Röm.1:25-32

„Sie stempelten die Wahrheit von dem Dasein Gottes zu einem Lügengebilde und erwiesen ihre Anbetung und Verehrung dem Geschöpfe, statt dem Schöpfer, der gepriesen sei für alle Zeiten – Amen. Deshalb gab Gott sie den schändlichen Leidenschaften preis. Das weibliche Geschlecht unter ihnen huldigte dem widernatürlichen Geschlechtsverkehr, anstatt dem natürlichen. Das Gleiche taten die Männer. Sie gaben den natürlichen Verkehr mit dem Weibe auf und entbrannten in wilder Begierde zueinander. Männer verübten mit Männern die Werke der Schamlosigkeit und hatten die Strafe für ihre Verirrung an ihrem eigenen Leibe zu tragen. In dem Maße, wie sie die Erkenntnis Gottes von sich wiesen, ließ Gott sie in eine ehrlose Gesinnung hineingeraten, so daß sie alle Schandtaten verübten. Sie wurden voll Ungerechtigkeit,  Schlechtigkeit, Habgier und Bosheit jeglicher Art; voll Neid, Mordlust, Streitsucht, Arglist und Tücke. Sie wurden Ohrenbläser, Verleumder, Gottesfeinde, gewalttäige und hoffärtige Menschen, Prahler, erfinderisch im Bösen, ungehorsam gegen die Eltern; sie wurden gewissenlos und treulos, waren ohne Liebe und Erbarmen. Sie hatten zwar die Rechtsordnung Gottes kennengelernt, wonach jene den geistigen Tod verdienen, die so etwas tun. Trotzdem verübten sie es nicht nur selbst, sondern zollten auch denen Beifall, die derartiges trieben.“


Predigt:

Gottes Werke, liebe Gemeinde,  liegen mächtig und unübersehbar vor der Menschen Augen. Gott zu leugnen ist genauso töricht, wie sich selbst zu leugnen! Zu höhnen über alles, was mit Gott zu tun hat, ist noch schlimmer. Solche Menschen verneinen schlichtweg die Existent Gottes und erklären darüber hinaus Lügengebilde und ihre Ansichten zu Wahrheiten, womit sich das Geschöpf über den Schöpfer stellt.

Und dann gibt es noch die die „ihre Anbetung und Verehrung dem Geschöpfe, anstatt dem Schöpfer“ erweisen! Das wiederum hat schwerste Folgen und ist wie eine Sturzfahrt in tiefste Schichten schändlicher Leidenschaften.

 Merken wir uns, liebe Glaubensfreunde, dass sich Gott der Herr nicht den Verirrten, Heuchlern oder gotteslästerlichen Naturen einfach entgegenstellt. Es heißt ja: ER „gab sie den schändlichen Leidenschaften preis.“

Nicht etwa, dass Gott ihnen die niederen Leidenschaften und Versuchungen zuteilt bzw. zuführt. Nein, Gott ist kein versuchender Gott! Vielmehr beobachtet ER den freien Willen des Geschöpfs, das den Willen hat, sich dem Schmutz hinzugeben...

Es ist halt, meine Lieben, wie mit kleinen Kindern, die es bevorzugen sich mit Dreck zu bewerfen und sich darin sulen. Irgendwann haben sie es satt und nur noch das Bedürfnis, sich zu reinigen oder sich säubern zu lassen... Bis dahin aber sind sie Schmuddelkinder und auf Dauer  - weiß Gott - nicht glücklich mit ihrem Zustand und Tun.

Die Weisheit Gottes enthält viel Geduld - merken wir das nicht auch an uns?

Es sind ungezügelte Triebe und vielleicht ein Hang zu Abartigkeiten, was sich als schädliche Leidenschaften auswirkt: Das  weibliche Geschlecht unter ihnen huldigte dem widernatürlichen Geschlechtsverkehr, anstatt dem natürlichen.

Das Gleiche taten die Männer in wilder Begierde zueinander  - Männer verübten mit Männern die Werke der Schamlosigkeit..“

 Wir leben alle gemeinsam in einer Welt, die an allen Ecken und Enden Zeichen, wie beschrieben, aufzeigen. Wir alle wissen es.

 Nicht etwa, dass sich die Verfehlenden leise, verschämt, schüchtern oder gar diskret ihren schändlichen Leidenschaften, wie Paulus sie nennt, hingeben; nein, im Gegenteil: laut, aufdringlich, möglichst über Massenmedien und vor aller Öffentlichkeit wird getönt, dass es gut so sei wie es ist und wird darüber hinaus nicht selten der natürlich seiende und sittsame Mensch als altmodisch und zurückgeblieben verhöhnt. Es wird wild drauflosgelebt, ganz wie es beliebt!

Jeder wie er mag, könnte man sagen; des Menschen Wille bestimmt sein Leid und sein Heil. Nichts wird geschenkt, und auch der Irrgang hat seinen Preis! Das ist das Gesetz von Ursache und Wirkung und das ist es, worauf uns die heutige Mahnung hinweist.

Nicht wir haben Kläger oder Richter zu sein, liebe Brüder und Schwestern, denn Gott hat alles bestens im Griff, ganz gewiß!

Gott ist ein gerechter Regulator. Es gilt Seine Verpflichtungen und Ordnungen, die allesamt auf Ihn zuführen, einzuhalten. Je weiter der Mensch Gott aus sich verdrängt, sein Gewissen ignoriert und unreines Tun sein Gebetbuch ist, desto mehr gerät er in die Fänge einer ehrlosen Gesinnung. Das Gesetz des Ausgleichs sorgt für das entsprechende Maß an Wirkung. Dies gilt generell - im Guten wie im Schmerzhaften.

Wer sich in die Sümpfe einer ehrlosen Gesinnung begibt und seine Fehlschritte auch noch verteidigt, läuft Gefahr Schaden zu nehmen und landet in einer Art Teufelskreis. Denn Sünde gebiert Sünde, meine lieben Glaubensgeschwister  - eine Schandtat verführt zur anderen. Was uns heute dazu erklärt wird,   liest sich wie ein Spiegel der Verkommenheit! Ist doch jeder  von uns schon Ungerechtigkeiten begegnet oder musste unter Schlechtigkeiten leiden. Auch unter uns dürfte es Opfer von Habgier oder Boshaftigkeit geben.

 Missgunst und Neid, wer kennt das nicht? Und stöhnen nicht nur Menschen , sondern auch Tiere und Pflanzen unter der Mordlust kranker Gemüter? Streitsucht hingegen gibt es vielleicht in nächster Nähe  - unter Nachbarn oft. Die Welt kennt die Arglist in Feindschaften und eine unvorstellbare Tücke. All dies gehört zu den täglich erlebbaren Auswüchsen unserer Welt.

Was sind das für Menschen, die schlechte Früchte schaffen? Wir erinnern uns:  die, die Wahrheit und Rechttun in den Staub treten! Ihr Verhalten hat sich in all den Zeiten nicht verändert: damals wie heute kennzeichnen sie sich als Ohrenbläser - reden demnach anderen zum eigenen Vorteil nach dem Munde, leugnen Wahrheitsrealitäten  - reden schlecht was gut ist und lassen das Schlechte als gut erscheinen. Selbstlose Nächstenliebe ist ihnen fremd und finden es modern, sich zu Gottesfeinden zu erklären. Ihre Art sich durchzusetzen ist aggressiv und gute Seiten  von Kirchen - die es ja auch gibt, werden vehement bestritten.

Sollte es uns etwa erstaunen, dass in der Aufzählung bedrückender Entgleisungen, von Paulus auch der „Ungehorsam gegen die Eltern“ aufgeführt ist? Nein.

Wer Gottes Elterngebot ignoriert und Vater und Mutter respektlos behandelt und das Wort der Eltern nicht ernst nimmt, möchte sich erst recht nicht um Meinungen anderer Mitmenschen und deren Belange kümmern. Denken auch wir daran, liebe Mitchristen, dass Eltern Eltern bleiben, egal wie alt sie bzw. wir, als Kinder, sind.

Gib du, lieber Mensch, nicht auf, was die Verführten und Abgestürzten aus ihrem persönlichen Repertoir verbannt zu haben scheinen: Liebe, Erbarmen, gute Werke, Sittsamkeit.

Wer nun meint, die Verirrten im Geiste wären einzig zu kritisieren oder gar zu mißachten, irrt  selber! Wie sehr hat der Sünder dein Gebet verdient?! Wer Opfer seiner selbst geworden ist, braucht jede Hilfe, insbesondere die von Oben. Dein Glaube wird gebraucht, unser Christsein ist gefordert. Vergeben sollen wir, wenn wir betroffen sind und uns bereit halten für jedes Gespräch, auch wenn es uns schwerfallen sollte. Wer werfe den ersten Stein? …

 Ausreden hat keiner. Die Rechtsordnung Gottes ist jedem verfügbar und ein jeder kann begreifen, was falsch oder richtig ist. Der  gute Wille, die Bereitschaft verstehen, ja lernen zu wollen, ist freilich maßgebend für den guten Wandel und wird dadurch verstärkt Wohlverhalten ins Gefühl gebracht. Und, meine Lieben, es mangelt auch nicht an Mahnern und mahnenden Lehren, so wie die heutige.

Was lauert ist der geistige Tod. Was dies bedeutet, ist mit: Verlust des Himmelsreiches noch am sanftesten beschrieben! Verdammnis  ist deshalb keine Farce, weil das Übel seinen Preis hat wie alles - und dies gilt Hüben wie Drüben.

Zum Schluss sei noch eine Steigerung persönlichen Fehlverhaltens genannt: es geht darum denen Beifall zu zollen, „die derartiges trieben“, wie der Apostel sagt. Damit macht man sich zum Mittäter, wenn man nicht schon selber im Irrtum gefangen ist, und trägt zudem die Verantwortung dessen mit, was sich aus der Zustimmung ergeben sollte. Keiner darf zum Verführer werden.

Wollen wir jedoch trotz all der Irrläufe, die wir um uns oder vielleicht sogar mittels uns erleben, eines keinesfalls vergessen: Christus ist Sieger - schon seit er nach seinem Kreuzestode Luzifer im Geistigen bezwang; und wir sind in allem was uns verführen und verderben möchte, mit und durch ihn gleichsam Sieger.

Lasst uns deshalb gemeinsam Gott dem Herrn für diese rettende Erkenntnis loben und preisen, über Jesus Christus, Amen.

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