Röm. 11:3-6 

Elia erhebt die Klage:

"Herr, man hat deine Propheten getötet und deine Altäre niedergerissen. Ich allein bin übrig geblieben, und nun trachten sie auch mir nach dem Leben?" Wie aber lautete die Antwort, die GOTT ihm durch die Geisterwelt geben ließ?: "Siebentausend Männer" - so ließ er ihm antworten - "habe ich mir übrig gehalten, die ihre Kniee nie vor der Baalsgöttin gebeugt haben.”
 Ebenso ist auch jetzt ein Rest in folge seiner Gnadenwahl übrig geblieben. Ist aber diese Auswahl auf Grund eines Gnadenaktes geschehen, dann erfolgte sie nicht auf Grund von Gesetzeswerken; denn sonst könnte von einem Gnadenakt keine Rede sein."

 


Predigt:

Was, liebe Gemeinde, hat die Klage Elias, dieses großen Propheten, mit uns zu tun? Sehr viel, denn Elia war ein Mensch wie du und ich und wandte sich in seiner Not an GOTT, in der viele Menschen das Wort an den Herrn richten! Elia hatte Angst um sein Leben.  Man kann es wirklich keinem Menschen verdenken, wenn er in einer heiklen Situation um sein Leben bangt; schließlich ist der Selbsterhaltungstrieb der stärkste in uns eingelegte!

Gott, als alleiniger Herr über Leben und Tod, ist in allen unseren Ängsten, besonders freilich dann anzusprechen, wenn's um unser Leben geht. Wer sonst sollte Schutz oder Antwort geben, wie es für uns gut ist?!

Elia erhielt, wie es auch heißt, eine "göttliche Antwort". Nie hat es Gott nötig, sich auf unser Klagen und auch nicht auf unser Bitten einzulassen. Und doch: Gott antwortet!

Liebe Brüder und Schwestern im Herrn: Gott antwortet gerne und durchaus so, dass wir begreifen können was Er uns zu sagen hat. Doch seien wir ehrlich: haben wir nicht die Zugänge, die Kanäle zu unserem inneren Ohr zugeschüttet, verschlossen, ja - vielleicht noch gar nicht entdeckt?
Dabei sind wir doch ständig in irgendeiner Not, in einer Frage, in Problemen. Dann suchen wir unsere "Sicherheit" in irgendwelchen Ratgebern, Mittelchen, Empfehlungen oder Erfahrungen, die allesamt zwar teuer sein mögen, aber letztendlich - wenn überhaupt - nur befristet helfen. "Leget alles, was euch bedrückt, in seine Hand" sagt uns 1.Petr.5, Vers 7. Es heißt aber auch: "So beugt euch denn in Demut unter die allmächtige Hand Gottes!"
Gott hat unser Vertrauen verdient und wenn wir schon mit unseren Sorgen und Klagen, wie Elia, vor Ihn hintreten, dann sollten wir den verbalen Kniefall nicht in unserer Rede vergessen...: "Dein Wille aber geschehe!"
Brüder und Schwester, Gott weiß um die Guten, Er kennt die Standhaften und wenn wir uns noch so alleine fühlen, dann sagt Er uns: Du bist nicht alleine; und wenn du ein treuer, ein frommer Mensch bist, dann sieht Er das und tröstet dich: Ich kenne die meinen!
Diese Erkenntnis wurde auch dem Elia zuteil - mehr noch - der klare Hinweis von Gott, dass auch die Guten und Standhaften, die, die sich nicht von Schlechtigkeit und Niedertracht in die Knie zwingen lassen, von Seiner Gnade erfasst sind!
Dies, meine Lieben, ist eine sehr wichtige Aussage und sie ist auch logisch. Steckt doch in jedem von uns eine gewisse Verführbarkeit, man könnte auch sagen: es menschelt immer dann, wenn  wir  tun,   sagen, denken, sogar fühlen, was nicht vor den Augen Jesu Christi bestehen könnte. Haben wir die unguten Strömungen in und um uns doch erst dann überwunden, wenn wir die himmlische Heimat erreicht haben werden! Bis dahin aber braucht es die Gnade Gottes, diesen permanenten Liebesbeweis des Höchsten. Bevor sich das Geschöpf ganz in Sünde und Mängel verliert, bevor Sünde die Sünde ohne Unterlass gebiert, hebt die Gnade Gottes unseren Kopf über den Wasserspiegel, um ein Bild zu gebrauchen, und wir vermögen wieder zu atmen und werden dadurch in die Lage versetzt, den eigenen Willen und die eigene Kraft erfolgreich zu mobilisieren.
Kein Gesetzeswerk sorgt "automatisch" für die Zuteilung von Gnade, nein, es ist die Liebe Gottes, Teil Seines Wesens, was uns in die Gnade versetzt. Dies lernte Elia, dies lernen wir. Gnade, das ist Stärkung, wenn uns Schwäche überfällt.
Gnade, das ist Unterstützung, wenn wir uns alleingelassen fühlen.
Gnade, das ist die besondere Fürsorge, wenn wir denn mit den ständigen Zuwendungen nicht zurecht kommen.
Gnade, das ist ausgewählt sein, d.h. zu begreifen, wie wunderbar es ist mit Christus gehen zu dürfen.
Gnade ist aber auch das Beschenktsein - mit einer Gabe zum Beispiel oder, wie man früher sagte, mit einem werdenden Kind "in die Gnade" gekommen zu sein. Eine schön ausgedrückte Bewusstwerdung, wie ich meine.
Gnade ist auch Begnadigung. Wenn der gerechte Gott unsere Einsicht und Reue sieht, dann dürfen wir trotz aller Stolperer auf Begnadigung hoffen.
Da glaube ich an die unermessliche Liebe Gottes!

Bei allem, was wir uns an Gnade erbitten, erflehen, wünschen, darf sie nicht automatisch erwartet werden, ich wiederhole dies nochmals. GOTT sieht weiter und nicht alles, worum das Kind bettelt und was es glaubt haben zu müssen, ist gut für es. Wir wissen das  aus der  Erziehung unserer Kinder.

Lasst uns also in gläubiger Gewissheit darüber sein, dass alles das gut ist, was uns der alliebende Gott zuweist, denn Seine Weisheit ist unfassbar.
Amen.

 

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