Röm. 10:4-11

"Ziel und Zweck des Mosaischen Gesetzes ist ja nur, zu Christus zu führen; und nur wer an Christus glaubt, erlangt die Freundschaft Gottes. Darum schreibt Mose, dass nur derjenige in ihrer Mitte das geistige Leben haben werde, der die Forderung des Rechttuns erfülle, die das Mosaische Gesetz an ihn stellt.  Doch das Rechttun, das in dem Glauben besteht, ist in folgenden Worten angedeutet: "Denke nicht in deinem Herzen: wer wird in den Himmel hinaufsteigen? - nämlich, um Christus herunter zu holen; oder: wer wird in die Unterwelt hinabgehen? - nämlich um Christus aus dem Totenreich heraufzuholen." Doch was antwortet darauf die Schrift:   "Dicht  an  deiner Seite  steht die Erfüllung der Verheißung; in deinem Munde ist sie und in deinem Herzen hast du sie", - nämlich die Verheißung vom Glauben, die wir predigen. Denn wenn du mit deinem Munde Jesus als den Herrn bekennest und in deinem Herzen glaubst, dass Gott ihn aus dem Totenreich heraufgeführt hat, so wirst du gerettet werden.
Denn mit dem Herzen glaubt man,  um  dadurch die Freundschaft Gottes zu erlangen; und mit dem Munde bekennt man, um dadurch gerettet zu werden. Sagt doch die Schrift: "Keiner, der auf ihn sein gläubiges Vertrauen setzt, wird sich enttäuscht sehen."


Predigt:

Liebe Gemeinde, sagen wir nun zu den 'Mosaischen Gesetzen' einfach die 10 Gebote GOTTes! Bist du denn bereits ein guter Mensch nur, weil du die 10 Gebote einhältst? Fern der groben Versündigung: ja; doch   um ein guter Mensch zu sein, braucht es mehr! Die 10 Gebote sind ein Regelwerk, das einzuhalten die Mindestleistung ist. Vergleichen wir es mit der Straßenverkehrsordnung. Nur weil du bei rot an der Ampel stehen bleibst, bist du noch kein besonders guter Bürger. Doch wenn du alten Menschen behilflich bist, über die Straße zu gehen, dann, ja dann hast du schon etwas mehr getan, als die unbedingte Pflicht. Du hast dich fürsorglich um den Nächsten gekümmert - und genau das ist es, was die 10 Gebote, was die Mosaischen Gesetze nach wie vor bezwecken: sie  führen  der Nächstenliebe zu und  damit führen sie Christus, der Verkörperung der Nächstenliebe, zu.

Mit Christus, meine lieben Brüder und Schwestern, erlangen wir die Freundschaft GOTTes. Wer von uns möchte nicht Freund oder Freundin GOTTes sein? GOTT ist ein treuer Freund; das merkst du, wenn du mit Ihm bist. Wer die "Forderung des Rechttuns" nicht wenigstens mittels Einhaltung der Gesetze zu erfüllen bereit ist, wird das geistige Leben nicht haben können.  Denn das geistige Leben, das, was  wir doch alle anstreben, entwickelt sich aus der Liebe zu GOTT und dem Nächsten!
Wir dürfen uns Gläubige nennen. Doch was ist Glaube? Das Evangelium gibt darauf eine sehr interessante Antwort:  "Denke nicht in deinem Herzen: wer wird in die Himmel hinaufsteigen? - nämlich, um Christus herunter zu holen;  oder: wer wird in die Unterwelt hinabgehen? - nämlich um Christus aus dem Totenreich heraufzuholen." Wir sind damit aufgefordert, uns um Christus keine Sorgen zu machen. Christus hat sein Erlösungswerk zugunsten der gefallenen Schöpfung erfolgreich erfüllt. Er war in der Unterwelt, er hat Luzifer besiegt und diese Ära hinter sich. Wir aber haben diesen Sieg jeden Tag noch zu beweisen: durch Abwehr gegen alles Niederträchtige, durch Festigkeit in unserem Glauben, durch Standhaftigkeit gegen jegliche Verführung! Wir machen uns also auf den Weg aus der Unterwelt: darauf haben wir uns zu konzentrieren und das ist der Sinn des Glaubens.

Christus jedenfalls muss nicht vom Himmel herunter geholt werden, denn er ist da! "Dicht an deiner Seite steht die Erfüllung der Verheißung: das heißt, liebe Gemeinde, die Erlösung ist mit dir, jederzeit, denn jeder gute Schritt den du tust, jeder Teil deiner Frömmigkeit, jedes gute Werk erfüllt ein Stück die Verheißung; die Verheißung, aus der Dunkelheit aufsteigen zu können in das Licht!
"In deinem Munde ist sie und in deinem Herzen -hast du sie, die Erfüllung der Verheißung" so wird uns aufgezeigt.
Ja, wie rede ich. Ist mein Reden eines Christenmenschen würdig? Was trage ich im Herzen? Wie fühle ich?, gut?, zwiespältig?, ungut?...wie fühle ich?
Christus ist uns nahe, denn die Liebe bindet uns an ihn - und er führt uns damit weiter. Jedes gute Wort, vor allem das verzeihende, spricht er mit uns aus. Und der Herr wohnt in den lauteren, gläubigen Herzen. Also werden wir gerettet werden!

GOTT der Herr beurteilt uns nach unserer wahren Natur. Ihn beeindrucken kaum marktschreierische gute Werk, und Täuschungen entdeckt Er sofort. Seine Freundschaft ist das kostbarste, was wir uns wünschen können, denn GOTT ist ein treuer GOTT und wem Er Seine Freundschaft zuwendet, der ist gesegnet.

Meine lieben Brüder und Schwestern, mit der heutigen Lesung sollten wir uns aufgefordert sehen, weniger Christus und seine Position zu erforschen; sind doch er und seine Position in Wahrheit unstrittig. Uns sollten wir erforschen: unsere 'inneren Angelegenheiten' in Ordnung bringen. Wann immer wir das Gute in Absicht  haben:  in  Gedanken, Worten, im Herzen und in Taten, dann ist er uns nahe, er, der uns allen hilft die Verheißung zu erfüllen. GOTT,  Christus, die unsichtbare Kraft ist uns immer und überall nahe. Wir sind es, die die Distanz zu allem, was heilig ist, bestimmen., Es liegt an uns,' wollen  uns die Worte der heutigen Lesung sagen. Und noch einmal: Beachte die Mosaischen Gesetze, betrachte  die 10 Gebote als Fundament. Als Fundament dafür, daraus die Liebe zu GOTT und zum Nächsten weiter und weiter zu entwickeln. Dann, meine Lieben, wird sich keiner enttäuscht sehen. Denn Liebe ist Sieg!

Additional information