Röm. 2: 5-13
"Bleibt dein Herz hart und verstockt, so häufst du dir Strafe auf Strafe, die an jenem Tag dich treffen wird, an dem dass Strafurteil Gottes vollstreckt und seine Rechtsprechung als richtig sich erweisen wird.
Dann wird er einem jeden vergelten nach seinen Werken: zukünftiges Leben denen, die Ruhm, Ehre und Unsterblichkeit durch Ausdauer im Guten zu erlangen suchten; - bittere Strafe dagegen denen, die aus Selbstsucht der anerkannten Wahrheit widerstrebten, aber jedem Antrieb zum Bösen nachgebe. Trübsal und qualvolle Angst wird über die Seele eines jeden kommen, der das Schlechte tut; in erster Linie des Juden, aber auch des Nichtjuden; dagegen Herrlichkeit, Ehre und Friede über den, der das Gute vollbringt; zunächst über den Juden, aber auch über den Nichtjuden; denn bei Gott gilt kein äußeres Ansehn der Person. Wer also ohne Kenntnis des Mosaischen Gesetzes gesündigt hat, wird in den geistigen Tod sinken, ohne daß dabei das Mosaische Gesetz zur Anwendung kommt; und wer trotz der Kenntnis des Mosaischen Gesetzes sündigte, wird die in diesem Gesetz vorgesehene Strafe erhalten. Denn nicht die Kenntnis des Gesetzes macht jemand Gott wohlgefällig, sondern die Befolgung des Gesetzes verschafft ihm das Wohlgefallen Gottes. "
Predigt:
Liebe Gottesdienstgemeinde,
mit diesen Worten wollen wir heute herausfinden, was uns das Wohlgefallen Gottes sichert und was vor den Augen Gottes wenig zählt.
Gott der Alliebende geizt nicht mit Gaben und schon gar nicht mit geistiger Versorgung. Er reicht auf vielfältige Weise unserer Seele die hochwertigste geistige Nahrung, die es gibt: Seine Liebe! Alles was Gott dafür erwartet, ist die Abkehr vom Schlechten.
Wenn wir aus uns einen neuen Menschen zu machen gedenken, ist dies gewiß keine leichte Angelegenheit; der Vorgang - gepflastert mit allen möglichen guten Vorsätzen - zieht sich hin und hin und manchmal meinen wir, es könne so gar kein guter Mensch aus uns werden. Je nach dem, wie hoch wir unsere Ansprüche stellen. Manch einer betrachtet es als einen großen Fortschritt, ab und an das Lügen sein zu lassen. Bis hin zur grundsätzlichen Wahrheitsliebe ist’s dann freilich noch ein größerer Schritt. Aber immerhin! Andere von uns wiederum nehmen sich vor, in größtem Bemühen in den Spuren unseres Herrn Jesus Christus zu wandeln und leben recht bewußt in dieser Anstrengung und achten womöglich tagtäglich darauf, in allem das gute Gewissen dominieren zu lassen. Das ist natürlich ein gewaltiges Werk und eine wahrlich beachtliche Lebensaufgabe. Im Grunde aber ist es jenes Christsein, das uns Jesus in all seinen Lehren anempfahl!
Nun, wie sehr sich der einzelne auch die Ziele vorlegt, in beiden Fällen ist das gute Bemühen gegeben. Und das zählt! Dabei braucht sich keiner zu überfordern, noch sollte sich jemand unterfordern. Sich zu fordern, das ist wichtig für unseren Fortschritt!
Was Gott keinesfalls gefällt und auch hart kritisiert wird, ist Verhärtung des Herzens und Verstocktheit! Der "kleine" Trotz, so möchte ich es nennen, packt uns alle mal; dann wollen oder können wir etwas nicht verstehen und wehren uns gelegentlich auch gegen gutgemeinte und sogar funktionierende Hilfen. Solange wir aber die Kraft beweisen, uns dem Trotz, dem Widerstand oder gar der Lieblosigkeit zu entwinden, spricht unterm Strich die positive Einsicht für uns. Angeprangert wird jedoch die bleibende Verstocktheit, das bewußte Querstellen gegen alles, was doch der Seele dienen möchte. "Dann häufst du Strafe auf Strafe" auf und - glaubt mir, meine Brüder und Schwestern, Gott vergißt nichts!
Vermeiden wir also das Strafurteil Gottes; mehr noch, erwerben wir uns die "Unsterblichkeit durch Ausdauer im Guten!
Der immer noch schnellste Weg dahin, sind gute Werke. Die aber verschenken sich nicht. Bequemlichkeit, Ignoranz, Gelegenheitsgüte, Hinausschieben oder Schwätzerei schaffen nicht ein wirklich und anerkennenswertes 'gutes Werk'.
Spekulanten aber seien gewarnt: Wer vorsätzlich des Ruhms und der Ehre wegen vorgibt ein "guter Mensch" zu sein, übersieht, daß seine Seele und mit ihr alle Motive und Beweggründe das eine oder das andere zu tun, vor Gott wie ein offenes Buch ist. Mitmenschen mögen getäuscht werden können - Gott aber nicht, und Seine Meinung ist schließlich ausschlaggebend, wenn wir vor prüfenden Augen einst beurteilt werden.
Wer von uns wünscht sich denn "Trübsal und qualvolle Angst"?! Wer wünscht sich schon dem geistigen Tod anzugehören? Doch dies wird unweigerlich über jene kommen, die "das Schlechte tun". Wohlgemerkt, die Vorsätzlichkeit spielt eine entscheidende Rolle! Sünde ist das gewollte schlechte Tun! Schon deshalb ist es ein Trugschluß, von "verzeihlichen Sünden" dann zu sprechen, wenn sie absichtlich begangen werden.
Dazu, meine Lieben, gehört auch die sog. "Notlüge"! "Bei Gott gibt es kein äußeres Ansehn der Person." Unser Seelenspiegel ist demnach unsere "Kennkarte" und keine noch so bestechende Äußerlichkeit bringt Gottes Gerechtigkeit aus der absoluten Korrektheit. Jude, Nichtjude, wer auch immer sich an "seinem" jüngsten Tag zu offenbaren hat, wird nur nach dem bewertet, was er Gutes oder Schlechtes getan oder unterlassen hat, und zwar gewollt. Dafür hat uns Gott diese einfach wunderbare Option eingeräumt: uns selber für oder gegen eine lichte oder dunkle geistige Zukunft zu entscheiden. Wie heißt es so trefflich: "Wie man sich bettet, so liegt man!" Wir sind hier nun beisammen, um gemeinsam in uns zu gehen und uns willentlich und wissentlich von allem zu verabschieden, was uns eine im Gesetz Gottes vorgesehene Strafe einbringen würde. Vollbringen wir also das Gute und tauschen wir manche Last, Selbstüberwindung, manchen Aufwand und manches Unverständnis von anderen, einfach gegen Gottes Entgelt ein: Herrlichkeit, Ehre und Friede gibt es zu verdienen. Und genau deshalb sind wir doch hier, um den sicheren Weg zu erfahren, diese Himmelsgaben für uns zu gewinnen. Wobei wir doch wissen, liebe Gemeinde, dass der bemühte Mensch, der ernsthafte Christ, bereits auf Erden seinen inneren Frieden verliehen bekommt. "Ein gutes Gewissen, ist ein sanftes Ruhekissen", um bei alten Wahrheiten zu bleiben.
Interessant auch, wie sehr die Gerechtigkeit Gottes auf die Kenntnisse des einzelnen Rücksicht nimmt. Das geistige Leben freilich erfährst du nur in der Liebe Jesu Christi, mit ihm und durch ihn. Ohne ihn ist der geistige Todeszustand nicht zu vertreiben: Er ist das Leben, wie wir gelernt haben. Die Mosaischen Gesetze, das Gesetzeswerk Gottes hat nicht jeder auf unserer Welt zur Kenntnis genommen, bzw. zur Kenntnis nehmen können. Bedenken wir bitte die Globalität des Menschseins und die vielen "Wohnungen", die diese Erde für Menschenkinder bereithält.
Die Unkenntnis für sich, wird nicht angelastet. Das ist die Weisheit der Allmacht. Wer jedoch in Kenntnis steht, hat sich demgemäß zu verantworten. "Unwissenheit schützt vor Strafe nicht", so unsere irdische Rechtsordnung. Das Geschenk des Wissens aber - und wer möchte bestreiten, dass Gottes Regelungen kein Geschenk wären! - dieses Geschenk enthält für jeden das, was er verdient: bei Mißachtung und bei Beachtung. Die Kenntnis eines Gesetzes, ruft noch längst nicht das Wohlgefallen Gottes hervor. Das, so bedenkt meine lieben Glaubensgeschwister, ist zu wenig! Die Kenntnis , das ist die Theorie, die Umsetzung, das steigt wie Wohlgeruch zum Himmel. Und wenn du alle Gebote und Gesetze Gottes in einem Vorsatz zusammengefasst haben möchtest, dann widme dich eifrig den hohen Liebesgeboten: Gott zu lieben über allem und den Nächsten wie dich selbst.