Röm. 8:1-5
"So kommt also für die, welche in der Gemeinschaft mit Christus sind, kein Verdammungsurteil mehr in Frage: Denn die Rechtsordnung im Reich der Geisterwelt, die in Gemeinschaft mit Christus Jesus lebt, befreite mich von der Rechtsordnung, die im Reiche der Sünde des Abfalls und des geistigen Todes der Trennung von Gott herrscht, was das Mosaische Gesetz nicht fertigbrachte, weil es sich den irdischen Gelüsten gegenüber als zu schwach erwies, das hat Gott fertiggebracht. Er sandte seinen eigenen Sohn in einem irdischen Leibe gleich dem der anderen sündigen Menschen.
Er sandte ihn um der Sünde des Abfalls willen und fällte durch ihn das Vernichtungsurteil gegen die Herrschaft, welche diese Sünde in allem Irdischen führte, damit die Forderung des Mosaischen Gesetzes bei uns erfüllt würde, die wir nicht so leben, wie es den irdischen Gelüsten entspricht, sondern so, wie ein Geist Gottes uns leitet. Denn die irdisch Gesinnten sind bloß auf das Irdische bedacht, die aber von einem Geiste Gottes geleitet werden, sind auf das bedacht, wozu dieser Geist sie anleitet."
Predigt:
Der Mensch entscheidet sich im Verlaufe seines Lebens für alle möglichen Gemeinschaften, liebe Glaubensgemeinde. Doch unser Geist trägt in sich die Sehnsucht nach der wahren Gemeinschaft, für die unsere Seele bestimmt ist: die Gemeinschaft mit Gott! Christus ist hierfür der autorisierte Träger unserer Hoffnung, unseres Strebens, unserer Erfüllung. In Gemeinschaft mit ihm stehen wir außerhalb der Gefahr der Verdammnis! Dies zu verstehen, erlaubt uns den Namen Christ oder Christin zu tragen.
Wir wollen leben, wir atmen und dafür benötigt unser Körper Sauerstoff. Auch wenn wir im Leben Rückschläge, Niederlagen, Tiefschläge erfahren und unsere charakterliche Verfassung mit Kerben und Mängel versehen sein sollte, auch wenn wir uns als schwach und verführbar erweisen, so sind wir doch auf das ewige Leben ausgerichtet. Wir sind nicht für den Niedergang bestimmt, sondern für die Freiheit unserer Seele, für das ewige Leben, meine Brüder und Schwestern. Damit der Geist durchzuatmen vermag, ist die Gemeinschaft mit Christus wie Sauerstoff: Und wer sich von Christus trennt, erstickt! So deutlich muss uns dies vor Augen geführt werden. Das "Verdammungsurteil" sind Handschellen, die jede gefallene Seele an das Totenreich bindet. Jesus Christus löste unser aller Handschellen durch sein Leben hier auf Erden, durch seinen Kreuzestod und letztlich durch seinen siegreichen Kampf gegen Luzifer. Der Heiland baute diese Brücke, über die wir nun in christlicher Gesinnung gehen und damit die "Sünde des Abfalls" hinter uns lassen.
Lasst uns verstehen, wie entscheiden! dabei unser eigener Wille ist und bleibt. Gibt es doch zwei Rechtsordnungen. Beide sind geistig angesiedelt und greifen doch in unser irdisches Leben ein. Es ist der ständige Kampf um die Seele, das Werben, das Locken, die Versuchung, das Täuschen und Lügen auf der einen Seite. Diese niederen Vorgänge unterstehen der Rechtsordnung von unten! Auf der anderen Seite gibt es die heiligen Kräfte, die, die in Gemeinschaft mit Christus stehen; sie mahnen und warnen, sie trösten und heilen, sie führen und schützen. Sie sind treu und geduldig, verständig und gerecht und darauf abgestellt, uns vor dem Ertrinken in "irdischen Gelüsten" zu bewahren. Für sie gilt und für uns sollte gelten die Rechtsordnung, nach der auch Gott der Gerechte sein Urteil fällt. Wir, meine lieben Glaubensgeschwister, unterwerfen uns nur der lichtvollen, der guten Rechtsordnung; und welche diese ist und wie diese zu sein hat, lehrte uns Jesus Christus unser Herr.
Diese Rechtsordnung ist auf Liebe aufgebaut, auf die Gottestreue des Geschöpfs: "Liebe Gott über allem!" und sie setzt dem einen zweiten Grundsatz gleich: "Liebe deinen Nächsten wie dich selbst!" Keine Frage, dieser Rechtsordnung wollen wir uns verschreiben und diesem Anspruch wollen wir versuchen gerecht zu werden. Ja, es zählt immer der Versuch, das Wollen und dieses Wollen garantiert durchaus nicht den sicheren Erfolg. Das ist, woran viele ehrgeizige Menschen, viele Christen scheitern: Sie lassen sich keinen offenen Ausgang im Bemühen, sondern meinen, das Gute in sich, an sich und um sich erzwingen zu müssen. Geschwister, mit Zwang ist nichts getan, glaubt es mir. Es leidet die Freude am Weg darunter. Ohne Freude wirst du die Heimkehr nicht schaffen können, denn wer verkrampft, wer sich selbst unbarmherzig in die Knie zwingt, wer sich geißelt und nicht den Mut hat, sich zu seiner Fehlerhaftigkeit zu bekennen, der, meine Lieben, verkennt die wahre menschliche Natur, und die ist von Unvollkommenheit geprägt. Bedenken wir doch: nur Gott ist vollkommen, nur er ist fehlerfrei. Wir aber haben uns noch zu vervollkommnen und dies ist kein Vorgang, der sich nur Geradeaus richtet!
Deshalb darf ich an dieser Stelle nochmals wiederholen: Der gute Wille zählt. Es zählt, sich nach einem Versagen, einem Sturz also, sich immer wieder zu erheben. Gott unterstützt die Selbstüberwindung, den ungebrochenen Willen, ein besserer Mensch werden zu wollen.
Wer sich da überschätzt, macht sich einsam, denn er glaubt die Hilfen und Helfer, geistige wie irdische, nicht zu benötigen und stößt sie weg. Damit ist er alleine gelassen - oder nein! - er gibt sich mit diesem Übermut üblen Kräften preis und droht zu deren Spielball zu werden!
Deshalb ist unsere Lehre, die uns Brüder und Schwestern sein lässt, die Gemeinschaft mit Christus und damit das Miteinander als Gleichgesinnte empfiehlt, richtig.
Die Mosegesetze, der Dekalog, die zehn Gebote Gottes, markieren klar die Grenzen auf, was zu tun und zu lassen ist. Nicht mehr und nicht weniger! Das Gesetz regelt die Ordnung, das Gebot sagt wie du dieser Ordnung gerecht wirst. Mit deiner Bereitwilligkeit, trittst du in die Forderung ein; auch hierbei: nicht mehr, nicht weniger! Es formiert sich die Sünde immer dann, wenn eine Forderung Gottes unerfüllt bleibt oder das Gebot übertreten wird. Also gab uns Gott Bestimmungen, die uns genau aufzeigen, was Versündigung ist. Dies sollten wir verstehen. Wer sich versündigt, wer das Gesetz übertritt, hat unangenehme Folgen zu erwarten. Dies ist wie bei irdischen Gesetzeswerken. Gute Menschen sind wir deshalb noch lange nicht. Auch das sollten wir verstehen. Bist du etwa ein guter Staatsbürger mit Auszeichnung, nur weil du bei rot nicht über die Ampel fährst?
In seiner Schwachheit und Verführbarkeit, bricht der Mensch die Gesetze, missachtet die Gebote. Dies hält sein geistiges Gewand dunkel.
Gegen diesen Jammer setzte Gott der Herr seinen Sohn: Jesus Christus entgegen. Auf unserer Erde, die dem Machtbereich Luzifers angehört, soll ein Mensch beweisen, allen Versuchungen des Bösen widerstehen zu können. So geschah es und deshalb haben wir mit diesem Jesus aus Nazareth ein Vorbild, einen Weg gefunden, wie wir es ihm gleichtun können.
Diesem Weg sind Hilfen und Helfer zugeteilt; wie Jesus sie gem. Joh.14,26 versprach: die heilige Kraft, jene geistige Macht, die ihm Untertan und mit ihm ist und uns zugeteilt ist, uns in die Erlösung zu begleiten. Deshalb, meine lieben wegbegleitenden Geschwister, ist es angebracht, in uns dieses Halleluja zu haben, diesen Siegesruf Jesu Christi!
"Die aber von einem Geiste Gottes geleitet werden, sind auf das bedacht, wozu dieser Geist sie anleitet." So haben wir es heute vernommen und indem wir uns dieser gottgesegneten Leitung anvertrauen, unterscheiden wir uns von denen, die "bloß auf das Irdische bedacht" sind.
Wir sind dem verpflichtet, dem wir uns zusprechen. Du hast in jedem Moment deines Lebens die Wahl, deine Seele nach unten zu drücken, oder nach oben zu heben. Wie immer wir uns entscheiden: Wir sind der jeweiligen Rechtsordnung Untertan und werden demgemäß nach Regeln gerichtet werden, deren Rechtsbasis eine dunkle oder eine helle ist.
Christen brauchen keine Angst zu haben und sollten die Unsicherheit nicht kennen. Denn wenn du dich an Jesus Christus hältst, wenn de dem lebst, was er lehrt und aus dem lernst, was er dich erfahren lässt, dann geschieht dir nichts. An seiner Hand geleitet er uns alle ganz sicher dem Reiche Gottes zu. Ganz sicher.
Gott die Ehre!