Willen! Den sollst du haben - mehr brauchte nicht zu deinem Glück. So bescheiden ist unser aller Gott...
Wenn jemand gegen dich als Kläger auftritt, dann erforsche dich ehrlich, ob an dir eine Schuld ist. Wenn ja, gebe es zu - bereinige es mutig und ungeschminkt.
Die Gotteskraft tritt nur an die Seite der Einsichtigen, nicht an die Seite der Uneinsichtigen und Selbstgerechten. Daran denke.
Oh ja, noch immer gibt es welche, die wegen ihres Glaubens zu leiden bekommen. Für sie tritt jemand ein, der selber größtes Leid erfahren und ertragen hat - aus Liebe: Christus, Jesus Christus. Dem Gerechten, dem Unschuldigen, dem Verfolgten, dem Bekennenden, all denen steht kein anderer als der zur Seite und verwendet sich für sie, der "Zur Rechten Gottes sitzt und der mit seiner Fürbitte für sie eintritt." Wer sich derart treu und zuverlässig für uns einsetzt, der ist allemal unser Freund! Also bin ich froh und deshalb ein glücklicher Mensch, Christ oder Christin zu sein. "Wer könnte uns also von der Liebe Christi trennen?", wird heute die Frage gestellt? Etwa eine innere Betrübnis? Christus ist das Licht für mich. Bedrängnis? Christus sorgt für Freiraum um mich, sprengt alle Fesseln. Ist’s die Verfolgung, die mich erkalten lassen kann? Christus ist der beste Hort - in ihm bin ich geborgen und sicher. Und gegen Neider und niedere Elemente, setzt er sich als unser Anwalt ein. Er, Christus ist das lebendige Brot, er ist mein Versorger in allem. Denn er, der Heiland und König, ist die Tat Gottes und Gottes Liebe und Fürsorge für und um uns, kommen uns durch ihn, den Sohn Gottes, zugute. Welche Großzügigkeit, die uns da der Himmel bietet:
Lasst uns danken dafür...