Da wir nun durch den Glauben Freunde Gottes geworden sind, so sollen wir den Frieden mit Gott auch bewahren durch die Hilfe unseres Herrn Jesus Christus.
Durch ihn haben wir auch den Zutritt zu den geistigen Gaben erhalten, die jetzt unser festes Eigentum sind, und können uns der Hoffnung
rühmen, zur Herrlichkeit Gottes zu gelangen. Doch nicht bloß dies, sondern selbst auf unsere Leiden können wir stolz sein, da wir wissen,
daß Leiden Standhaftigkeit bewirken; daß in der Standhaftigkeit sich die
Bewährung zeigt; daß die Bewährung unsere Hoffnung begründet, und daß diese Hoffnung uns nicht täuscht; denn die Liebe Gottes ist ausgegossen in unsere Herzen durch einen heiligen Geist, der uns geschenkt wurde.
Dazu kommt, daß Christus für uns Elende zu einer Zeit starb, als
wir noch Feinde Gottes waren. Sonst im Leben wird wohl kaum jemand für einen gerecht Dastehenden sterben wollen; es ist schon eher möglich, daß einer für jemand sein Leben wagt, der gut zu ihm gewesen
ist. Gott aber beweist seine Liebe zu uns dadurch, daß Christus für uns
starb, als wir noch von Gott abgefallen waren. Um wie viel mehr werden wir also jetzt, wo wir durch sein Blut Freunde Gottes geworden sind, durch ihn von den Folgen unseres früheren Zustandes vollständig befreit
werden. Denn wenn für uns durch den Tod seines Sohnes die Versöhnung mit Gott angebahnt wurde zu einer Zeit, wo wir noch Feinde Gottes waren, wie viel mehr werden wir dann in der lebendigen Gemeinschaft mit ihm unsere endgültige Rettung finden, sobald wir vollständig
mit ihm ausgesöhnt sind. Noch mehr! Wir dürfen uns selbst der Gemeinschaft mit Gott rühmen, die uns Jesus Christus, unser Herr, dadurch vermittelt hat, daß wir durch ihn die vollkommene Versöhnung mit Gott erlangt haben.
Liebe Christengemeinde,
Weihnachtszeit.
Es ist nicht nur die Zeit des Schenkens, des Vergnügens und Ausruhens, sondern auch Gelegenheit, über unser Verhältnis zu GOTT nachzudenken. Darüber nachzudenken, was Er damit getan hat, Seinen hochgeliebten Sohn Christus als Mensch Jesus auf diese Erde zu geben. Er, Jesus Christus, als Pfand für die Verbundenheit des Höchsten, der zur Erlösung der gesamten gefallenen Schöpfung bereit war.
Das Jesus-Kind ist ein lebendiges Symbol für das reine Licht, welches erstrahlt die verschmutzten Seelen wieder zu erhellen: Dem verdunkelten Geist wird dadurch neues Leben verheißen.
Bis wir alle zur diesmaligen Existenz gebracht werden konnten, haben wir einen schier endlos langen Weg hinter uns gebracht! Viele Lebenskreise, angefüllt mit Erfahrungen, Lehrstoff, Rückschläge und Fortschritte. Bis wir jetzt in der Summe all dessen angekommen sind. Dies alles ist im 'Buch des Lebens' festgehalten und jedes Quentchen davon dem Herrn bekannt. In diesem Buch steht auch, dass wir "nun durch den Glauben zu Freunde Gottes geworden sind". Dieser Vermerk steht als der wichtigste, denn er steht für das geistige Leben!
Die Freundschaft Gottes erwartet gewürdigt, erhalten und gepflegt zu werden. Wir sind angemahnt "den Frieden mit Gott zu bewahren", weil der Mensch dazu neigt, Freundschaften zu vernachlässigen, zugunsten eigener Interessen. Das darf hin zu Gott nicht passieren, ansonsten Unfrieden in uns einkehrt und wir ins Abseits geraten. Unser mächtiger und verständiger Helfer ist unser Herr Jesus Christus. Er möchte uns vor Undank, Übermut und Selbstüberschätzung bewahren.
Wie ein guter Vater achtet er auf uns, seine Kinder - sind wir doch "Glieder seines geistigen Leibes" und damit ihm zugehörig! Damit seiner Obhut nichts entgeht, gleichzeitig aber die Gerechtigkeit gewahrt bleibt, setzt er seine heilige Geisterwelt für uns ein. Wie als Erbe von ihm versprochen und über Joh.14:26 ausgedrückt.
Wenn viele Menschen zum Christfest auf Engel schauen - welch Vorstellungen auch immer sie haben mögen -, sollten wir uns an dieses wunderbare Geschenk: den Gottesgeist erinnern und wissen, dass er das Kleid der Liebe trägt und bei uns ist.
Unsere Befähigung zu glauben, wird bereits mit der Freundschaft Gottes bedacht. Das Festhalten an dem Glaubensträger: Jesus Christus, erschließt uns die himmlische "Schatzkammer" und gewährt "auch den Zutritt zu den geistigen Gaben". Mehr noch: Das, was uns an Gaben und Begabungen zufließt, wird tatsächlich zum "festen Eigentum" - gehört also zu uns, bleibt uns. Gottgereichte Gaben, aber auch nützliche Begabungen, sind Gottgeschenke! Sie ungenutzt zu lassen kommt einer Verschmähung gleich, was ein großer, selbstschädigender Fehler wäre.
Sämtliche Zuwendungen aus heiliger Hand sind vorgesehen, um die Hoffnung zu einer Sicherheit avancieren zu lassen, nämlich: "zur Herrlichkeit Gottes" gelangen zu dürfen. Wir streben Gott und Sein Himmelshaus an? Dann sind Demut und Dankbarkeit für empfangene Gaben, der richtige Weg.
über noch etwas ermuntert uns die Lesung nachzudenken - eine weitere Gnade: LEIDEN!
Das, was wir unter "Leid" verstehen, was unserer Assoziation im Zusammenhang damit entspringt, empfinden wir weniger als Gnade oder gar Privileg! Aber mit solchen Geschenken haben wir Probleme!
Gewiß, Leiderfahrungen sind weder angenehm, noch wünschenswert. Und doch erfahren wir über Leid nur das, was nach geistiger Ausrichtung gesetzesmäßig ist. Was uns so schwer ankommt, ist aus der Liebe Gottes geregelt, zugelassen und gereicht. Niemals aber stellt die Leiderfahrung eine Oberforderung dar, es sei denn, der Mensch selbst erklärt sich für überlastet! Leid brennt ab, bereitet einen bereinigten Boden für ein verbessertes, neues Wesen. "In der Not ist GOTT am nächsten" sagt eine Erfahrung. Das kann man beobachten, wenn Leid einen Stoismus, eine vielleicht permanente Gedankenlosigkeit durchbricht oder per Geist "trottende" Menschen aus einem Leichtsinn herausholt. Solange wir mit unseren Lebensumständen zufrieden
sind und mit "Problemchen" einen Kompromiß geschlossen haben, solange alles nach unseren Vorstellungen verläuft, sehen wir keine Veranlassung etwas zu ändern und unser Verhältnis ruht quasi auf Eis.
Aber auch der fehlgeleitete Fluß, der scheinbar unbeeindruckt dahinfließt, hat sein natürliches Flußbett verlassen, was eben nicht ist, wie es sein sollte...
Selbst Nichtgeistchristen,die in etwas anderen Lehrinhalten stehen, kennen das Gesetz von Ursache und Wirkung. Demnach ist kein einziges Leid eine "Schikane", etwas, was zugelassen sein könnte uns zu quälen. Nein, was immer wir an Herausforderungen erhalten, es soll uns positiv verändern, nach geistiger Wertung verändern! -
Immer von der einzigartigen Liebe Gottes ausgehend, muß der Kopf nicht unbedingt begreifen, was es da zu verkraften gibt. Wir entdecken nur Ausdrücke der Weisheit Gottes, dessen Entscheidungen sämtliche geistigen Hintergründe und Bedeutungen in Gänze berücksichtigen! Wir
sollten gar stolz sein, auf dererlei Schwierigkeiten und Unannehmlichkeiten? Allerdings, auch wenn es nicht gerade unserer typisch menschlichen Verwertung und Beurteilung entspricht! Weil uns all dies, was unsere Kräfte - oft bis an die Grenzen - beansprucht, "uns Gelegenheit zur Bewährung gibt." Weißt du denn nicht: "Wen GOTT liebt, den prüft Er"? Aber wir wollen doch vom Höchsten geliebt sein, ergo sollten wir es Ihm überlassen, was Er dazu tut, diesen unseren Wunsch zu erfüllen. Sucht sich der Prüfling die Prüfungsfragen aus? Jede Prüfung wird mit Kraft ausgestattet Hadern wir also nicht, weil wir doch verbesserungswürdig sind und noch zu reifen haben. Im Leid verbirgt sich die Chance, uns zu bewähren, vor allem zu beweisen, dass wir die Kraft! des Glaubens nicht nur theoretisch verstanden haben. Wir dürfen uns bewähren!
Unsere Standhaftigkeit findet darin ihre Bewährung. Wie oft haben wir womöglich die Allmacht schon angefleht, uns in der Standhaftigkeit zu stärken?! Warum also sollten wir nicht die Gebetserhörung erkennen? In der "Not", wenn's schwer ist, den Weg des Vertrauens und der Gnade unbeirrbaren Schrittes weiter zu gehen, hilft uns in den Lichtschein himmlischer Erlösung eintreten. Und diese Kraft und Zweifellosigkeit lässt uns erkennen: "Denn die Liebe Gottes ist ausgegossen in unsere Herzen." Wer da zuleitet, wer auf Würdigkeit des Empfangenen achtet, wer da Zuspruch und Fürbitte leistet, ist der heilige Geist.
Bedenken wir doch, liebe Brüder und Schwestern, dass wir einst "Elende" und Feinde Gottes" waren!
Und da ist Einer, dessen Menschwerdung wir in der Weihnachtszeit so bunt und geschmackshörig feiern, auf diesen Planeten gekommen, die wir Erde nennen, um uns von der Schwerstsünde des Abfalls zu befreien: Jesus Christus, und das, obwohl wir nicht gut oder treu zu ihm hielten, als wir noch unter seiner himmlischen Regentschaft standen. Seine Liebe war und ist größer, als alle Schandtaten dieser und aller Welten es je sein könnten... Freuen wir uns also "von den Folgen unseres früheren Zustandes vollständig befreit" zu werden. Wie wichtigst ist deshalb die charakterliche Reinigung, die Beachtung der Tugenden. Ich will die "Freundschaft Gottes" - du auch?
Wenn sich schon ein Großteil der Christenheit um die Krippe des Jesus-Kindleins drängt, dann sollte auch das Geschenk dem gefeierten Anlass würdig sein. Wir, die wir uns "der Gemeinschaft mit Gott rühmen" dürfen, weil wir uns an Christus festzuhalten bereit sind, dann wäre es angemessen uns in Huldigung des Gottessohnes still - vielleicht außerhalb des weihnachtlichen Trubels - vor dem Höchsten zu verneigen und Ihm die gute Absicht anzubieten immer dann mit Seiner Kraft stark sein zu wollen, wenn wir wieder einmal in eine Prüfphase des Leids geführt werden. Denn wer hineinführt, führt auch wieder heraus...
"Und wenn du denkst es geht nicht mehr, kommt von irgendwo ein Lichtlein her!"
Gesegnete Weihnacht.